Mittwoch, 4. September 2013

And You Will Know Us By The Trail Of Dead – So Divided




And You Will Know Us By The Trail Of Dead – So Divided


Besetzung:

Conrad Keely – ohne Instrumentenangabe
Jason Reece – ohne Instrumentenangabe
Kevin Allen – ohne Instrumentenangabe
Doni Schroeder – ohne Instrumentenangabe
Daniel Wood – ohne Instrumentenangabe


Gastmusiker:

Amanda Palmer – vocals, piano
Lily Courtney – vocals, backing vocals
Will Courtney – vocals, backing vocals
James Olsen – vocals, backing vocals
Beaux Randall – backing vocals
Daniel Wilcox – slide-guitar
Pat Mastellotto – percussion
Hilary Hahn – violin
Matt Bang – saxophone


Label: Interscope Records


Erscheinungsdatum: 2006


Stil: Alternative


Trackliste:

1. Intro: A Song Of Fire And Wine (1:42)
2. Stand In Silence (4:35)
3. Wasted State Of Mind (5:27)
4. Naked Sun (6:05)
5. Gold Heart Mountain Top Queen Directory (2:14)
6. So Divided (6:29)
7. Life (5:59)
8. Eight Days Of Hell (2:10)
9. Witch's Web (4:11)
10. Segue: Sunken Dreams (2:19)
11. Sunken Dreams (5:16)


Bonus Track:

12. Witch's Web (Original Version) (4:48)

Gesamtspieldauer: 51:15




Die Messlatte für das fünfte Studio-Album der texanischen Band And You Will Know Us By The Trail Of Dead lag natürlich unglaublich hoch nach dem Meisterwerk der Band „Worlds Apart“ aus dem Jahr 2005. Bereits ein Jahr später veröffentlichte die Formation, die jetzt zum Quintett erweitert worden war, mit „So Divided“ ihr nächstes Album. Und um es gleich vorweg zu nehmen, ganz an „Worlds Apart“ reicht dieses Album nicht heran, trotzdem ist es eine klasse Scheibe geworden, die sich für all diejenigen unter den Musikhörern lohnt, die zum Teil etwas härtere Klänge in Verbindung mit tollen Melodien zu schätzen wissen. Obwohl, besonders „hart“ ist „So Divided“ eigentlich auch nicht. Ein Umstand, den Fans der ersten Stunde der Band an diesem Album auch immer wieder bemängeln. Im Grunde genommen haben And You Will Know Us By The Trail Of Dead hier jedoch genau die richtige Mischung aus kraftvollem Rock und auch sanfteren Tönen gefunden.

Das Album weist zudem mindestens zwei Songs auf, die man unbedingt gehört haben sollte. Besser kann Rock-Musik kaum klingen. Da wäre zum einen der Titel „Wasted State Of Mind“, der unglaublich hektisch mit Bongo-Getrommel beginnt, in welches dann ein Pianolauf einsetzt. Beides in dieser Verbindung gibt es sicherlich nicht allzu oft zu hören und es entwickelt sich im weiteren Verlauf ein unglaublich eingängiger und kraftvoller Song, einer der bisher besten in der Bandgeschichte der US-Amerikaner. So muss Rock klingen, wenn er überzeugen will und hängenbleiben soll. Ein Lied mit dem absoluten Wiedererkennungswert. Einfach klasse.

Auch der Titel „Life“ gehört zu den Höhepunkten. Seltsame Geräusche sind da am Anfang zu hören, alles klingt ein wenig schräg und dann entwickelt sich daraus ein sehr eingängiges und fast schon ein bisschen getragenes Lied, wieder ausgestattet mit einer klasse Melodie. Das Piano groovt hier und die gespielten und gesungenen Harmonien verankern sich im Musikzentrum des Gehirns des Hörers - auch oder vielleicht dadurch, dass immer wieder fast schon schräge Töne mit in den Song eingespielt wurden, die dann jedoch perfekt passen. Unverwechselbar und sehr nachhaltig.

Der Rest der Platte braucht sich ebenso nicht zu verstecken, soll heißen, man kann die Fernbedienung getrost in der Ecke liegen lassen, es befindet auf „So Divided“ nichts, was übersprungen werden müsste. Da gibt es den ganz zarten und zurückhaltenden Beginn mit anscheinenden Publikumsgeräuschen, dann wird mit „Stand In Silence“ sofort ordentlich losgerockt. „Naked Sun“ groovt, dass es besser kaum geht und „Gold Heart Mountain Top Queen Directory“ ist eine wunderschöne Ballade, in die man völlig eintauchen kann. Einziges Manko hier ist vielleicht die Kürze des Liedes von gerade mal etwas über zwei Minuten.

Das Titellied „So Divided“ ist zunächst eine ruhige Nummer, die im weiteren Verlauf deutlich Fahrt aufnimmt. Und auch hier steht wieder über allem die Eingängigkeit, die Melodie, die sich sofort festsetzt und nachhallt. „Eight Days Of Hell“ erinnert stark an die Beatles und „Witch’s Web“ ist im Anschluss daran wieder ein ruhiger Titel, der so gar nichts mehr mit der Musik zu tun hat, den And You Will Know Us By The Trail Of Dead auf den ersten beiden Alben veröffentlichte. Aber es passt, auch wenn hier mal eine Pedal Steel Gitarre zum Einsatz kommt und Conrad Keely dieses Mal sogar seine Kopfstimme einsetzen muss.

Beschlossen wird das Album mit den beiden „Sunken Dreams“-Titeln. „Segue: Sunken Dreams“ ist dabei eine Klangkollage, die wohl ein wenig unheimlich klingen soll, das funktioniert sogar auch ganz gut. „Sunken Dreams“ ist im Anschluss daran wieder eine schöne und treibende Nummer. Ein würdiger Abschluss dieses Albums, der zum Mitwippen einlädt. Obwohl, eine Zugabe gibt es ja sogar noch: die Original-Version von „Witch’s Web“. Beide Versionen klingen allerdings sehr ähnlich und der Hauptunterschied ist wohl der, dass auf dieser Version hier die Pedal Steel Guitar durch eine „singende Säge“ ersetzt wurde. Auf jeden Fall klingt das für mich so.

Ach ja, noch etwas sollte hier Erwähnung finden. Das Booklet hat wieder Conrad Keely erstellt, beziehungsweise gemalt. Wirklich klasse gemacht, der Junge hat eine ganze Menge Talente und hat hier den einzelnen Stücken Bilder zugewiesen. Sehr gelungen, auch wenn einen das Bild zum Titel „Life“ schon sehr betroffen macht.

Fazit: „So Divided“ ist ein tolles Album einer tollen Band geworden, die im Laufe ihres Bestehens eine unglaubliche Wandlung vollzogen hat. Weg vom reinen „Heavy-Sound“, hin zum immer noch nicht soften Rock, aber doch zu Musik, bei der die Melodie deutlich weiter in den Vordergrund gerückt wurde. Mir gefällt das wirklich gut. Auch wenn „So Divided“ kein zweites „Worlds Apart“ wurde (wie sollte das auch gehen und wäre ja langweilig!), ist diese fünfte Platte der Band ein sehr hörenswertes Album geworden. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: Wasted State Of Mind, Gold Heart Mountain Top Queen Directory, Life, Sunken Dreams





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