Freitag, 14. Februar 2025

Rival Sons – Darkfighter

 



Rival Sons – Darkfighter


Besetzung:

Jay Buchanan – vocals, acoustic guitars
Scott Holiday – acoustic & electric guitars, additional percussion on track 3
Michael Miley – drums
Dave Beste – bass guitars
Todd Ögren – keyboards


Gastmusiker:

Dave Cobb – acoustic guitars on tracks 6 &7, shaker on tracks 1, 2 & 5, additional percussion on track 3




Erscheinungsjahr: 2023


Stil: Rock


Trackliste:

1. Mirrors (5:01)
2. Nobody Wants To Die (3:42)
3. Bird In The Hand (4:28)
4. Bright Light (4:33)
5. Rapture (4:24)
6. Guillotine (5:05)
7. Horses Breath (6:04)
8. Darkside (6:18)

Gesamtspieldauer: 39:39



„Darkfighter“ heißt das siebte Studioalbum der US-amerikanischen Band Rival Sons. Es wurde am 2. Juni 2023 auf dem Plattenlabel Atlantic Records veröffentlicht und enthält die beiden ausgekoppelten Singles „Nobody Wants To Die“ sowie „Bird In The Hand“. Die Platte belegte Platz 36 der US-Billboard Charts, Platz 30 der UK-Albums und kletterte in Deutschland sogar bis auf Platz 15 der Charts.

Auch mit „Darkfighter“ veröffentlichen die Rival Sons ein sehr überzeugendes Album. Die acht Titel der Platte rocken und gehen sehr schnell ins Ohr, bereits beim ersten Mal des Hörens. Dazu animieren die Nummern unverzüglich zum Mitwippen – Rock mitreißend und ansteckend. Klasse gelungen sind auch die Stimmungswechsel, die einen Titel von sanft klingend nach kompromisslos rockend und wieder zurück, wunderschön und spannend auflockern.

Wer auf eingängigen und niemals langweiligen Rock steht, die oder der wird auf diesem Album mit Sicherheit fündig. Zudem gibt es unter den acht Titeln keine negativen Ausreißer. Alle Lieder lohnen gehört zu werden. Höhepunkte sind dabei gleich der Opener „Mirrors“, eine Nummer, die die ganze Bandbreite der Musik der Rival Sons in sich vereinigt. „Bird In The Hand“ beginnt fast wie ein Folk-Stück, um sich dann zu einem stampfenden Rocker zu entwickeln, der sich schnell im Ohr festsetzt und ein wenig 80er-Vibes verströmt. „Bright Light“ klingt sehnsüchtig und im Refrain fast schon hymnisch. „Darkside“ stellt schließlich den würdigen Abschluss dieses Albums dar. Das Lied umschmeichelt einmal mehr das Ohr und spielt wunderschön mit den Atmosphären, indem es sich mal überaus sanft generiert, um dann wieder ordentlich los zu rocken.

Fazit: Mit „Darkfighter“ haben es die Rival Sons einmal mehr geschafft ein sehr überzeugendes Rock-Album vorzulegen. Es finden sich keine Ausfälle auf dem Album, dafür allerdings acht gute Titel. Für Rock-Fans sicherlich eine lohnende Sache. Und wenn man dann doch einen negativen Aspekt anführen möchte, dann ist es die relativ kurze Laufzeit von nicht mal vierzig Minuten. Ansonsten ein wahrlich gutes Album. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Mirrors, Bird In The Hand, Bright Light, Darkside



Mittwoch, 12. Februar 2025

Airbag – The Century Of The Self

 



Airbag – The Century Of The Self


Besetzung:

Asle Torstrup – vocals, keyboards and programming
Henrik Bergan Fossum – drums
Björm Riis – guitars, bass, keyboards and backing vocals


Gastmusiker:

Kristian Hultgren – bass on tracks 1 and 5
Ole Michael Björndal – guitar on tracks 1,2 and 5
Simen Valldal Johannessen – keyboards on track 5




Erscheinungsjahr: 2024


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. Dysphoria (10:38)
2. Tyrants And Kings (6:47)
3. Awakening (6:44)
4. Erase (7:50)
5. Tear It Down (15:00)

Gesamtspieldauer: 47:00



Im Jahr 2024 erschien das sechste Studioalbum der norwegischen Band Airbag. Erneut geschah dies auf dem Plattenlabel Karisma Records und auch die Musik des Trios, welches einst als Pink Floyd Cover Band gestartet war, hat sich nicht grundlegend zu den früheren Veröffentlichungen verändert.

„The Century Of The Self“ beinhaltet ebenso wie die Vorgängeralben wunderschön melodische Lieder, die keinesfalls mit einer Lauflänge von drei bis vier Minuten auskommen könnten. Die Musik von Airbag entwickelt sich oftmals im Lied selbst weiter, ist dabei zumeist sanft anzuhören und jederzeit eingängig. Die Melodien bleiben unverzüglich hängen und verfestigen sich sehr schnell beim wiederholten Hören. Irgendwie klingt alles nach Airbag, so wie man die Band eben kennt. Manchmal geradezu so, dass man meinen könnte, dieses oder jenes Lied schon auf einem vorherigen Album der Norweger gehört zu haben.

Musikalisch siedeln sich die Stücke auf „The Century Of The Self“ irgendwo zwischen Porcupine Tree und The Pineapple Thief an – allerdings nur, wenn man hier die langsameren Stücke zum Vergleich heranzieht. Und wenn es sich um langsame Gitarrensoli wie beim längsten Stück des Albums „Tear It Down“ handelt, dann fühlt man sich unweigerlich an ein Solo von David Gilmour erinnert, ohne dies genauer benennen zu können.

Dabei kopieren Airbag keine der gerade angeführten Bands, doch sie erweitern auf ihre Weise deren Spektrum. Das Zuhören macht dabei jede Menge Laune, wenn man auf unaufgeregte und jederzeit harmonische Töne steht. Nur selten wird das Tempo mal etwas angezogen. Jedoch „Verrücktes“ wird man dagegen von Airbag nicht hören – zumindest nicht auf „The Century Of The Self“.

Fazit: Airbag erfinden die Musik logischerweise nicht neu auf „The Century Of The Self“. Allerdings erfinden sie ihre Musik auch nicht neu und entwickeln sie ebenso nicht weiter. Alles wie gehabt kann man feststellen, der einmal eingeschlagene musikalische Weg wird konsequent fortgesetzt. Kann man langweilig finden oder aber mögen. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Tear It Down



Sonntag, 2. Februar 2025

We Mavericks – Heart Of Silver

 



We Mavericks – Heart Of Silver


Besetzung:

Victoria Vigenser – vocals, guitar
Lindsay Martin – vocals, violin, mandolin, guitar, piano


Gastmusiker:

Julia Day – drums, percussion, bass guitar
Rachel Johnston – cello
Trent Arkleysmith – cello
Matt – Nightingale
Ruby Martin – vocals


Erscheinungsjahr: 2024


Stil: Folk, Country


Trackliste:

1. Heart Of Silver (3:49)
2. All This Noise (3:14)
3. The Bed You Made (4:13)
4. Carefree (3:41)
5. Paper Darts (4:18)
6. Ballad Of A Firefly (4:02)
7. Balm In Gilead (4:35)
8. Wildfire (3:25)
9. Hold Me (4:15)
10. The Outro (1:52)

Gesamtspieldauer: 37:28



We Mavericks, das sind Victoria Vigenser und Lindsay Martin. „Heart Of Silver“ heißt das zweite Studioalbum des australisch-neuseeländischen Duos und wurde am 18. Oktober 2024 veröffentlicht.

Auf „Heart Of Silver“ hört man eine Mischung aus Folk und Country, wobei der Schwerpunkt sehr auf den Folk-Liedern liegt. Sanft und gefühlvoll klingt die Musik von We Mavericks, die immer wieder wunderschön durch die Violine oder ein Cello noch eingängiger untermalt wird. Auch der Harmoniegesang der beiden Musiker weiß hier zu überzeugen, wobei der Hauptpart diesbezüglich ganz klar der Neuseeländerin Victoria Vigenser zufällt, die mit ihrer schönen und klaren Stimme durchweg zu überzeugen weiß.

Die Musik auf „Heart Of Silver“ ist vom ersten bis zum letzten Lied hörenswert. Die einzelnen Stücke sind alle in einem eher langsamen Tempo angesiedelt, welches nur marginal variiert wird. Dadurch kann man sich auf eine sanfte Reise einstellen, die mit schönen Melodien und Harmonien überzeugt und bereits beim ersten Durchlauf ins Ohr geht. Perfekt abgerundet wird das Album mit dem Instrumentalstück „The Outro“, welches einen irgendwie melancholisch angefasst in die Realität zurückschickt.

Fazit: Wer auf schönen, sanften und warmen Folk steht, die oder der wird auf „Heart Of Silver“ von We Mavericks viel Musik für sich entdecken können. Die Instrumentierung überzeugt, die Gesänge ebenso und die Melodien gehen ins Ohr. Schöne Musik zum Träumen, Luftholen und Entspannen. Neun Punkte.

Anspieltipps: Hold Me, The Outro



Wer sich von We Mavericks live überzeugen möchte, kann dies dieser Tage auch genießen. We Mavericks spielen an folgenden Tagen und Orten:

2. Februar, Bergneustadt, Schauspielhaus Bergneustadt
4. Februar, Hannover, Hölderlin Eins
5. Februar, Lübeck, Tonfink
6. Februar, Berlin, Artliners
7. Februar, Magdeburg, Volksbad Buckau
8. Februar, Jena, Fiddler’s Green
9. Februar, Zwickau, Kulturzentrum St. Barbara
10. Februar, Chemnitz, Inspire
12. Februar, Wien A, Clash Wien
14. Februar, Offenburg, Spitalkeller
15. Februar, Kreuzlingen CH, Kult-X



Donnerstag, 30. Januar 2025

Agitation Free – Momentum

 



Agitation Free – Momentum


Besetzung:

Lutz Graf-Ulbrich – guitar, acoustic guitars, banjo
Michael Hoenig – keyboards, synthesizers, electronic percussion
Gustl Lütjens – guitar, acoustic guitar, vocals
Burghard Rausch – drums, electronic percussion
Daniel Cordes – bass, synthesizers


Label: MIG Music


Erscheinungsjahr: 2023


Stil: Instrumentale Musik, Progressive Rock


Trackliste:

1. Nouveau Son (8:35)
2. Levant (7:54)
3. Nightwatch (9:27)
4. Lilac (6:19)
5. Momentum (9:19)
6. Shibuya (8:15)
7. InDaJungl (7:04)

Gesamtspieldauer: 56:57



Ganze drei Alben hatte die deutsche Band Agitation Free zuvor veröffentlicht gehabt. „Malesch“ (1972), „2nd“ (1973) sowie 26 Jahre später „River Of Return“ im Jahr 1999. Dieses Mal hat es nun „lediglich“ 24 Jahre gedauert, bis mit „Momentum“ das vierte Studioalbum der Band im Jahr 2023 folgte.

Zu Beginn ertönt eine französische Stimme, die Agitation Free ankündigt. Dann taucht man schnell ein in den Sound der Band, bei dem es sich um Instrumentalmusik handelt, die in sieben, sieben bis knapp neuneinhalb Minuten langen Liedern dargeboten wird. Lediglich beim Titellied erklingen einige eingesungene „Oooohs“. Man hört eine Mischung aus progressiven und psychedelischen Themen, die allerdings ganz im Hier und Jetzt verankert sind und nichts mit den bisherigen Veröffentlichungen der Band gemein haben.

Die Musik erklingt zumeist melodiös, an der einen oder anderen Stelle dann auch mal etwas experimenteller. Insgesamt gehen die Lieder gut ins Ohr, ein immer wiederkehrender Einschlag hin zur Weltmusik mit östlicher Einfärbung ist dabei auszumachen. Von den Instrumenten her steht die Gitarre deutlich im Vordergrund, diese jammt und rockt, doch ihr werden auch immer wieder zarte Töne entlockt.

Insgesamt klingt „Momentum“ durchaus hörenswert, allerdings bleibt die Musik auch nach mehrmaligem Hören nicht unbedingt hängen. Oftmals macht man diese Erfahrung bei instrumentaler Musik, die dann vielleicht nicht diesen einen außergewöhnlichen Musikbogen aufweist – und diesen gibt es hier nicht zu hören. Eine Sängerin oder ein Sänger hätten ganz eindeutig den Wiedererkennungswert der Musik erhöht, doch das ist natürlich nicht der Ansatz von Agitation Free. Trotzdem ist „Momentum“ gewiss keine schlechte Scheibe geworden. Gemütlich auf seinem Lieblingsplatz sitzend oder liegend, mit Kopfhörern ausgestattet, kann das Album seine volle Kraft für die Hörerin und den Hörer entwickeln.

Fazit: Ein schönes und abwechslungsreiches Instrumentalalbum ist „Momentum“ von Agitation Free geworden. Es erklingt eingängig, doch auch ein paar experimentellere Passagen gibt es zu hören, die „Momentum“ auflockern. Der ganz große Wurf ist die Scheibe nicht geworden, denn dazu fehlt irgendwie das Besondere, Außergewöhnliche. Trotzdem ein Album, was gehört werden sollte. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Levant



Dienstag, 28. Januar 2025

Motorpsycho – Hey, Jane

 



Motorpsycho – Hey, Jane


Besetzung:

Bent Sæther – vocals, bass, guitars
Hans Magnus Ryan – guitars, vocals
Håkon Gebhardt – drums




Erscheinungsjahr: 1998


Stil: Rock, Progressive Rock


Trackliste:

1. Hey Jane (4:46)
2. Mellow Muffin Stomp (7:09)
3. Celestine (4:18)
4. Valis (1:37)
5. The Ballad Of Pat + Put (6:52)

Gesamtspieldauer: 24:44



„Hey, Jane“ heißt eine EP der norwegischen Progressive Rock Band Motorpsycho. „Hey, Jane“ wurde im Jahr 1998 auf dem Plattenlabel Stickman Records veröffentlicht.

Das für die EP namensgebende Lied „Hey, Jane“ war bereits auf dem im selben Jahr veröffentlichten Album „Trust Us“ veröffentlicht worden. Bei den restlichen vier Titeln handelt es sich um bisher unveröffentlichte Stücke, die zwischen 1994 und 1998 entstanden sind. Auf der Rückseite des Covers ist vermerkt, dass „Mellow Muffin Stomp“ der „Cousin von „Mantrick Muffin Stomp“ sei, ein Lied, welches sich ebenfalls auf „Trust Us“ befindet. Allerdings haben beide Titel, bis auf den ähnlichen Namen, nichts gemein. Bei „Hey, Jane“ gibt es auf „Trust Us“ noch ein kurzes Vorspiel, was auf dieser EP fehlt – ansonsten sind die Lieder identisch.

Die Lieder „Mellow Muffin Stomp“ sowie „The Ballad Of Pat + Put“ sind die Höhepunkte des kurzen Albums. Dunkle, schwere und getragene Töne gibt es hier zu hören, die dann durchaus auch ins Ohr gehen. Auch „Celestine“ tendiert in diese Richtung, wenn es zu Beginn auch ein wenig mach den Beatles klingt. Doch diese Nummer steigert sich bezüglich ihres Tempos und erklingt im weiteren Verlauf sogar ein bisschen atonal. „Valis“ hingegen ist ein kurzer Einschub mit Banjo, der ein wenig nach Saloon-Musik klingt – absolut untypisch für Motorpsycho.

Fazit: Diese EP ist eher etwa für Sammler und Komplettisten. Die beiden Höhepunkte auf dieser EP sind die eher dunkleren Stücke, die durchaus hörenswert sind. Ob sich für diese vierzehn Minuten, die diese beiden Titel an Spielzeit aufweisen, der Kauf der EP lohnt, ist ganz bestimmt nicht eindeutig zu beantworten. Für Sammler oder absolute Fans sicherlich, für alle anderen eher weniger. Acht Punkte.

Anspieltipps: Mellow Muffin Stomp, The Ballad Of Pat + Put



Sonntag, 26. Januar 2025

Alessandro Cortini – Forse Vivo

 



Alessandro Cortini – Forse Vivo


Besetzung:

Alessandro Cortini – buchla music easel




Erscheinungsjahr: 2021


Stil: Elektronische Musik


Trackliste:

1. Forse Vivo (43:03)

Gesamtspieldauer: 43:03



„Forse Vivo“ reiht sich nahtlos an die ersten drei „Forse“-Veröffentlichungen des Alessandro Cortini an und ist lediglich im Rahmen des im Jahr 2021 erschienen Boxsets „Forse“ als vierte CD zu erhalten. Wie der Name des Albums bereits andeutet, wurde dieses Stück live eingespielt. An manchen Stellen sind hier auch Hintergrundgeräusche zu hören und schließlich endet das Stück im Applaus.

Doch das ist zunächst der einzige große Unterschied zu den Veröffentlichungen „Forse 1-3“, denn auch auf dieser Scheibe hört man Ambient Musik, die erneut mittels des Buchla Music Easel Synthesizers erschaffen wurde. Melodien erklingen lediglich ansatzweise, es geht deutlich mehr um die Atmosphäre. Sanfte Melodiebögen aus nur wenigen Akkorden werden sehr redundant wiedergegeben, sodass sich eine Art Trance-Gefühl einstellt. Musik zum Träumen und Abschalten – zumindest zunächst.

Im weiteren Verlauf wird es dann nämlich auch mal etwas schriller, bis sich die Musik zum Teil sogar eher hin zu Geräuschen entwickelt. An diesen Stellen steht dann eher die Rhythmik im Vordergrund, wenn man bei Morsezeichen-ähnlichen Tönen noch von Rhythmus sprechen kann. Schließlich wird es laut und schrill, klingt fast gar übersteuert und eher atonal. Man wird aus der ersten Wohlfühlphase in die Kälte entlassen, bis sich alles wieder, stark gedämpft, beruhigt.

Fazit: Wer die ersten drei Veröffentlichungen mag und schätzt, der wird sicherlich auch von „Forse Vivo“ nicht enttäuscht werden. Allerdings werden dieses Mal die Grenzen des Synthesizers noch weiter ausgereizt. Entspannung entsteht lediglich in der ersten Hälfte des Albums, die zweite Hälfte klingt deutlich fordernder. Sechs Punkte.

Anspieltipps: Natürlich alles.



(Es ist leider kein Hörbeispiel auf YouTube zu finden.)


Freitag, 24. Januar 2025

The Cranberries – Bury The Hatchet

 



The Cranberries – Bury The Hatchet


Besetzung:

Dolores O'Riordan Burton – vocals, guitar, keyboards
Noel Hogan – acoustic and electric guitars
Mike Hogan – bass guitar
Fergal Lawler – drums, percussion




Erscheinungsjahr: 1999


Stil: Rock


Trackliste:

1. Animal Instinct (3:31)
2. Loud And Clear (2:45)
3. Promises (5:27)
4. You And Me (3:35)
5. Just My Imagination (3:41)
6. Shattered (3:42)
7. Desperate Andy (3:44)
8. Saving Grace (3:08)
9. Copycat (2:53)
10. What‘s On My Mind (3:12)
11. Delilah (3:32)
12. Fee Fi Fo (4:47)
13. Dying In The Sun (3:32)
14. Sorry Son (3:28)

Plus fünf Extratitel aus der Zeit:

15. Baby Blues (2:38)
16. Sweetest Thing (3:34)
17. Woman Without Pride (2:26)
18. Such A Shame (4:23)
19. Paparazzi On Mopeds (4:33)

Gesamtspieldauer: 1:08:41



„Bury The Hatchet“ heißt das vierte Studioalbum der irischen Alternative Rock Band The Cranberries. Das Album wurde am 19. April 1999 auf dem Plattenlabel Island Records veröffentlicht. Es ist das erste Album der Cranberries, nachdem aufgrund einer stressbedingten Erkrankung während der Nordamerikatournee 1996 Dolores O‘Riordan dringend eine Auszeit benötigte und die Band sich zum ersten Mal aufgelöst hatte.

Inhaltlich beschäftigen sich die Lieder auf „Bury The Hatchet“ mit den Themen Mutterschaft und Kindern (Dolores O’Riordan war in dieser Zeit auch zum ersten Mal Mutter geworden) bis hin zu Scheidung und Kindesmissbrauch. Das Albumcover wurde von Storm Thorgerson gestaltet, der auch für viele Albumcover von Pink Floyd verantwortlich ist. Es zeigt einen nackten Mann, der von einem riesigen Auge in einer kargen Landschaft beobachtet wird.
Musikalisch kann „Bury The Hatchet“ nicht mehr so überzeugen wie noch die beiden Vorgängeralben „To The Faithful Departed“ und „No Need To Argue“. Die Lieder bewegen sich auf diesem ersten Album nach der Wiedervereinigung der Band alle im Genrebereich zwischen Pop und Rock und fließen etwas dahin. Das Lied „Promises“ wurde als Single ausgekoppelt und konnte sich zumindest noch in den Charts platzieren. Den weiteren Singleauskopplungen „Animal Instinct“, „Just My Imagination“ und „You And Me“ gelang dies nicht mehr.

Dies liegt wohl daran, dass die Nummern sehr unspektakulär „durchlaufen“ und eben nicht mehr unbedingt sofort im Ohr hängenbleiben. Freilich klingt das ganze Album noch hörenswert, jedoch auch leider irgendwie austauschbar und an manchen Stellen gar etwas langweilig. Dabei lohnt es sich „Bury The Hatchet“ öfters aufzulegen, um sich die einzelnen Lieder noch besser zu erschließen, die dann tatsächlich auch an Wiedererkennungswert gewinnen. Der „besondere Titel“, das herausstechende Lied fehlt allerdings auch noch nach vielen Durchläufen. Somit ist „Bury The Hatchet“ wahrlich kein schlechtes Album geworden, allerdings auch kein weiteres Meisterwerk der Cranberries.

Fazit: Durchaus eingängigen Pop und Rock hört man auf „Bury The Hatchet“. Es lohnt die Scheibe öfters aufzulegen und die Lieder werden noch vertrauter und prägen sich noch besser ein. An die Qualität der vorherigen Alben der Cranberries reicht „Bury The Hatchet“ allerdings nicht mehr heran. Dazu sind die einzelnen Titel dann oftmals doch zu gewöhnlich – leider. Acht Punkte.

Anspieltipps: Shattered, Fee Fi Fo, Dying In The Sun



Mittwoch, 22. Januar 2025

Pain Of Salvation – BE

 





Besetzung:

Daniel Gildenlöw – lead vocals, guitars
Kristoffer Gildenlöw – bass, vocals
Johann Hallgren – guitars, vocals
Frederik Hermansson – piano
Johan Langell – drums, vocals


Gastmusiker:

Orchestra Of Eternity:

Mihai Cucu – 1st violin
Camilla Arvidsson – 2nd violin
Kristina Ekman – viola
Magnus Lanning – cello
Åsa Karlberg – flute
Anette Kumlin – oboe
Nils-Åke Pettersson – clarinet
Dries van den Poel – bass clarinet
Sven-Olof Juvas – tuba




Erscheinungsjahr: 2004


Stil: Progressive Rock, Rock, Pop


Trackliste:

1. Animae Partus (1:48)
2. Deus Nova (3:18)
3. Imago (5:11)
4. Pluvius Aestivus (5:00)
5. Lilium Cruentus (5:28)
6. Nauticus (4:58)
7. Dea Pecuniae (10:09)
8. Vocari Dei  (3:50)
9. Diffidentia (7:36)
10. Nihil Morari (6:21)
11. Latericius Valete (2:27)
12. Omni (2:37)
13. Iter Impius (6:21)
14. Martius/Nauticus II (6:41)
15. Animae Partus II (4:08)

Gesamtspieldauer: 1:15:59



„BE“ heißt das fünfte Studioalbum der schwedischen Band Pain Of Salvation und wurde im September 2004 auf dem Plattenlabel InsideOut Music veröffentlicht. Es ist ein Konzeptalbum, welches die Existenz von Gott und der Menschheit in Form einer Geschichte beleuchtet. „BE“ erzählt von Animae, welcher schon ewig auf der Erde existiert und über die Natur, die Schöpfung und seine Existenz sinniert und versucht diese zu verstehen. Ist es Gott? Sind es die Menschen? Der Sinn dieser Reise des Verstehens ist genau jenes zu ergründen und herauszufinden.

Genauso vielschichtig wie die Geschichte des Albums ist auch die Musik, die darauf zu hören ist. Die Musik wird getragen durch das Orchestra Of Eternity, dessen Streicher und Bläser immer wieder das Geschehen wunderschön untermalen. Stilistisch changiert die Musik dabei zwischen Folk, Progressive Rock, klassischen Anleihen und Erzählstrukturen hin und her. Ein kleines Hörspiel entfaltet sich, welches sich lohnt zu lauschen. Abwechslungsreich vom ersten bis zum letzten Takt, wenn auch das letzte Lied „Animae Partus II“ lediglich aus Sphäre und ganz viel Stille besteht.

An ProgMetal, für das die Schweden zu Beginn ihrer Karriere hauptsächlich standen, erinnert nur noch wenig auf „BE“. Dafür ist die Musik der Schweden deutlich abwechslungsreicher und eingängiger geworden. Und solch ein Lied wie „Diffidentia“ knallt phasenweise dann aber doch richtig gut, sodass auch Liebhaber der härteren Gangart hier auf ihre Kosten kommen. Doch die melodiösen Momente überwiegen ganz eindeutig auf diesem vielschichtigen Album, welches mit jedem Durchgang noch zu wachsen scheint.

Fazit: Mit ihrem fünften Album haben sich Pain Of Salvation weit von ihrer ursprünglichen Ausrichtung ProgMetal entfernt. Die Schweden um Daniel Gildenlöw bewegen sich auf diesem Album musikalisch im Bereich des Progressive Rocks, mit Anleihen beim Folk, Pop, Rock und auch dem Metal. Überaus abwechslungsreich und hörenswert klingt das Ganze und überzeugt. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: Imago, Pluvius Aestivus, Diffidentia, Latericius Valete



Montag, 20. Januar 2025

Thanateros – Tranceforming

 



Thanateros – Tranceforming


Besetzung:

Ben Richter – vocals, programming, tin whistles, bodhran, runes and bones
Chris Lang – guitars
Christof Uhlmann – violin
Martin Müller – bass


Gastmusiker:

Simon Rippin – drums
Johanna Kriens – additional vocals (8)
Christian Hadersdörfer – bagpipes (6)
Lena Uhlmann – harp (5)
Joko Richter – backing vocals
Enya Richter – additional violin (8)
Arthur Schadt – cello (12)
Torrin, Elias, Chrys, Lena, Vanessa – additional warrior-choir (6)




Erscheinungsjahr: 2024


Stil: Gothic Rock, Folk Rock


Trackliste:

1. Anrufung (1:30)
2. The Horned One (4:24)
3. Everything Decays (4:48)
4. Shapeshifter (4:59)
5. I Hold You (5:04)
6. Raise Your Voices (4:51)
7. Hagazussa (4:06)
8. The Banshees Of Kealkil (5:15)
9. Feel The Fire (Goddess 24) (2:15)
10. I Am All (4:38)
11. Runir (4:48)
12. By The Wind (4:51)

Gesamtspieldauer: 51:31



Am 11. Oktober 2024 erschien das siebte Album von Thanateros. Bereits vor dreiundzwanzig Jahren war mit „The First Rite“ das Debutalbum der Band erschienen. Nun also eine neue Veröffentlichung mit dem Titel „Tranceforming“, die – so viel sei bereits verraten – sehr überzeugen kann.

„Tranceforming“ ist ein Wortspiel und alle, die hier etwas wie Ambient oder Techno zu hören erwarten, denen wird beim Lauschen ganz schnell eine andere musikalische Welt eröffnet. Es beginnt mit dem beschwörenden „Anrufung“. Zum einen eher eine Art Klangkollage mit Sprechgesang, zum anderen das einzige Lied, welches einen deutschen Text aufweist und eine gelungene Einleitung in das Album. Gleich mit dem nächsten Titel bricht sich dann jedoch der Rock seine Bahn. Mit „The Horned One“ wird die Musik auf ein Gleis gesetzt, welchem nun konsequent gefolgt wird. „The Horned One“ lässt unweigerlich Vergleiche zu Mono Inc. aufkommen, die im weiteren Verlauf des Albums mal mehr, mal weniger deutlich sind. Dabei bleibt allerdings festzustellen, dass Thanateros hier keineswegs eine Kopie darstellen. Die Musik von Thanateros auf „Tranceforming“ klingt jederzeit eigenständig und für sich selbst stehend.

Die meisten Lieder rocken und besitzen tolle Melodien, in die sich einzutauchen lohnt. Dies gilt ebenso für die eher folkig angehauchten Stücke, welche nicht nur wie im Falle des schönen und mit Johanna Kriens zweistimmig eingesungenen „The Banshees Of Kealkil“ an den Irish Folk angelehnt sind. Mit den Liedern „I Hold You“ und „By The Wind“ haben es auch zwei deutlich sanftere Lieder mit auf das Album geschafft, die nicht nur den Gesamteindruck von „Tranceforming“ noch spannender erklingen lassen, sondern auch mit zu den Höhepunkten auf dem Album gehören. Positiv dabei zu erwähnen ist auch die klasse Einbindung der Violine des Christof Uhlmann sowie der wandlungsfähige Gesang des Ben Richter. Dazu noch Titel mit Dudelsack, Cello oder ergänzendem weiblichen Gesang – alles perfekt arrangiert und spannend zur Abwechslung auf dem Album beitragend.

Fazit: „Tranceforming“ ist ein Album geworden, welches niemals langweilig wird. Es rockt, hat seine sanften Momente und kann in all diesen Momenten absolut überzeugen. Man kann der Band nur wünschen, dass sie noch bekannter wird und sich so eine noch größere Fangemeinde erschließen kann. Verdient hätten dies Thanateros allemal. Elf Punkte.

Anspieltipps: The Horned One, I Hold You, By The Wind



Samstag, 18. Januar 2025

Lucy Kruger & The Lost Boys – A Human Home

 





Besetzung:

Lucy Kruger
Liú Mottes
Andreas Miranda
Martin Perett
Gidon Carmel
Jean-Louise Parker




Erscheinungsjahr: 2024


Stil: Avantgarde, Art Pop


Trackliste:

1. A Human Home (2:37)
2. Dripping Trees (3:30)
3. Open Road (1:42)
4. Rooms (3:17)
5. A Drill (2:15)
6. Sandcastle (2:23)
7. Virtual Muse (4:15)
8. Barren Stage (2:48)
9. The Whale Song (2:48)
10. Instructions For Fate (2:06)
11. A Pocket Full Of Night (3:02)
12. The Upside Down Of Sinking (2:26)
13. Golden Moon (2:06)

Gesamtspieldauer: 35:20



Lucy Kruger ist eine in Kapstadt geborene Wahl-Berlinerin, die am 31. Mai 2024 auf dem Plattenlabel Unique Records ihr neuestes Werk mit dem Titel „A Human Home“ veröffentlichte. Geprägt ist dieses Album, wie viele Platten der letzten zwei, drei Jahre, durch die Pandemie. Dazu vermerkt die Musikerin auf dem Begleittext zum Album:

„Der größte Teil von „A Human Home“ wurde während des Einschlusses in meinem Schlafzimmer in Berlin geschrieben und aufgenommen. Es war ein Experiment der Zusammenarbeit auf Distanz. Ich bat Freunde und Familie, mir ihre Erfahrungen mit der Isolation mitzuteilen, und verwendete dann ihre Worte, Klänge und aufgezeichneten Gespräche als Ausgangspunkt für Songs. Es war ein Versuch, eine intime Verbindung herzustellen, wenn physische Nähe nicht möglich war - ein kollektives Mittel, um einen bestimmten Moment zu verarbeiten und zu dokumentieren.“

Die Musik auf „A Human Home“ spiegelt die Situation der Isolierung sehr gut wider. Man hört atmosphärisch dichte Klangwelten, die nicht zuletzt auch durch die wandlungsfähige Stimme der Lucy Kruger changiert werden. Manchmal singt die Musikerin sanft und gefühlvoll, dann wieder hört man eher flüsternden Sprechgesang, der eine bestimmte Situation zu umschreiben versucht. Das alles klingt sehr intim und an mancher Stelle gar experimentell – dabei jedoch immer packend und intensiv.

Es sind nicht die schönen Melodien auf „A Human Home“ – auch wenn diese durchaus auch zu hören sind – es ist die Atmosphäre, die dieses ganze Album ausmacht und verströmt. Musik zum Herunterkommen, zum Träumen und Nachdenken, die man am liebsten auf seinem Lieblingsplatz ganz intensiv mit Kopfhörern hören möchte. Man lässt sich hier auf Lieder ein, die weit ab vom Mainstream funktionieren und das Gefühl der Isolation während der Pandemie sehr treffend transportieren.

Fazit: Dunkel und melancholisch erklingt die Musik von Lucy Kruger auf „A Human Home“ – dazu sehr intensiv. Nicht-radiotaugliche Musik kann so wunderbar packend erklingen und einen beim Hören ganz fest in den Bann ziehen. Lucy Kruger beweist dies eindrucksvoll auf „A Human Home“. Sehr hörenswert. 11 Punkte.

Anspieltipps: Virtual Muse



Donnerstag, 16. Januar 2025

Pure Reason Revolution – Coming Up To Consciousness

 



Pure Reason Revolution – Coming Up To Consciousness


Besetzung:

Jon Courtney – vocals, guitar, keys, piano, programming
Greg Jong – vocals, instruments
Annicke Shireen – vocals
Ravi Kesavaram – drums
Guy Pratt – bass


Gastmusiker:

Bruce Soord – additional guitars
Lewin Krumpschmid – addional rhodes, piano, hammond
Jon Sykes – bass




Erscheinungsjahr: 2024


Stil: Rock, ArtRock


Trackliste:

1. Dig Till You Die (5:08)
2. Betrayal (4:28)
3. The Gallows (4:35)
4. Useless Animal (4:17)
5. Worship (5:13)
6. Bend the Earth (6:36)
7. Lifeless Creature (6:47)
8. As We Disappear (4:49)

Gesamtspieldauer: 41:56



Nachdem Pure Reason Revolution wieder zusammengefunden haben, erscheint seit 2020 in schöner Regelmäßigkeit alle zwei Jahre ein neues Album. „Coming Up To Consciousness“ heißt das inzwischen bereits sechste Album der Briten und erschien am 6. September auf dem Plattenlabel InsideOut Music.

Beim Einspielen des Albums hatten Jon Courtney diesmal tatkräftige Unterstützung. Guy Pratt, Live-Musiker bei vielen Pink Floyd Konzerten, spielt bei sieben Liedern den Bass, einmal übernimmt diesen Jon Sykes, den man von Pineapple Thief kennt. Und dann ist da natürlich auch noch Bruce Soord, Mastermind von Pineapple Thief, der an der Gitarre zu hören ist und das Album auch abmischte.

Die Musik auf „Coming Up To Consciousness“ knüpft stilistisch an die beiden Vorgänger „Eupnea“ und „Above Cirrus“ an. Man hört auch auf diesem neuen Werk sehr abwechslungsreiche Musik, weit ab vom Mainstream, die mit den Atmosphären spielt und zu keiner Zeit langweilig klingt. Das Spiel mit „laut und leise“, rockend oder sphärisch hat Jon Courtney schon immer verstanden und dieses Mal einmal mehr sehr überzeugend und hörenswert umgesetzt.

Die acht Nummern gehen allesamt ins Ohr und wirken bereits beim ersten Mal des Hörens. Mit jedem weiteren Durchlauf erschließen sich freilich weitere Nuancen, die man so vorher noch nicht entdeckt hatte. Das Album läuft ins sich geschlossen durch, die Melodien und mehrstimmigen Harmoniegesänge fesseln und begeistern. Mit knapp 42 Minuten Spielzeit ist „Coming Up To Consciousness“ zwar nicht zu üppig ausgefallen, doch diese knappe Dreiviertelstunde Musik hat es wahrlich in sich und weiß zu begeistern.

Fazit: Auch mit dem dritten Album nach der Wiederauferstehung von Pure Reason Revolution weiß die Band zu überzeugen. Intelligenten und abwechslungsreichen Rock, der jederzeit ins Ohr geht, gibt es auf dem Album zu hören. Wer tolle Melodien weit ab vom Mainstream mag, die oder der dürfte auf „Coming Up To Consciousness“ viel Positives für sich entdecken können. Elf Punkte.

Anspieltipps: Lifeless Creature, As We Disappear



Dienstag, 14. Januar 2025

Charlie Risso – Alive

 



Charlie Risso – Alive


Besetzung:

Charlie Risso – vocals


Gastmusiker:

Robin Manzini – bass, guitar, keyboards
Roberto Dellera – bass
Hugo Race – guitar, vocals
Simone Sandrucci – guitar
Nicola Barrotti – keyboards
Davide Zalatti – drums
Matteo Sadini – drums
Rachid Boulhabla – drums


Label: T3 Records


Erscheinungsjahr: 2024


Stil: Indie Pop, Folk


Trackliste:

1. Alive (4:11)
2. The Wolf (3:15)
3. Railroad (3:43)
4. Bring Me To Life (3:39)
5. The Bench (3:03)
6. By The Lake (4:41)
7. Burning The Ashes (2:41)
8. Good Track (2:42)
9. Keep The Distance (4:23)
10. Time (4:51)

Gesamtspieldauer: 37:09



Charlie Risso ist eine aus Genua stammende Musikerin, die mit „Alive“ am 26. April 2024 auf dem Plattenlabel T3 Records ihr drittes Studioalbum veröffentlichte.

Auf „Alive“ hört man verträumten Independent Pop, der von der eindringlichen Stimme der Charlie Risso getragen wird. An mancher Stelle glaubt man dabei gar einem ruhigen Lana Del Rey Titel zu lauschen ohne, dass Charlie Risso die US-amerikanische Musikerin zu kopieren versucht. Die Musik der Italienerin bleibt jederzeit eigenständig, die stilistische Ausrichtung ähnelt mitunter.

Die einzelnen Titel fließen sanft aus den Boxen und verströmen eine gewisse Wärme und Melancholie. Die Musik geht sofort ins Ohr, erklingt einnehmend und jederzeit melodiös. Dabei erzählen die englischsprachigen Texte kurze Geschichten, die mitzuhören lohnen. Und wenn schließlich die märchenhafte Erzählung, wie beim wunderschönen „The Wolf“, auch noch mit Hugo Race im Duett eingesungen wird, dann entsteht ein ganz spezielles Flair, von dem man hofft, dass es so schnell nicht verfliegen möge.

„Alive“ ist insgesamt ein sanftes, jedoch durchaus abwechslungsreiches Album geworden. Die Atmosphäre steigt bei manchem Titel an, zieht sich anschließend wieder zurück, um erneut anzuwachsen. Stimmungen wechseln und immer wieder gibt es neue, schöne Melodien zu erforschen, die sich dann auch länger im Ohr festzusetzen verstehen.

Fazit: Manches Mal klingt Musik einfach „schön“ und lässt sich mit diesem Wort auch am besten beschreiben. Im Falle von „Alive“ der Musikerin Charlie Risso trifft dies absolut zu. Wer also auf die eher sanften Töne in der Musik steht, wunderschöne Melodien liebt, schönen Geschichten lauscht, die oder der wird viel Freude beim Hören von „Alive“ empfinden. Zehn Punkte.

Anspieltipps: The Wolf



Sonntag, 12. Januar 2025

Laurie Anderson – Amelia

 



Laurie Anderson – Amelia


Besetzung:

Laurie Anderson – voice, keyboards, viola


Gastmusiker:

Antony "Anohni" Hegarty – vocals (tracks: 4, 7, 11, 18, 21)
Amelia Earhart – voice (track 12)
Martha Mooke – viola
Marc Ribot – guitar
Tony Sherr – bass
Kenny Wollesen – percussion
Ryan Kelly – ukulele
Rob Moose – violin, string arrangements
Nadia Sirota – viola
Gabriel Cabezas – cello
Dennis Russell Davies – conductor, string arrangements
Marie Petříková – concertmaster, first violin
Barbora Gajdošová – first violin
Jaromír Graffe – first violin
Kristýna Jungová – first violin
Jiří Kopecký – first violin
Vladimír Lžičař – first violin
Marie Pšenicová – first violin
Leoš Zavadilík – first violin
Radoslav Havlát – second violin
Jana Horáková – second violin
Dorothea Kellerová – second violin
Ludmila Netolická – second violin
Josef Ondrůj – second violin
Tomáš Vinklát – second violin
Petr Pšenica – principal viola
Martin Heller – viola
Tomáš Kulík – viola
Karel Plocek – viola
Otakar Salajka – viola
Zbyněk Volf – viola
Pavla Jelínková – cello
Eva Kovalová – cello
Katarína Madariová – cello
Lukáš Svoboda – cello
Marek Švestka – principal double bass
Jaromír Gardoň – double bass
Vojtech Velíšek – double bass




Erscheinungsjahr: 2024


Stil: Avantgarde, Experimentelle Musik


Trackliste:

1. To Circle The World (1:02)
2. I See Something Shining (0:29)
3. Take-Off (1:06)
4. Aloft (1:10)
5. San Juan (1:49)
6. Brazil (1:00)
7. Crossing The Equator (2:07)
8. The Badlands (0:39)
9. Waves Of Sand (1:52)
10. The Letter (1:54)
11. India And On Down To Australia (3:51)
12. This Modern World (0:34)
13. Flying At Night (3:18)
14. The Word For Woman Here (2:11)
15. Road To Mandalay (1:48)
16. Broken Chronometers (0:46)
17. Nothing But Silt (0:49)
18. The Wrong Way (1:06)
19. Fly Into The Sun (2:51)
20. Howland Island (1:07)
21. Radio (1:58)
22. Lucky Dime (1:13)

Gesamtspieldauer: 34:52



Vierzehn Jahre nach ihrer letzten musikalischen Veröffentlichung erscheint mit „Amelia“ das inzwischen achte Studioalbum der US-amerikanischen Avantgarde-Künstlerin, Filmemacherin und Musikerin Laurie Anderson. Das Album erzählt die Geschichte der Amelia Earhart, einer amerikanischen Flugpionierin, die 1937 aufbrach, um als erste Frau die Welt im Flugzeug zu umrunden. In der Nähe einer einsamen Insel im westlichen Pazifik verschwand ihr Flugzeug am 2. Juli 1937 vom Radar und zwei Jahre später wurde sie schließlich für tot erklärt.

Die zweiundzwanzig Stücke des Albums sind ineinander übergehende kurze Lieder, die als Gesamtkomposition wirken. Meist nur mit einer Minute Spieldauer ausgestattet beschreiben die Lieder verschiedene Abschnitte des Fluges der Amelia Earhart. Die Streicher stehen dabei musikalisch im Vordergrund, Laurie Anderson erzählt von Situationen, Eindrücken und auch Empfindungen der Flugpionierin. Das klingt jederzeit eingängig und spannend. Atmosphärisch dicht umgesetzt wirkt das Album insgesamt mehr wie eine Art Hörspiel mit Musikbegleitung, denn nach einem Musikalbum.

Das Wechselspiel zwischen sanften Melodien und atmosphärischen Stimmungen überzeugt durchaus und die Erzählstimme der Laurie Anderson beschwört immer wieder eine zusätzliche Spannung herauf. Mit knapp über einer halben Stunde Spielzeit ist das Album leider nicht allzu umfangreich geraten, denn man hätte gerne länger zugehört.

Fazit: Kein Album aus zweiundzwanzig Liedern, sondern eine vierunddreißigminütige Komposition hört man auf „Amelia“. Ein Hörspiel, jederzeit fesselnd und spannend, welches neben vielen atmosphärischen Höhepunkten auch einige schöne, kurze Melodien für die Hörer bereithält. Elf Punkte.

Anspieltipps: Titel 1-22



Freitag, 10. Januar 2025

Three For Silver – Modern Man

 



Three For Silver – Modern Man


Besetzung:

Lucas Warford – vocals, basses, mandolin, keyboards, percussion


Gastmusiker:

Bex Beloved – vocals, violin (1, 2, 3, 7, 8, 9)
Strangely – accordion (3)
James Rossi – violin (9)
Ira Echo – violin (3, 7, 8, 9)
Micah Hummel – drums (1, 2, 3, 5, 7, 8, 9, 10)
Kendall Lujan – vocals (10)
Corwin Zekley – vocals, violin (4)
Willo Sertain – vocals (4, 5)
Daniel Vincent Lombard – horn arrangement, trumpet (5)
Janew Covert-Bowlds – baritone saxophone (5)
Jimmy Austin – trombone (5)
Rebekah Way – alto saxophone (5)


Label: Bandcamp


Erscheinungsjahr: 2024


Stil: Folk, Americana, Country


Trackliste:

1. Dark Sun (5:04)
2. Modern Man (3:07)
3. These Laughing Bones (4:34)
4. Things Just Get Away From You (3:20)
5. Does Me Good (3:01)
6. One Last Train (3:52)
7. Windmill Full Of Corpses (ft. Bex Beloved) (3:01)
8. Ever Westward (3:40)
9. That Whiskey Song (Stagger Lee #2) (3:47)
10. Our Lady Of The Dark Country (ft. Kendall Lujan) (4:47)

Gesamtspieldauer: 38:16



Die Konstante bei Three For Silver ist der US-amerikanische Musiker Lucas Warford aus Bellingham, Washington. Bereits seit 2013 tourt er mit seiner Band in verschiedenen Besetzungen um die ganze Welt und vergisst dabei auch nicht immer wieder neues „Material“ einzuspielen.

Und auch auf der neuesten Veröffentlichung mit dem Titel „Modern Man“, die am 25. Oktober 2024 auf Bandcamp veröffentlicht wurde, zelebriert Lucas Warford erneut einen wilden Ritt durch verschiedenste musikalische Genres. Ausgehend vom Folk entwickeln sich Lieder im Stile von Americana, Country, Jazz, Swing oder Rockabilly. Zugegebenermaßen bleibt man beim ersten Hören etwas ratlos zurück, da es unmöglich ist, sich auf einen bestimmten musikalischen Stil einzustellen. Immer wieder und von Lied zu Lied verändert sich die Musik und reizt die Grenzen aus. Mit den weiteren Durchläufen des Albums relativiert sich allerdings dieser erste Eindruck und plötzlich erklingen die einzelnen Stücke wie gut aufeinander abgestimmt.

Zur Abwechslung der Scheibe trägt auch bei, dass Lucas Warford seinen Gesang immer wieder zu variieren weiß. Da klingt er mal fordernd, dann wieder irgendwie verspielt und nicht selten glaubt man Tom Waits etwas herauszuhören. Und auch die weiteren Sänger und Sängerinnen überzeugen diesbezüglich. Seine Stärken hat das Album immer dann, wenn die Melodien ohne großartige Umwege direkt ins Ohr gehen – und dies passiert dann sogar gleich mit dem ersten Auflegen des Albums.

Fazit: Viel musikalische Abwechslung bekommt man wieder einmal auf einem Three For Silver Album geboten. Das Reinhören lohnt und um sich die klanglichen Welten des Lucas Warford noch besser zu erschließen, sollte man es nicht nur beim ersten Hören belassen. Neun Punkte.

Anspieltipps: Dark Man, Our Lady Of The Dark Country