Sonntag, 27. November 2016

Procol Harum – Shine On Brightly




Procol Harum – Shine On Brightly


Besetzung:

Gary Brooker – lead vocals (1-7b, 7d), piano (all but 7e)
Robin Trower – guitar, co-lead vocals (4)
Matthew Fisher – organ, lead vocals (7c), piano (7e)
Dave Knights – bass guitar
B.J. Wilson – drums
Keith Reid – lyrics


Label: A&M Records


Erscheinungsdatum: 1968


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. Quite Rightly So (3:40)
2. Shine On Brightly (3:32)
3. Skip Softly (My Moonbeams) (3:47)
4. Wish Me Well (3:18)
5. Rambling On (4:31)
6. Magdalene (My Regal Zonophone) (2:50)
7. In Held 'Twas In I (17:31)
     a) Glimpses Of Nirvana
     b) 'Twas Teatime At The Circus
     c) In the Autumn Of My Madness
     d) Look To Your Soul
     e) Grand Finale

Gesamtspieldauer: 39:09




„Shine On Brightly“ heißt das zweite Studio-Album der britischen Band Procol Harum. Es erschien im September des Jahres 1968, auf den beiden Musiklabels „Regal Zonophone“ und „A&M Records“. Weltweit bekannt geworden sind Procol Harum durch das Stück „A Whiter Shade Of Pale“, welches noch vor der ersten Langspielplatte als Single veröffentlicht worden war. „Shine On Brightly“, das zweite Album, enthält nun ein Lied, welches ebenfalls ein ganz besonderer Titel ist. Mit „In Held 'Twas In I“ legten die Briten so etwas wie den Grundstein für den späteren Progressive Rock. Proto Progressive Rock könnte man fast sagen.

Als die Platte entstand, da erklangen viele Pop-Lieder noch nicht einmal drei Minuten lang. Länger war noch nicht „in“. Und plötzlich hört man solch eine Nummer wie „In Held 'Twas In I“ auf „Shine On Brightly“, klassische klingende Elemente zusammen mit eindeutig dem Rock zugehörigen Passagen. Ein Lied aufgebaut aus vielen unterschiedlichen Teilen, auch das gab es so, in dieser Form noch nicht so häufig. „In Held 'Twas In I“ ist eine tolle und abwechslungsreiche Nummer geworden, eine kleine musikalische Reise, die nur so überquillt vor Ideen. Alles klingt hier, ist melodiös, die Atmosphäre mal fordernder, mal nachdenklicher und dazu gibt es hier einen leicht ironischen Text zu hören, der die Sinnfrage des Lebens ein wenig genauer beleuchtet. Wirklich überzeugend, über die ganzen siebzehneinhalb Minuten hinweg.

Auch die weiteren Lieder auf „In Held 'Twas In I“ lohnen gehört zu werden. Dieses Zusammenspiel der Orgel des Matthew Fisher, der bluesigen Gitarre Robin Trowers und des unverwechselbaren Gesangs Gary Brookers bildet dabei dieses, für Procol Harum so typische Gesamtbild. Auch die weiteren Stücke der Platte gehen gut ins Ohr, immer sehr melodiös gehalten und so gar nicht vergleichbar mit dem Pop, der ansonsten zur damaligen Zeit gespielt wurde. Lediglich „Wish Me Well“ ist eine reine Blues-Nummer und will auch irgendwie gar nicht richtig zum Rest des Albums passen, welches übrigens neben dem bereits erwähnten „In Held 'Twas In I“ mit „Skip Softly (My Moonbeams)“ seinen weiteren Höhepunkt hat. Auch hier ist es die Eingängigkeit, gepaart mit verschiedenen Teilen, die selbst bei diesem relativ kurzen Lied jede Menge Spannung und Abwechslung aufkommen lassen.

Fazit: Sehr überzeugend und sehr spannend klingt „Shine On Brightly“ das zweite Studio-Album von Procol Harum. Hier, auf diesem Album, entwickelt sich ein Lied zum ersten Mal in die Richtung des Progressive Rock. Die Zutaten sind alle vorhanden. Viele der weiteren Titel gehen dabei zudem gut ins Ohr, sind ebenfalls überaus melodiös. Procol Harum klingen auf „Shine On Brightly“ in keiner Weise so, wie viele andere Bands zu damaligen Zeit. Macht Spaß, viel Spaß. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: Skip Softly (My Moonbeams), Rambling On, In Held 'Twas In I