Donnerstag, 12. April 2012

Electric Light Orchestra – Discovery





Electric Light Orchestra – Discovery


Besetzung:

Jeff Lynne – lead vocals, backing vocals, lead and rhythm guitars, piano and synthesizer
Bev Bevan – drums, roto toms, percussion
Richard Tandy – grand pianos, all synthesizers, electric piano and clavinet
Kelly Groucutt – bass guitar, vocals, backing vocals


Label: Sony Music


Erscheinungsdatum: 1979


Stil: Pop, Mainstream


Trackliste:

1. Shine A Little Love (4:43)
2. Confusion (3:43)
3. Need Her Love (5:12)
4. The Diary Of Horace Wimp (4:18)
5. Last Train To London (4:31)
6. Midnight Blue (4:19)
7. On The Run (3:56)
8. Wishing (4:14)
9. Don't Bring Me Down (4:06)
10. On The Run (Home Demo) (1:01)
11. Second Time Around (Home Demo) (0:43)
12. Little Town Flirt (Previously Unreleased) (2:54)

Gesamtspieldauer: 43:41




…und das Electric Light Orchestra wurde noch erfolgreicher. Mit dem 1979 erschienenen Album „Discovery“ hatte die britische Combo um Jeff Lynne ihren kommerziellen Höhepunkt erreicht. In etwa mithalten konnte da nur noch, der etwa ein Jahr später veröffentlichte Soundtrack zum Film „Xanadu“ mit Olivia Newton-John.

Nun, erfolgreich war das Electric Light Orchestra jetzt also und die Platte beinhaltet jede Menge Hits, die zur damaligen Zweit die Charts stürmten. Zwar gab es in den wichtigen Märkten keinen Nummer 1 Hit, jedoch verkauften sich die fünf Singleauskopplungen dort ebenfalls, neben dem Album, auch noch millionenfach.

Und da wären wir bei der Musik. Festzustellen ist zunächst, dass Jeff Lynne die Streichersektion der vorherigen Platten gefeuert hatte - wenn es auf „Discovery“ noch so was wie Violine oder Cello zu hören gibt, dann entspringt dies dem Synthesizer. Alles auf diesem Album ist auf radiotaugliche Hits ausgerichtet und zugeschnitten. Und nichts anderes hat Jeff Lynne mit diesem Album auch erreicht: Viel, ganz viel Erfolg. Erfolgreiche Musik muss natürlich in keinster Weise anspruchslos sein, doch hier, auf dem Album Discovery trifft dies absolut zu. Alle Kompositionen sind eingängig – und flach. Discomusik, damals natürlich der Nabel der Zeit, heute unspektakulär, langweilig, nervig.

(Fast) alles auf diesem Album ist glatt, konturenlos und oftmals schmalzig und schleimig. Hier triefen die Songs zum Teil eingängig vor sich hin, zum anderen kann man beim Hören der Stücke und gleichzeitigem Schließen der Augen die Discokugel silbern blitzen sehen. Es ist wirklich schade, was aus dieser Band, die nur wenige Jahre vorher auch für progressive Musik stand, geworden ist. Klar, das war damals absolut radiotaugliche Mucke und wenn ein Sender sich auf die 70er und 80er Jahre spezialisiert hat, dann hört man auch noch ab und zu „Don’t Bring Me Down“, „Confusion“ oder „Midnight Blue“. Allerdings können sich dabei, nach der Discokugel, durchaus solche Gedanken wie: „Mein Gott, war das fies!“, manifestieren.

Alle Kompositionen sind eingängig – und flach? Nein, denn mit einem Höhepunkt kann auch „Discovery“ aufwarten. „The Diary Of Horace Wimp“ ist klasse. Ein spannendes, melodisches und überhaupt nicht alltägliches Lied. Dazu gesellt sich ein netter und witziger Text. Dass Jeff Lynne gute Lieder schreiben kann wusste man ja, leider tat er das auf Discovery nur dieses eine Mal.

Die Bonustracks bestehen aus zwei knapp einminütigen Demos zu bereits vorhandenen Stücken und einem Del Shannon Cover. Einfallslos, aber geschenkt.

Fazit: Wer die ersten Platten des Electric Light Orchestras mag, der sollte bei diesem Werk sein Geld beisammen halten. Da lohnt sich die Anschaffung wirklich nicht. Auf Discovery gibt es mit einer Ausnahme nur discomäßigen Mainstream zu hören, der unglaublich nervig ist, wenn, ja wenn man sich dem Electric Light Orchestra nähert, indem man progressive und anspruchsvolle Musik erwartet. Aber was schreibe ich da, der Erfolg sollte Jeff Lynne ja Recht geben. Oder doch nicht? 2 Punkte.

Anspieltipps: The Diary Of Horace Wimp