Sonntag, 22. Dezember 2013

Northern Lite – We Are (Live From Berlin)




Northern Lite – We Are (Live From Berlin)


Besetzung:

Andreas Kubat – Gesang, Gitarre
Frithjof Rödel – Gitarre
Enrico Mercaldi – Mastering


Label: UNA Music


Erscheinungsdatum: 2012


Stil: Elektro Pop, Dance


Trackliste:


CD1:

1. Love Is Not Enough (5:59)
2. 5 Minutes (4:51)
3. Running (5:53)
4. I Like (8:00)
5. Looking At You (6:03)
6. Trusting Blind (6:28)
7. Raise The Dead (6:47)
8. The Land Of Dreams (5:58)
9. Begging You (5:11)
10. They Say (6:11)
11. We Are (3:45)
12. Black Day (5:15)
13. Voice (4:46)


CD2:

1. Home (4:51)
2. In Japan (7:16)
3. Wicked Mess (6:25)
4. Cocaine (5:42)
5. Treat Me Better (6:17)
6. Reach The Sun (4:51)
7. What You Want (4:03)
8. The Sick Rose (3:50)
9. Girl With A Gun (4:08)
10. Enemy (7:57)
11. One Soul To Sell (5:55)
12. My Pain (7:05)
13. Go With The Flow (4:57)

Gesamtspieldauer: 2:28:24




2012 veröffentlichte die Erfurter Band Northern Lite um den Sänger und Songschreiber Andreas Kubat ein Live Album, welches in Berlin eingespielt wurde. Zu hören gibt es darauf Neo bis Elektro Pop mit einigen Rock Anleihen, der mit fetten Beats angefüttert wurde. Eine Mischung, welche in den diversen Clubs der Republik sicherlich für ordentlich Stimmung sorgen wird. Das schaffte die Musik von Northern Lite offensichtlich auch auf diesem Konzert in Berlin, wenn man sich die Reaktion des Publikums auf die diversen Titel des Albums anhört. Aber genau hier liegt auch schon ein kleiner Wehrmutstropfen von „We Are“, denn diese Art der enthusiastischen Beweihräucherung scheinen andere Bands auf ihren Live Alben nicht nötig zu haben, dort gibt es zwar auch frenetischen Applaus und manchmal viel Gekreische zu hören, allerdings wird dieses dann beim Abmischen deutlich dezenter wiedergegeben. Auch die Interaktionen des Andreas Kubat mit seinem Publikum wirken dabei mitunter ein klein wenig aufgesetzt.

Nun zur Musik. Die hat immer dann ihre Stärke, wenn sie rockiger dargeboten wird, wenn man diese künstliche und plastikmäßig klingende Rhythmusfraktion mal vergessen kann, die auf die Dauer überaus nervenaufreibend klingt. Immer wieder schafft es die Musik von Northern Lite dann aber auch, den Hörer mitzureißen. Die Beats gehen in die Beine und sorgen dafür, dass selbige kaum stillzuhalten sind. Und so sind es auch nicht die sphärischeren Abschnitte in der Musik der Band, sondern die treibenderen Passagen, die gefallen können.

Mitunter lassen sich auch packende Melodien entdecken, die einen einfangen können. Auf die lange Sicht ähneln sich die einzelnen Stücke jedoch viel zu sehr, sodass es schwierig ist beide CDs hintereinander durchzuhören. Dann kann es schon mal passieren, dass sich doch ein wenig Langeweile breit macht. Das muss sicherlich nicht für das Konzert oder aber den Club gelten - zu Hause auf dem Sofa oder aber im Auto stellt sich hier jedoch schnell ein Sättigungsgrad ein, der nach etwas anderer Musik verlangt.

Die zweite CD ist ein wenig rockiger geraten als CD Nummer 1 und damit auch noch ein Stück gelungener. Immer dann, wenn die „schweren“ Gitarren zu hören sind, wird es deutlich interessanter und auch abwechslungsreicher. Rocken können die Erfurter nämlich auch, machen sie nur ein bisschen zu wenig.

Fazit: Knapp zweieinhalb Stunden Musik sind natürlich ein Pfund, soll heißen, man bekommt eine ganze Menge Musik, wenn man sich die CD zulegt. Das ist wahrlich in der heutigen Zeit nicht ganz so selbstverständlich. Für wahre Rockfans, die auf „selbstgemachte“ Musik stehen, ohne Samples und Loops, natürlich absolut ungeeignet. Für alle anderen, die sich auch gerne mal in Trance tanzen möchten, allerdings eine schöne Möglichkeit, dies auch zu tun. Sieben Punkte.

Anspieltipps: In Japan, Enemy, My Pain