Dienstag, 6. November 2018

Nirvana – In Utero




Nirvana – In Utero


Besetzung:

Kurt Cobain – guitar, vocals
Krist Novoselic – bass guitar
Dave Grohl – drums, percussion, backing vocals


Gastmusiker:

Kera Schaley – cello on "All Apologies" and "Dumb"
Pat Smear – 2nd guitar and backing vocals


Label: DGC Records


Erscheinungsdatum: 1993


Stil: Grunge, Alternative Rock


Trackliste:

1. Serve The Servants (3:37)
2. Scentless Apprentice (3:48)
3. Heart-Shaped Box (4:41)
4. Rape Me (2:50)
5. Frances Farmer Will Have Her Revenge On Seattle (4:10)
6. Dumb (2:31)
7. Very Ape (1:55)
8. Milk It (3:54)
9. Pennyroyal Tea (3:38)
10. Radio Friendly Unit Shifter (4:51)
11. Tourette's (1:35)
12. All Apologies (3:53)

Gesamtspieldauer: 41:28



„In Utero“ ist das dritte und letzte Studioalbum der amerikanischen Rockband Nirvana. Das Album wurde am 21. September 1993 auf dem Plattenlabel DGC Records veröffentlicht und stieg nach der Veröffentlichung sofort auf Platz eins der Billboard 200 Charts ein. Die Platte wurde von der Recording Industry Association of America fünfmal mit Platin ausgezeichnet und hat sich weltweit inzwischen über 15 Millionen Mal verkauft. Im Jahr 1993 wurden die beiden Titel „Heart-Shaped Box“ sowie „All Apologies“ als Singles ausgekoppelt. Im April 2014, zwanzig Jahre nach dem Tod Kurt Cobains, folgte noch die Single-Veröffentlichung von „Pennyroyal Tea“.

In Utero klingt deutlich rauer, kantiger und ungehobelter als noch der Vorgänger „Nevermind“. Dies war der Plattenfirma allerdings etwas zu „rau“, sodass sie den kommerziellen Erfolg der Platte bezweifelte und den Produzenten Steve Albini bat, das Ergebnis nochmals zu überarbeiten. Dieser weigerte sich jedoch, sodass die Band auf Druck der Plattenfirma hin den R.E.M. Produzenten Scott Litt mit kleineren Änderungen am Sound des Albums beauftragte, die dieser auch vollzog.

Nun, dass der Klang etwas „rauer“ klingt, ist nur die halbe Wahrheit. Es wird zum Teil gebrüllt auf „In Utero“, dass die Fensterscheiben wackeln. Dazu erklingen übersteuerte Passagen, die nahe an eine Kakophonie heranreichen. Zugegebenermaßen sind diese Passagen auf „In Utero“ allerdings rar gesät, man kann sich jedoch denken, wie das Album vor der „Überarbeitung“ geklungen hätte. Sehr viel weniger erfolgreich wäre die Scheibe allerdings wohl nicht gewesen, denn Nirvana waren und sind Kult, der durch den kurz darauf erfolgten Suizid des Kurt Cobain noch zusätzliche Nahrung erhielt.

Die überzeugendsten Titel der Platte in meinen Ohren sind „Heart-Shaped Box“, „Rape Me“ sowie „Dumb“. Klasse gemachter Grunge, der hängenbleibt und so auch auf dem vorherigen Album „Nevermind“ zu finden war. Viele der weiteren Lieder sind ebenfalls in diesem Stil gehalten, sodass das Album wie eine Ausweitung der vorherigen Platte klingt. Dies ist keineswegs langweilig, sondern sehr viel eher eine Erweiterung guter Musik, die sich zu hören lohnt. Die absoluten Höhepunkte sind auf „In Utero“ jedoch seltener zu finden, als noch auf dem Vorgänger-Album.

Fazit: Das dritte und letzte Album von Nirvana, „In Utero“, ist vom Stil her ähnlich gehalten, wie der Vorgänger „Nevermind“. Dazu gibt es ein paar „Explosionen“, die deutlich rauer, manches Mal sogar zerstörerisch klingen. Trotzdem werden Freundinnen und Freunde des Grunge mit diesem Album auf jeden Fall fündig, denn es gibt genug Musik auf der Platte, die „fetzt“ und gleichzeitig doch eingängig ist. Neun Punkte.

Anspieltipps: Heart-Shaped Box, Rape Me, Dumb