Dream Theater – A View From The Top Of The World
Besetzung:
James LaBrie – vocals
John Petrucci – guitar
Jordan Rudess – keyboards
John Myung – bass
Mike Mangini – drums
Label: InsideOut Music
Erscheinungsjahr: 2021
Stil: Progressive Rock, Progressive Metal
Trackliste:
1. The Alien (9:32)
2. Answering The Call (7:35)
3. Invisible Monster (6:30)
4. Sleeping Giant (10:04)
5. Transcending Time (6:24)
6. Awaken The Master (9:47)
7. A View From The Top Of The World (20:23)
Gesamtspieldauer: 1:10:18
Ganz einfach war die Entstehungsgeschichte zu „A View From The Top Of The World“ wohl zuerst nicht, doch dann erwies sich eine zuvor eingeleitete Maßnahme als geradezu ideal, um doch etwas „problemloser“ Alben veröffentlichen zu können – selbst in Pandemiezeiten. Für das Jahr 2019 hatten Dream Theater eine ausverkaufte Tournee zur Unterstützung des im selben Jahr erschienen Albums „Distance Over Time“ und dem 20-jährigen Jubiläum von „Metropolis Pt. II - Scenes From A Memory“ geplant, die sich bis weit ins Jahr 2020 erstrecken sollte. Doch diese globale Pandemie durchkreuzte die Pläne der Band und die Tournee musste abgebrochen werden. Die Musiker fanden sich also zu Hause wieder, LaBrie in Kanada und der Rest der Gruppe in den USA. Doch keiner der Musiker wollte zu Hause untätig herumsitzen. Und wie es das Schicksal so wollte, hatten sie gerade den Bau des Dream Theater Headquarters abgeschlossen. Dies ist eine Kombination aus Live-Aufnahmestudio, Proberaum, Kontrollraum, Lagerraum für Equipment und eben viel Platz um den kreativen Schüben freien Lauf zu lassen. Somit schlug der weltweite Lockdown bei Dream Theater jetzt nicht ganz so hart zu wie bei anderen Bands. Und auch wenn James LaBrie zum Einsingen der Lieder nach Betreten der USA erst mal in Quarantäne musste, so konnte das Album trotzdem, ohne weitere Komplikationen, fertiggestellt werden.
Als ich nun das neue Dream Theater Album „A View From The Top Of The World“ zum ersten Mal hörte, war ich alles andere als überrascht. Dream Theater segeln musikalisch inzwischen durch ihren eigenen Kosmos und man hört Progressive Metal, der eben nach Dream Theater klingt, ohne dabei großartige Experimente zu vollführen. Das braucht die Band auf ihrem inzwischen fünfzehnten Studioalbum auch nicht zu machen, denn dass, was man auf „A View From The Top Of The World“ zu hören bekommt, klingt alles andere als langweilig oder gar abgestanden.
Dream Theater stehen auch auf „A View From The Top Of The World“ für Progressive Metal, abwechslungsreich und spannend. Die harten und schweren Riffs wechseln sich mit sanften Passagen ab, frickelige Abschnitte gehen in wunderbar eingängige Stellen über, und dass die Band das Spiel mit den Atmosphären perfekt versteht, hat sie bereits bei vielen vorherigen Veröffentlichungen gezeigt. Dieses Wechselspiel aus unterschiedlichen Stimmungen wird gerade bei den Longtracks des Albums bis fast zur Perfektion etabliert. Dabei klingen die einzelnen Stücke allesamt eingängig, ganz egal wie schnell die Riffs oder Keyboardläufe vorgetragen werden.
Auf „A View From The Top Of The World“ befindet sich keine Ballade. Trotzdem gibt es diese balladesken Momente, die dann sogar noch intensiver in den einzelnen Titeln wirken, gut verpackt zwischen Metal-Parts oder auch mal frickeligen Abschnitten. Dabei klingen die einzelnen Stücke wie musikalische Einheiten, nicht konstruiert, sondern gewachsen. Ergänzt wird dieser Eindruck durch den Sound des Albums, der keine Wünsche übrig lässt.
Das Album mündet im Titeltrack, der auf über zwanzig Minuten nochmals alles vereint, was Dream Theater bereits in den vorherigen Liedern musikalisch zelebrierten. Das Lied startet symphonisch und mäandert durch verschiedene Passagen, die sich auflösen, um später erneut, leicht verändert wieder zu erklingen. Jedes Bandmitglied bekommt hier seinen Platz und Raum, um sich musikalisch und kreativ entfalten und entsprechend einbringen zu können. Eine spannende und immer wieder überraschende Reise durch die Klangwelt von Dream Theater im Jahr 2021.
Fazit: „A View From The Top Of The World“ stellt einen weiteren, überzeugenden Höhepunkt im Schaffen der Band dar. Seit den 80er Jahren feiern Dream Theater das Genre Progressive Metal wie kaum eine andere Band und erfüllen es immer wieder neu mit Leben. Und das macht definitiv Spaß. Besonders sogar auf „A View From The Top Of The World“. Zwölf Punkte.
Anspieltipps: A View From The Top Of The World
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