Dienstag, 25. Juni 2013

The Doors – Waiting For The Sun




The Doors – Waiting For The Sun


Besetzung:

Jim Morrison – lead vocals, percussion
Ray Manzarek – keyboards, backing vocals
Robby Krieger – guitars, backing vocals
John Densmore – drums


Gastmusiker:

Douglas Lubahn – bass guitar (tracks 1, 2, 3, 4, 5, 7, 9, 10)
Kerry Magness – bass guitar (track 6)
Leroy Vinnegar – acoustic bass (track 7)


Label: Warner Music


Erscheinungsdatum: 1968


Stil: Psychedelic Rock


Trackliste:

1. Hello, I Love You (2:40)
2. Love Street (2:57)
3. Not To Touch The Earth (4:01)
4. Summer’s Almost Gone (3:23)
5. Wintertime Love (1:57)
6. The Unknown Soldier (3:27)
7. Spanish Caravan (3:03)
8. My Wild Love (3:01)
9. We Could Be So Good Together (2:24)
10. Yes, The River Knows (2:42)
11. Five To One (4:34)


Bonustitel der 40th Anniversary Edition:

12. Albinoni’s Adagio In G Minor (4:33)
13. Not To Touch The Earth (Dialogue) (0:43)
14. Not To Touch The Earth (Take 1) (4:00)
15. Not To Touch The Earth (Take 2) (4:18)
16. Celebration Of The Lizard (An Experiment / Work in Progress) (17:09)

Gesamtspieldauer: 1:04:50




Obwohl das dritte Album der Doors „Waiting For The Sun“ das einzige in ihrer Karriere war, welches die Nummer 1 der Album-Charts in den USA erklomm, war es bei Kritikern, wie bei Fans sehr umstritten. Dies lag zum Teil sicher an dem Umstand, dass die Musik der Doors ruhiger geworden war. Auf dem Album befinden sich somit einige Titel, die fast schon balladesk klingen wie „Love Street“, „Summer’s Almost Gone“ oder auch „Wintertime Love“. Diese Lieder sind allesamt sehr melodisch und gehen zügig ins Ohr des Hörers. Mit diesen Nummern versprühen die Doors eine irgendwie geartete „Wärme“.

Aber es gibt natürlich auch wieder einen Titel auf dem Album, den zu der Zeit der Entstehung von „Waiting For The Sun“, wohl kaum eine andere Band so auf Platte gepresst hätte. Gemeint ist hier „The Unknown Soldier“, in dessen Verlauf man akustisch einer Exekution zuhört. Genauso eindringlich ist „Spanish Caravan“. Nur auf eine ganz andere Art und Weise. Dieses Mal ist es die Instrumentierung mit der spanischen Gitarre, die im Ohr hängen bleibt und das Lied zu etwas Besonderem werden lässt. „My Wild Love“ ist dagegen wohl eher experimentell zu nennen. Ein à capella Stück, welches mit Klatschen und vielen „Dsch“-Lauten untermalt wurde. Etwas gewöhnungsbedürftig in dieser Ausführung. Ganz zum Schluss gibt es dann mit „Five To One“ noch einen Rocker, in dem Robby Krieger ein wahrlich tolles Gitarrensolo hinlegt.

Auf der Veröffentlichung zum 40-jährigen Jubiläum der Platte wurde einiges hinzugefügt. Zunächst gibt es da das „Albinoni’s Adagio In G Minor“. Ein klassisches Stück, von dem noch nicht einmal klar ist, ob es wirklich von Tomaso Albinoni im 17. oder 18. Jahrhundert geschrieben wurde. Das Lied war ursprünglich bereits auf der 1978 veröffentlichten, letzten offiziellen Platte der Doors mit dem Titel „An American Prayer“ gepresst worden. Auf diesem Album spielten die drei verbliebenen Doors-Mitglieder Stücke, zu denen Jimmy Morrison aus seinem Gedichtband mit dem Titel „An American Prayer“ vorlas, den er noch zu Lebzeiten 1970 veröffentlicht hatte. Dann gibt es als Zugabe noch ein wenig Studio-Unterhaltung sowie zwei weitere Takes von „Not To Touch The Earth“. Ja und dann folgt es, dieses siebzehnminütige Experiment mit dem Titel „Celebration Of The Lizard“. Darunter sollte man jetzt allerdings kein Lied im eigentlichen Sinn verstehen. Das Stück ist wirklich ein Experiment, meist eine atonale Kakophonie mit wirren Instrumentenpassagen, in denen Jimmy Morrison mal flüstert, mal erzählt, mal wild herumschreit. Das ist „Psychedelic“ pur. Ab und an klingt es auch mal melodiös, aber das ist bei Weitem nicht die Regel. Wenn man das Stück auf Kopfhörern hört, muss man nichts mehr einwerfen, um auf einen „Trip“ zu gehen. Dieser Titel ist eindeutig eher etwas für eingefleischte Doors-Fans, die das Schaffen des Jimmy Morrison in seiner Gesamtheit hören möchten – oder eben für Psychedelic-Freunde, die gerade im Obskuren und schwer Zugänglichen ihre musikalische Erfüllung finden.

Fazit: „Waiting For The Sun“ ist ein wahrlich abwechslungsreiches Album geworden. Das Titellied „Waiting For The Sun“ wurde komischerweise erst zwei Platten später veröffentlicht. Diese vielen unterschiedlichen Seiten, die die Doors hier zeigen, machen das Album aus und überaus interessant. Der Stil ist zwar öfters mal ruhig und melancholisch, doch dann wird es wieder rockig oder eben auch mal experimentell. Das hat was. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: Summer’s Almost Gone, Wintertime Love, The Unknown Soldier, Spanish Caravan, Five To One