Donnerstag, 7. Januar 2016

Metallica – Load




Metallica – Load


Besetzung:

James Hetfield – vocals, lead and rhythm guitar
Kirk Hammett – lead, rhythm and slide guitar
Lars Ulrich – drums
Jason Newsted – bass guitar, backing vocals


Label: Vertigo Records


Erscheinungsdatum: 1996


Stil: Heavy Metal, Hard Rock


Trackliste:

1. Ain't My Bitch (5:04)
2. 2 X 4 (5:28)
3. The House Jack Built (6:38)
4. Until It Sleeps (4:27)
5. King Nothing (5:29)
6. Hero Of The Day (4:21)
7. Bleeding Me (8:18)
8. Cure (4:54)
9. Poor Twisted Me (4:00)
10. Wasting My Hate (3:57)
11. Mama Said (5:19)
12. Thorn Within (5:51)
13. Ronnie (5:17)
14. The Outlaw Torn (9:48)

Gesamtspieldauer: 1:18:59




Die Fans waren damals nicht so ganz überzeugt vom sechsten Studioalbum der US-amerikanischen Heavy Metal Band Metallica. Im Jahr 1996 wurde die Scheibe bei Vertigo Records veröffentlicht und alle fragten sich: Ist das noch Heavy- oder Trash Metal, deren Aushängeschild Metallica jahrelang waren oder ist das doch schon eher Hard Rock? Nun, die Grenzen sind in diesem Fall sicherlich absolut fließend, allerdings erinnert mich die Scheibe auch eher an ein Hard Rock Album, mit zugegebenermaßen durchaus vorhandenen Metal-Einflüssen. Im Grunde genommen spielt dies allerdings nur eine sehr untergeordnete Rolle bei der Beurteilung von „Load“. Es geht nie um das Genre, sondern immer um die Qualität der Musik, außer natürlich, man geht mit einer gewissen Erwartung an diese Scheibe heran. In diesem Fall heißt das dann wohl: Pech für die Metallica-Fans der ersten Stunde.

Auch wenn die „älteren“ Fans mit der Scheibe Schwierigkeiten hatten, bei den Musikhörerinnen und –hörern insgesamt kam die Platte bestens an. Allein 680.000 Mal verkaufte sich die Scheibe in den USA in der ersten Woche und stellt damit Metallicas erfolgreichste Neueinführung dar. Insgesamt verkaufte sich „Load“ bisher knappe acht Millionen Mal und stellt damit die dritterfolgreichste Platte der Band dar. Nur der Vorvorgänger „…And Justice For All“ mit neun Millionen Verkäufen und natürlich der fünf Jahre zuvor veröffentlichte Vorgänger „Metallica“, mit sagenhaften 21 Millionen verkauften Exemplaren, übertrumpften hierbei „Load“.

Nun, für Freunde der früheren Platten von Metallica stellt „Load“ eine Art Pop-Musik dar. Das ist sie wahrlich nicht, auf „Load“ wird auch ordentlich gerockt. Sanfte Lieder gibt es hier nicht, alles verfügt über eine gewisse Härte und wenn dann wirklich mal ein Part, ein Abschnitt in einem Lied etwas sanfter klingt, dann zählt das für mich eher zur Abwechslung, denn zur „Verweichlichung“. Eine Ausnahme gibt es jedoch auch von dieser „Regel“. Das Stück „Mama Said“ ist ein deutlich sanfteres und weist dabei sogar ganz leichte Country-Züge auf, die immer im Refrain zu hören sind. Also dreizehn harte Nummern und eine weichere, um es ganz richtig zu stellen.
Was mich jedoch sehr viel eher als eine unnütze Genrediskussion an „Load“ stört, das sind die Titel selbst. Einige dieser Lieder wollen bei mir absolut nicht zünden, egal wie oft ich die Scheibe auch anhöre. Klar ist das keine schlechte Musik, jedoch längst auch keine umwerfende. Die einzelnen Stücke sind handwerklich allesamt gut gemacht, der Sound passt auch, doch begeistern, nein das schaffen diese vierzehn Stücke auf „Load“ nur in sehr engen Grenzen.

Am ehesten in die klangliche Welt von Metallica auf „Load“ einzutauchen gelingt bei „Until It Sleeps“ und „Bleeding Me“. Die erste Nummer geht dabei – als Ausnahme zum Rest des Albums – wirklich schnell ins Ohr und vermag dort auch länger zu verweilen. Nun und „Bleeding Me“ ist ein über achtminütiges, sehr abwechslungsreiches Lied, welches aus mehreren unterschiedlichen Parts besteht, die klasse miteinander verwoben sind und das Stück sehr spannend werden lassen. Das bereits erwähnte „Mama Said“ klingt ebenfalls noch ganz nett und die letzte Nummer, „The Outlaw Torn“, kann vor allen Dingen in den redundanten Instrumentalparts überzeugen. Nun und der Rest? Der ganze Rest dieser Scheibe läuft irgendwie so mit. Nichts Schlechtes, aber Begeisterung will sich da einfach nicht breit machen.

Fazit: Das sechste Album von Metallica, „Load“, wurde von den Fans der ersten Stunde der Band zerrissen, vom Markt jedoch gefeiert. Metallica versuchen sich hier in den Grenzgebieten zwischen Hard Rock und Heavy Metal. Und das so ausschweifend, dass sie die technisch mögliche Laufzeit einer Compact Disc von einer Stunde, achtzehn Minuten und neunundfünfzig Sekunden bis auf die letzte Sekunde ausleben. Bezüglich Begeisterung und Verdammnis des Albums liegt die Wahrheit wohl wieder irgendwo in der Mitte. Ein Meisterwerk ist diese Scheibe sicherlich nicht geworden, dazu beinhaltet sie viel zu viel „gewöhnliche“ Musik. Ein paar Höhepunkte gibt es dann aber doch noch, das macht „Load“ aber noch nicht zu einem guten Album. Da kennt man von Metallica deutlich bessere Scheiben. Acht Punkte.

Anspieltipps: Until It Sleeps, Bleeding Me, Mama Said, The Outlaw Torn