Mittwoch, 31. Dezember 2014

Eloy – Planets




Eloy – Planets


Besetzung:

Frank Bornemann – lead vocals, guitars
Klaus Peter Matziol – bass guitar, vocals
Hannes Arkona – guitars, keyboards
Hannes Folberth – keyboards
Jim McGillivray – drums, percussion


Label: Harvest


Erscheinungsdatum: 1981


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. Introduction (1:58)
2. On The Verge Of Darkening Lights (5:38)
3. Point Of No Return (5:43)
4. Mysterious Monolith (7:42)
5. Queen Of The Night (5:22)
6. At The Gates Of Dawn (4:17)
7. Sphinx (6:45)
8. Carried By Cosmic Winds (4:42)


Bonus Track der remasterten Fassung:

9. On The Verge Of Darkening Lights (Live 1983) (4:10)

Gesamtspieldauer: 46:21




Im Grunde genommen müsste man als Progressive Rock-Fan Eloy ein Denkmal bauen. Da geht dieses Genre Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre völlig vor die Hunde, soll heißen, ist nicht mehr existent, da veröffentlichen Eloy 1981 solch eine Scheibe, die nahtlos an ihre früheren Werke Mitte der 70er Jahre anknüpfen kann. „Planets“ ist das neunte Studioalbum von Eloy und bildet mit der Nachfolger-Platte „Time To Turn“ so ein Art Doppel-Konzept-Album. Die auf „Planets“ begonnene Geschichte wird auf „Time To Turn“ zu Ende geführt. Hierbei geht es um den Planeten "Salta", der sich im Zeitalter des Chaos befindet. Der Held der Geschichte, „Ion", versucht sich gegen den Untergang seiner Welt zu stellen, um die Gesellschaft vor weiterem Unheil zu schützen. So versucht er alte, aber derzeit auf "Salta" in Vergessenheit geratene Tugenden und Werte wieder aufleben zu lassen, um seinen Planeten zu retten.

Nun ja, Fantasy ist natürlich nicht jedermanns Sache. Worüber sich der Prog-Freund jedoch sicherlich nicht beschweren wird, das ist die Musik auf „Planets“. War der Vorgänger „Colours“ noch sehr viel rockiger und Gitarren-lastiger geraten, so stehen hier nun wieder ganz klar die Keyboards im Vordergrund. Dass die Band um Frank Bornemann schon immer ein Gespür für die eingängige Melodie besaß, dies können sie hier einmal mehr unter Beweis stellen. Alles wirkt und klingt, geht schnell ins Ohr und stellt – wie so häufig bei Eloy – den symphonischen Arm des Progressive Rock in den Vordergrund.

Irgendwie opulent wirkt das Ganze und für die damalige Zeit sicherlich nicht mehr zeitgemäß, aber genau das macht diese Scheibe zu etwas Besonderem. Wenn einem hier fette Synthesizer- und Keyboardklänge um die Ohren fliegen, dann wirkt das wahrlich oft bombastisch, jedoch in keinster Weise aufgesetzt. Die Musiker schwelgen in ihrem Sound, alles ist perfekt arrangiert, klingt voll und sehr überzeugend. Vielleicht zünden die Melodien nicht mehr ganz so stark und schnell wie in den 70ern, aber sie brennen immer noch ein Feuerwerk ab.

Weniger gelungen ist da schon die Zugabe, wobei man nicht genau weiß, warum so etwas als Bonus mitveröffentlicht wird. Die Live-Version von „On The Verge Of Darkening Lights” klingt tontechnisch sehr flach und warum man dann beim Übergang zum folgenden „Point Of No Return“ einfach ausblendet, das wird wohl für immer das Geheimnis irgendeines Managers der Plattenfirma bleiben, der mit solcher Art der Musik so überhaupt nichts anzufangen weiß.

Fazit: „Planets” macht Spaß. Das Album wirkt wie eine Reise in eine Traumwelt – nun und wenn man den Inhalt der transportierten Botschaften bedenkt, dann ist es das auch wohl. Wirklich toll abgemischt und arrangiert, wird man von einem fetten Sound eingehüllt, der zur damaligen Zeit wie Musik von einem anderen Stern geklungen haben muss. 1981 war immerhin auch der Höhepunkt der Neuen Deutschen Welle. „Planets“ ist sicherlich nicht das beste Eloy-Album, jedoch ein gute und interessante Platte. Wer den Sound der Band in den 70ern liebte, der wird auch sehr viel Gefallen an „Planets“ finden. Neun Punkte.

Anspieltipps: Queen Of The Night, At The Gates Of Dawn