Fields Of The Nephilim – Elizium
Besetzung:
Carl McCoy – vocals
Tony Pettitt – bass guitar
Paul Wright – guitar
Alexander "Nod" Wright – drums
Peter Yates – guitar
Gastmusiker:
Jon Carin – additional keyboards
Label: Beggars Banquet Records
Erscheinungsdatum: 1990
Stil: Gothic Rock
Trackliste:
1. (Dead But Dreaming) (1:30)
2. For Her Light (3:01)
3. At The Gates Of Silent Memory (8:25)
4. (Paradise Regained) (2:30)
5. Submission (8:29)
6. Sumerland (What Dreams May Come) (11:09)
7. Wail Of Sumer (6:25)
8. And There Will Your Heart Be Also (7:43)
Bonus Tracks der remasterten Albumveröffentlichung:
9. Psychonaut (Lib III) (9:14)
10. Submission Two (The Dub Posture) (4:18)
11. Sumerland (Single Version) (4:19)
Gesamtspieldauer: 1:07:08
„Elizium” heißt das dritte Studio-Album der englischen Gothic Rock Band Fields Of The Nephilim. Im September 1990 wurde die Platte auf dem Label Beggars Banquet veröffentlicht. Und auch auf dieser dritten Scheibe können die fünf Musiker mit ihrer Musik überzeugen. Dabei sind die Lieder ein wenig ruhiger geworden, was den düsteren Eindruck, den man bei einem Album der Fields Of The Nephilim automatisch erhält, noch ein wenig dunkler werden lässt.
Mit dem Titel „(Dead But Dreaming)“ startet „Elizium” sehr sphärisch und fast schon mystisch. Alles scheint irgendwie unheimlich zu sein oder sich zumindest nicht hin zum Guten zu entwickeln. Diese Klanggebilde nachts im Wald gehört, dürfte einige Menschen in den Wahnsinn treiben – vor Angst. Der Übergang zu „For Her Light“ geschieht dann sehr abrupt. Jetzt sind die Fields Of The Nephilim plötzlich eine Rock-Band, die ihr Lied nach vorne peitscht. Und wieder praktisch übergangslos, geht die Musik in die Nummer „At The Gates Of Silent Memory“ über.
Jetzt wird die Musik der Band wieder sehr viel getragener, wirkt erneut deutlich dunkler, dichter und ist ganz im Genre des Gothic Rock beheimatet. Langsam entwickeln sich hier die Klanggebäude, unterfüttert von der tiefen und fast schon mit sonor zu umschreibenden Stimme des Carl McCoy. Wahrlich intensiv und gelungen. Und natürlich muss es wieder so sein, dass die Musik erneut ansatzlos in einen neuen, nun wieder rockigen Titel übergeht: „(Paradise Regained)“. Doch im Anschluss daran kommt es erstmals zu etwas Ruhe, einer Verschnaufpause zwischen den einzelnen Liedern, der Titel wird gegen Ende seiner Laufzeit sanft ausgeblendet.
Mit „Submission“ folgt nun eine ebenfalls sehr überzeugende Nummer, die diese sphärischen sowie rockigen Abschnitte in sich vereinigt. Immer wieder gibt es da atmosphärische Wechsel zu hören, in denen die Musik einen zuerst sanft umgarnt, um dann wieder Fahrt aufzunehmen, zu rocken, Hörerin sowie Hörer mitnimmt und mitreißt auf einer rasanten musikalischen Fahrt, die aus weiten und befriedeten Ebenen, genauso wie aus steilen und zerklüfteten Gebirgsmassiven zu bestehen scheint. Auch der sich anschließende Titel „Sumerland (What Dreams May Come)“ ist ähnlich aufgebaut. In diesem gibt es ebenfalls nacheinander und sich abwechselnd, die mehr atmosphärischen und etwas rockigeren Abschnitte zu hören. Allerdings ist bei diesem Stück die Grundstimmung allgemein deutlich mehr nach vorne gerichtet, treibender und auch ein wenig aggressiver.
Mit den beiden Liedern „Wail Of Sumer“ und „And There Will Your Heart Be Also” folgen dann die atmosphärischen Höhepunkte auf „Elizium”. Jetzt versetzen Fields Of The Nephilim ihre Hörerinnen und Hörer endgültig in eine hypnotische Stimmung. Beide Titel, die ebenfalls wieder ineinander übergehen, sind atmosphärisch unfassbar dicht. Dunkel, sehr dunkel ist die Musik der Gothic Rocker nun geworden. Ein redundanter Bass-Lauf spielt den Untergrund, die Unterlage, auf der sich der Gesang des Carl McCoy sowie fast schon entrückte Gitarrenklänge entwickeln können. Eingefasst wird dies alles durch einen sanften, sehr unaufdringlichen Keyboard-Klangteppich. Musik, die einen packt, die düster und gleichzeitig melodiös ist, für die man sich Zeit nehmen muss, sie zu genießen, da sie ihre Wirkung sonst unmöglich entfalten kann.
Der remasterten Ausgabe des Albums wurden noch drei Titel hinzugefügt, die sich ebenfalls lohnen gehört zu werden. Vor allen Dingen das rockige „Psychonaut (Lib III)“ steht den original auf der Platte vorhandenen Titeln in nichts nach und ist eine sehr lohnende Bereicherung für die Scheibe.
Fazit: Fields Of The Nephilim machen keine Musik, die man mal so nebenbei hören kann. Nun, man könnte dies sicher, jedoch würden die Lieder der Band dann weit weniger diese Magie ausstrahlen können, die in ihnen steckt. Auch auf „Elizium”, dem dritten Album der britischen Band, hört man sehr überzeugenden Gothic Rock, der ins Ohr geht, zum einen hypnotisch, dann zum anderen jedoch wieder rockig und mitreißend klingt. Sicherlich ist die Musik der Fields Of The Nephilim keine Musik, die in der breiten Masse gehört werden wird – dies auch niemals wurde. Wer jedoch auf das Außergewöhnliche steht, mit ellenlangen, sich nicht allzu sehr verändernden Lieder keine Berührungsängste hat und einfach mal hören möchte, wie so eine Mischung aus Klaus Schulze und einer Hard Rock Band klingen könnte, die oder der ist mit „Elizium” von den Fields Of The Nephilim sehr gut bedient. Zwölf Punkte.
Anspieltipps: At The Gates Of Silent Memory, Wail Of Sumer, And There Will Your Heart Be Also
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