Freitag, 3. Juli 2020

Jean-Michel Jarre – Revolutions




Jean-Michel Jarre – Revolutions


Besetzung:

Jean-Michel Jarre – synclavier, roland d-50, korg dss-1, korg dsm-1, fairlight cmi, synthex, ems synthi aks, osc oscar, ems vocoder, dynacord add-one, cristal baschet, akai mpc60, drum programming, percussions, vocoder on "Revolutions"


Gastmusiker:

Guy Delacroix – bass guitar
Sylvain Durand – fairlight cmi on "London Kid"
Kudsi Erguner – turkish flute
Michel Geiss – arp 2600, kawai k5, matrisequencer, cavagnolo midy 20, elka amk 800, vocoder on "Revolutions"
Joe Hammer – drums, simmons, sdx, dynacord add-one
Patrice Tison – guitar
Hank Marvin – guitar on "London Kid"
Jun Miyake – trumpet and megaphone on "Tokyo Kid"
Dominique Perrier – e-mu emulator, fairlight cmi, ensoniq esq-1, roland d-50, elka synthex, osc oscar, akai mpc 60 programming
Mireille Pombo – vocal chorus on "September"
Francis Rimbert – additional synthesizer programming
The Bruno Rossignol Choir, directed by Bruno Rossignol – choir on "Industrial Revolution", "London Kid" and "The Emigrant"
Female choir from Mali, directed by Sori Bamba – choir on "September"


Label: Disques Dreyfus


Erscheinungsjahr: 1988


Stil: Elektronische Musik


Trackliste:

1. Industrial Revolution (16:48)
1. Overture (5:10)
2. Part 1 (5:09)
3. Part 2 (2:17)
4. Part 3 (4:12)
2. London Kid (4:26)
3. Revolution, Revolutions (4:56)
4. Tokyo Kid (5:21)
5. Computer Weekend (4:41)
6. September (4:04)
7. L‘Emigrant (3:56)

Gesamtspieldauer: 44:16



„Revolutions“ ist das bereits neunte Studioalbum des französischen Musikers und Komponisten Jean-Michel Jarre. Es erschien im August 1988 erneut auf dem Plattenlabel Disques Dreyfus, genau wie die vorherigen Veröffentlichungen des Franzosen. Das Album klingt etwas abwechslungsreicher als der Vorgänger, dabei auch poppiger und manches Mal rockiger. Die Lieder sind größtenteils leichter zugänglich, von daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass das Album sogar bis auf Platz 2 der britischen Charts kletterte.

Trotzdem hinterlässt die Scheibe einen eher zwiespältigen Gesamteindruck. Ist das erste Lied des Albums noch sehr abwechslungsreich und gelungen, so scheinen Jean-Michel Jarre im weiteren Verlauf des Albums etwas die Ideen ausgegangen zu sein. Das Ganze klingt mit der Zeit immer zäher und langweiliger und schließlich läuft die Musik aus und man fragt sich, ob da überhaupt etwas Wichtiges oder Schönes oder Besonderes zu hören war. Die Antwort auf diese Frage wird häufig ein „Nein“ sein.

Also allgemeine „Langeweile“? Das stimmt allerdings nur bedingt für die erste und längste Nummer des Albums. „Industrial Revolution“ ist eine kleine, elektronisch musikalische Reise, die sehr abwechslungsreich mal dunkler, härter und kälter klingt, dann wieder mit schönen und deutlich wärmeren Melodien aufwartet. Wenn dann auch noch der Der Bruno Rossignol Choir im Teil 2 erklingt, erspürt man neben einem vorhandenen Bombast auch eine gewisse Erhabenheit.

Im Anschluss an dieses Lied wird es poppiger. Seichte Pop-Nummern, ohne Gesang sind da nun zu hören. „London Kid“ klingt für mich fast nach Deutschem Schlager, „Revolution, Revolutions“ hört sich zunächst etwas orientalisch an, schafft es jedoch nicht zu berühren. „Tokyo Kid“ hält immerhin einen etwas experimentelleren Ansatz für Hörerin und Hörer bereit und gehört für mich neben dem Opener zu den besseren Liedern auf „Revolutions“. „Computer Weekend“ und „September“ sind Fehlgriffe. Letztgenanntes Lied klingt dabei fröhlich, obwohl es der südafrikanischen ANC-Aktivistin Dulcie September gewidmet ist, die am 29. März 1988 in Paris ermordet wurde. Wie immer dies auch zusammenpassen mag. Zum Abschluss versöhnt die Platte nochmals ein wenig mit dem etwas schwelgerischen und sehnsüchtigen Titel „L‘Emigrant“. Trotzdem bedeutet dies leider nicht, dass diese Nummer zu den guten des Jean-Michel Jarre gehört.

Fazit: Im Grunde genommen ist „Revolutions“ ein Album geworden, welches keinerlei Spuren hinterlässt. Nichts auf dem Album ragt großartig hervor, nichts bleibt im Ohr, nachdem der letzte Ton verklungen ist. Für Freunde elektronischer Musik ganz bestimmt ganz nett, doch auch diese werden in diesem Album kaum ihre Lieblingsplatte finden. Leider höchstens noch Durchschnitt. Sieben Punkte.

Anspieltipps: Industrial Revolution