Donnerstag, 24. Juni 2021

Jordsjø – Pastoralia

 



Jordsjø – Pastoralia


Besetzung:

Kristian Frøland – drums, percussion
Håkon Oftung – vocals, guitars, bass, flute, organ, mellotron, clavinet, e-piano, piano


Gastmusiker:

Håkon Knudsen – guitar
Ola Mile Bruland – voice
Vilde Mortensen Storesund – voice
Mats Lemian – bass clarinet
Christian Meaas Svendsen – double bass
Asa Ree – violin




Erscheinungsjahr: 2021


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. Prolog (2:17)
2. Skumring i Karesuando (7:37)
3. Mellom Mjødurt, Marisko og Søstermarihånd (6:30)
4. Pastoralia (6:05)
5. Fuglehviskeren (2:32)
6. Beitemark (6:01)
7. Vettedans (2:02)
8. Jord III (10:35)

Gesamtspieldauer: 43:42



Jordsjø entwickeln sich immer mehr zu einer ganz besonderen Band. Seit 2017 sind nun insgesamt vier Studioalben des norwegischen Duos erscheinen und nach dem wahrlich überzeugenden Album „Nattfiolen“ aus dem Jahr 2019 legen die beiden Musiker nun mit „Pastoralia“ nochmals ein überaus gelungenes Album nach.

„Pastoralia“ erschien im Mai 2021 auf dem norwegischen Plattenlabel Karisma Records und weiß einmal mehr mit wunderschönen Retro-Prog-Klängen zu überzeugen. Progressive Rock des 21. Jahrhunderts hört man auf dem Album, angelehnt an jene Musik der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts, ohne diese zu kopieren. Wunderschöne Melodien entfalten sich dabei vor dem Ohr der Hörerin beziehungsweise des Hörers. Eingängig, zum Teil verschachtelt und immer wieder neue Wendungen einschlagend und dabei nur noch mehr an Spannung und Abwechslung gewinnend.

Die mit Flöten, Klarinetten, Violinen und Mellotron angereicherte Musik überzeugt von den ersten Akkorden bis zum Ausklingen des Albums. Dabei reicht die musikalische Spannweite von leichten jazzigen Einflüssen bis hin zu Kammerrock-Anleihen. Über all dem steht jederzeit die eingängige Melodie, die durchgängig im Mittelpunkt des Schaffens von Jordsjø zu stehen scheint. Gesungen wird auch auf dem Album und zwar auf Norwegisch, doch der Gesang hält sich insgesamt etwas zurück, dient eher als Untermalung, denn als zentrales Momentum in der Musik der Band. Auch Rhythmus und Tempo changieren zwischen sanft und getragen bis hin zu Passagen, in denen die E-Gitarre sogar mal rockt – jedoch nur kurzzeitig.

Die Grundstimmung des Albums ist eher eine sanfte und zurückhaltende. Oftmals klingt das alles sehr verträumt und wächst dann doch wieder sehr stimmungsvoll an. Alles auf „Pastoralia“ klingt hörenswert. Die Höhepunkte sind reich gesät. „Skumring i Karesuando“, „Fuglehviskeren“ sowie „Jord III“ lohnen sehr, um sich einen Überblick über die Musik auf diesem Album machen zu können. Freundinnen und Freunde des Progressive Rocks werden es lieben.

Fazit: Skandinavischer Retro-Progressive Rock im Sinne der ersten Bands aus den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts, das bekommt man auf „Pastoralia“ zu hören. Musik, abwechslungsreich und spannend. Musik, die ins Ohr geht und darin länger verweilt. Für alle, die gern weitab vom Mainstream der Radiostationen Musik hören ist diese Platte sehr zu empfehlen. Dreizehn Punkte.

Anspieltipps: Skumring i Karesuando, Fuglehviskeren, Jord III