Fields Of The Nephilim – Dawnrazor
Besetzung:
Carl McCoy – vocals
Peter Yates – guitar
Paul Wright – guitar
Tony Pettitt – bass
Alexander Wright – drums
Label: Beggars Banquet Records
Erscheinungsdatum: 1987
Stil: Gothic Rock
Trackliste:
1. Intro (The Harmonica Man) (2:01)
2. Slow Kill (3:45)
3. Volcane (Mr. Jealousy Has Returned) (5:04)
4. Vet For The Insane (7:03)
5. Dust (4:22)
6. Reanimator (2:58)
7. Dawnrazor (7:08)
8. The Sequel (3:16)
Bonus Tracks der remasterten Albumveröffentlichung:
9. Power (4:39)
10. Secrets (3:37)
11. Tie Tower (5:41)
12. Laura II (4:41)
13. Preacher Man (4:53)
14. Blue Water (4:46)
Gesamtspieldauer: 1:04:02
Fields Of The Nephilim ist eine englische Gothic Rock Band, die 1984 gegründet wurde und 1987 ihr erstes Studioalbum veröffentlichte. Dieses heißt „Dawnrazor“ und erschien auf dem Label Beggars Banquet Records. Obwohl Fields Of The Nephilim niemals allzu großer Erfolg mit ihrer Musik zuteil wurde, so gilt die Band doch auch mit als eine der Wegbereiter des Gothic Rock, der viele weitere Bands und Solo-Künstler beeinflusste.
Die Musik von Fields Of The Nephilim ist, wie nicht anders zu erwarten war bei diesem musikalischen Genre, sehr düster, klingt oftmals nach Weltuntergang und ist dabei allerdings immer rockig gehalten. Diese Atmosphäre wird bestens unterstützt durch den Gesang des Carl McCoy, der mitunter so klingt, als sei er gerade direkt der Gruft entstiegen. Allerdings können die Jungs auf „Dawnrazor“ auch nicht ihr Interesse oder ihre Wertschätzung an beziehungsweise von Italo Western und dem Genre des Horrorfilms verbergen. Ennio Morricones „Harmonica Man“ hört man sofort im ersten Titel in nur leicht veränderter Form. Und auch die Spieluhr aus „Für ein paar Dollars mehr“ hat am Ende von „Vet For The Insane“ ihren Einsatz. Dazu gibt es noch jede Menge Geräusche, die dann allerdings aus diversen Horror-Streifen zu stammen scheinen.
Die Musik ist ansonsten, wie bereits erwähnt, dunkel und rockig gehalten. Dabei legen die fünf Musiker allerdings großen Wert auf die Eingängigkeit der Titel. Auch wenn hier viel nach Verfall, Tod und Siechtum klingt, so geht die Musik doch schnell ins Ohr und manches Mal kommt man gar nicht umhin auch mit dem Fuß ein wenig mitzuwippen. Textlich gesehen hört man hier nichts von der Liebe. Eher das Gegenteil ist angesagt, was in dem ganzen Liebesliedeinheitsbrei zumindest mal eine kleinere Auflockerung darstellt. Mitunter stießen die Fields Of The Nephilim allerdings auf Kritik dergestalt, dass ihnen nachgesagt wurde, die sehr viel erfolgreicheren Sisters Of Mercy zu stark zu kopieren. Das hier eine gewisse stilistische Ähnlichkeit vorhanden ist, kann wohl auch nicht wegdiskutiert werden, nach einer Kopie der Sisters Of Mercy klingen die Fields Of The Nephilim in meinen Ohren allerdings nicht.
Auf der remasterten Albumfassung gibt es noch sechs Lieder als Zugabe, die von zuvor veröffentlichten EPs stammen und sich qualitativ nahtlos an die Lieder der offiziellen Albumausgabe anpassen. Dieses Mal also eine sehr gelungene Zugabe, die mal nicht nur aus einem langweiligen Demo besteht.
Fazit: Die Gothic Rock Band Fields Of The Nephilim brachte mit „Dawnrazor” ihr erstes Album auf dem Markt, was durch diverse Filme beeinflusst wurde, deren musikalische Themen hier auch aufgegriffen werden. Die Musik der Band klingt auf „Dawnrazor” rockig, allerdings auch dunkel und schwermütig. Freunde, die auf „schwarzen“ Rock stehen, dürften diese Platte lieben, aber auch für alle anderen kann diese Scheibe durchaus eine gelungene Abwechslung darstellen – zumindest dann, wenn sie sich nicht mehr an Geister und Gespenster glauben. Neun Punkte.
Anspieltipps: Slow Kill, Vet For The Insane, Reanimator