Monster Magnet – Superjudge
Besetzung:
Dave Wyndorf – guitar, vocals
Ed Mundell – lead guitar
Joe Calandra – bass
Jon Kleiman – drums
Label: Polydor
Erscheinungsdatum: 1993
Stil: Hard Rock, Psychedelic Rock
Trackliste:
1. Cyclops Revolution (5:43)
2. Twin Earth (3:55)
3. Superjudge (6:49)
4. Cage Around The Sun (4:55)
5. Elephant Bell (3:59)
6. Dinosaur Vacume (6:01)
7. Evil (3:14)
8. Stadium (3:41)
9. Face Down (4:11)
10. Brainstorm (8:04)
11. Black Balloon (3:05)
Gesamtspieldauer: 53:43
„Superjudge“ ist das zweite Studioalbum der US-amerikanischen Band Monster Magnet. Veröffentlicht wurde es ursprünglich 1993 auf dem Label A&M Records. Die Band ist hier durchaus auch schon mit einigen Ansätzen des Space Rock à la Hawkwind, Psychedelic Rock oder auch Stoner Rock vertreten, jedoch scheinen sich die Musiker auf „Superjudge“ noch ein wenig ausprobieren zu wollen, noch nicht so ganz genau zu wissen, welchen musikalischen Weg sie zukünftig einzuschlagen gedenken. So absolut haben sie ihren Sound auf dieser Scheibe noch nicht gefunden, die zudem ziemlich viel Hard Rock für die Hörerin und den Hörer parat hält.
Aber natürlich, solch ein Lied wie „Brainstorm“ heißt nicht nur so, es klingt auch wie ein Sturm, der einem durch das Hirn rauscht und in diesem Moment sofort auch jeden überflüssigen Ballast aus der Schädeldecke katapultiert. Das ist harter und schräger Psychedelic Rock, der sehr gelungen ist und durchaus gefeiert werden darf. Allerdings steht dieses Lied nicht unbedingt stellvertretend für die anderen Lieder auf der Scheibe. Jedoch gibt es durchaus weitere Höhepunkte. Denn ebenfalls sehr gelungen ist „Cyclops Revolution“. Ein Stück, bei dem bereits viel mit Hall, Echo und Verzerrungen experimentiert und gearbeitet. Jedoch ist diese Nummer deswegen gleich ein „Space Rock“-Titel? Vielleicht ein ganz klein wenig, aber auch hier steht doch noch etwas mehr dieser harte und treibende Rock im Vordergrund.
Ebenfalls in diese Richtung und ebenfalls absolut gelungen ist der Titeltrack „Superjudge“. Eine wahrlich schnelle Nummer, die richtig gut ins Ohr geht. Ganz sicher nichts für zartbesaitete Menschen, eher für solche gedacht, die doch mal wissen wollen, wie schnell so eine E-Gitarre gespielt werden kann. Langsam und bedächtig startet dagegen „Cage Around The Sun“, um dann allerdings zwischendrin auch mal zu „explodieren“, nur um dann jedoch wieder drei bis vier Gänge zurückzuschalten. Ganz anders klingt da schon das letzte Lied des Albums, „Black Balloon“. Das Stück steht nicht nur am Ende dieser Scheibe, ist das kürzeste Lied der Platte, sondern hört sich auch deutlich anders an. Im Grunde genommen ist dies auch kein langsames Lied, jedoch deutlich ruhiger als der allermeiste Rest auf „Superjudge“. Das Lied wird vom Klang her von einer Sitar dominiert, die bereits bei „Cage Around The Sun“ zum Einsatz kam und geht ins Ohr – und zwar schnell.
Der Rest der Scheibe ist gut gemachter Hard Rock, der im Falle „Face Down“ sogar einen leichten Blues-Einschlag aufweist, allerdings wirklich nur einen ganz leichten. Auch diese Lieder sind gut anzuhören, wenn man denn etwas mit „härterer“ Musik anzufangen versteht. Etwas Besonderes sind diese Stücke allerdings nicht mehr, eher gut gemachter Hard Rock Durchschnitt.
Fazit: Ganz so überzeugend klingen Monster Magnet hier für mich noch nicht, wie sie das auf späteren Alben zum Teil tun sollten. Aber klar, das ist mal wieder „Jammern auf hohem Niveau“, denn es gibt wahrlich eine riesige Anzahl von Bands, Musikerinnen und Musikern, die solche eine Scheibe niemals zustande gebracht haben. Von daher sei diese Platte allen Hard Rock Freunden empfohlen, die auch auf Abwechslung in diesem musikalischen Genre stehen. Denn einfach nur Hard Rock? Nein das machen Monster Magnet auch hier auf „Superjudge“ ganz bestimmt nicht. Neun Punkte.
Anspieltipps: Superjudge, Cage Around The Sun, Brainstorm, Black Balloon