Johnny Cash – American III: Solitary Man
Besetzung:
Johnny Cash – vocals, guitar
Norman Blake – guitar
Mike Campbell – guitar
June Carter Cash – vocals on „Field Of Diamonds“
Laura Cash – fiddle
Sheryl Crow – vocals on „Field Of Diamonds“, accordion on „Wayfaring Stranger“, and „Mary Of The Wild Moor“
Merle Haggard – vocals on „I’m Leavin‘ Now“, guitar
Will Oldham – vocals on „I See A Darkness“
Larry Perkins – guitar
Tom Petty – vocals on „I Won’t Back Down“ and „Solitary Man“, organ on „I Won’t Back Down“
Randy Scruggs – guitar
Marty Stuart – guitar
Benmont Tench – piano, organ, harmonium
Label: American Recordings
Erscheinungsdatum: 2000
Stil: Alternative Country
Trackliste:
1. I Won't Back Down (2:09)
2. Solitary Man (2:26)
3. That Lucky Old Sun (Just Rolls Around Heaven All Day) (2:36)
4. One (3:53)
5. Nobody (3:14)
6. I See A Darkness (3:43)
7. The Mercy Seat (4:35)
8. Would You Lay With Me (In A Field Of Stone) (2:41)
9. Field Of Diamonds (3:16)
10. Before My Time (2:55)
11. Country Trash (1:48)
12. Mary Of The Wild Moor (2:32)
13. I'm Leavin' Now (3:07)
14. Wayfaring Stranger (3:20)
Gesamtspieldauer: 42:16
Bewegend und sehr eindrucksvoll ist das, was Johnny Cash da im Rahmen seiner American Recordings“-Reihe unter dem Titel „Solitary Man“ im Jahr 2000 auf CD presste. Bei lediglich vier Titeln war Johnny Cash dabei direkt kompositorisch beteiligt, aber auch wenn die restlichen Lieder nicht von ihm geschrieben wurden, so machte er diese auf dem Album doch zu seinen ganz persönlichen Stücken, so beeindruckend und fesselnd werden die einzelnen Nummern von ihm interpretiert und umgesetzt.
„One“ von U2 ist natürlich ein geniales Lied, welches im Original auch zu den besten Titeln gehört, welche U2 jemals geschrieben haben. Und man muss zugeben, dass es eine Weile dauert, bis auch diese Version hier von Johnny Cash restlos überzeugen kann. Aber nach einigen Durchläufen steht dieser Titel gleichberechtigt neben der Originalausgabe der irischen Band. Eine sehr „warme“ Interpretation des Originals. Von Anfang an packt einen die Version von „Solitary Man“, die sehr viel besser gelungen ist, als jene im Original von Neil Diamond. Und noch ein klein wenig mehr trifft dies auf „The Mercy Seat“ zu, welches ursprünglich von Nick Cave stammt. In diesem Lied geht es um einen zum Tode Verurteilten, der auf seine Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl wartet. Und diese Situation, dieses Gefühl wird von Johnny Cash so etwas von berührend und mitreißend transportiert, dass es einem beim Hören des Stücks kalt den Rücken hinunterläuft.
Es ist die Stimme des Johnny Cash in Verbindung mit der meist nur zarten Instrumentierung mittels der akustischen Gitarre, die diesen Zauber in der Musik hervorruft. Diese Zusammenstellung erzeugt eine Atmosphäre, der man sich nur schwerlich entziehen kann, die den Hörer trifft und packt und nicht mehr loslässt.
Klar können einen die Stücke nicht durchgängig in dieser Art und Weise treffen. Wenn es mal mehr in die Richtung Country abdriftet, wird das für das europäische Ohr oder das nicht so Country-affine Musikverständnis ein wenig schwieriger, was vor allem gegen Ende der Platte der Fall ist. Nichtsdestotrotz steht über allem dieser tolle Gesang des Johnny Cash, der auch in diesen Songs vollends zu überzeugen weiß.
Fazit: Ein beeindruckendes Album ist Johnny Cash hier gelungen, auf dem der US-Amerikaner ganz neue Facetten der einzelnen Lieder herauszustellen weiß. Warme Musik, die den Hörer trifft und sehr lange begleiten kann. Die Musik ist an jeder Stelle des Albums ruhig und völlig unaufgeregt, mit der Ausnahme des Stücks „The Mercy Seat“, welches am Ende die Situation des Delinquenten eindrucksvoll und ergreifend und packend umsetzt. Ansonsten gibt es auf „American III: Solitary Man“ jede Menge Musik zum Träumen und sich darin verlieren. Sehr lohnenswert. Elf Punkte.
Anspieltipps: Solitary Man, One, I See A Darkness, The Mercy Seat