Golden Earring – Live
Besetzung:
George Kooymans – guitar, vocals
Rinus Gerritsen – bass guitar, keyboards
Barry Hay – flute, vocals
Cesar Zuiderwijk – drums
Eelco Gelling – guitar
Label: Polydor
Erscheinungsdatum: 1977
Stil: Rock, Live
Trackliste:
1. Candy's Going Bad (5:06)
2. She Flies On Strange Wings (8:10)
3. Mad Love's Comin' (9:53)
4. Eight Miles High (10:01)
5. Vanilla Queen (11:45)
6. To The Hilt (6:55)
7. Fightin' Windmills (8:26)
8. Con Man (9:09)
9. Radar Love (11:17)
10. Just Like Vince Taylor (6:25)
Gesamtspieldauer: 87:07
Das 1977 auf Polydor erschienene erste Live-Album der Niederländer von Golden Earring, gibt dem Hörer eine gute Übersicht über die Musik der Band Anfang bis Mitte der 70er Jahre. Aufgenommen wurde ein Konzert im „Rainbow Theatre" in London und diese dann auf Vinyl gepresste Veröffentlichung enthält dabei Titel von vier verschiedenen Solo-Platten. Das Album „Seven Tears“ aus dem Jahr 1971 ist dabei genauso mit einem Titel vertreten, wie „To The Hilt“ aus dem Jahr 1976. Das ebenfalls 1976 erschienene Album „Contraband“ steuert drei Nummern hinzu und vier Lieder stammen vom dem Klassiker Golden Earrings schlechthin, „Moontan“, aus dem Jahr 1973. Dazu gesellt sich die nur immer live gespielte Version des Byrds-Stücks „Eight Miles High“, welches in der Version von Golden Earring allerdings so gar nichts mehr mit dem Original zu tun hat.
Das Album wurde ursprünglich als Doppelalbum veröffentlicht. Zehn Titel enthält es allerdings lediglich, was bereits einiges über die Länge der einzelnen Stücke aussagt. Sehr schön kommt hier also der Live-Charakter dieser Platte zum Tragen, denn die einzelnen Lieder unterschieden sich deutlich von den Originalen auf den Studio-Platten, da die Musiker hier ihre Spielfreude einfach ungebremst auszuleben verstehen. Soll heißen, Soli und Instrumentalparts werden ausgeweitet und ausgedehnt – und das wahrlich immer nicht zu knapp. Dazu traf es sich gut, dass sich die Band mit dem Gitarristen Eelco Gelling verstärkte und dieser sich hier dann mit George Kooymans einige „Duelle“ während der Stücke liefern konnte.
Klar, die Platte ist sehr Gitarren-lastig und all jene werden damit Schwierigkeiten haben, die von einem Lied erwarten, dass es schnell zum Punkt kommt, kurz wirkt und dann endet. Alles das trifft hier nicht zu, eher im Gegenteil. Jedes Stück wird ausgeweitet und ausgewalzt, was den Live-Charakter der Platte natürlich nur noch unterstreicht. Der Sound der Aufnahme klingt für die damalige Zeit sehr gut, ich rede hier allerdings von der Platte, da es anscheinend zur CD-Veröffentlichung des Albums sehr unterschiedliche Meinungen gibt über die Qualität der Abmischung gibt. Die Titelzusammenstellung spiegelt jedoch sehr gut die Musik der Band wider, wenn man auch persönlich sicherlich das ein oder andere Lied mehr bevorzugt hätte. Allerdings ist gerade dieser Punkte absolut und reine Geschmackssache, wobei man es hier nie allen wird recht machen können.
Fazit: Richtig guten Gitarren-Rock hört man auf „Live“, der sehr verspielt istt, meist auch durchaus „hart“ klingt, allerdings trotzdem mit tollen Melodien aufwartet, die ins Ohr gehen. Viele der hier gespielten Soli sind zudem ein Ohrenschmaus und spiegeln, neben den Laufzeiten der einzelnen Lieder, sehr gut die Live-Atmosphäre der Platte wider. Der Sound wirkt ebenfalls, sodass „Live“ von Golden Earring eine sehr gelungene Scheibe geworden ist, die sich nicht nur für die Fans der Band, sondern auch für Rock-Freunde allgemein lohnt. Zwölf Punkte.
Anspieltipps: Eight Miles High, Vanilla Queen
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