The Fratellis – Costello Music
Besetzung:
Jon Fratelli (John Lawler) – lead vocals, guitar
Barry Fratelli (Barry Wallace) – bass guitar, shouting
Mince Fratelli (Gordon McRory) – drums, backup vocals, banjo
Gastmusiker:
Shane Watson – horn
Label: Island Records
Erscheinungsdatum: 2006
Stil: Independent Rock
Trackliste:
1. Henrietta (3:32)
2. Flathead (3:17)
3. Whistle For The Choir (3:35)
4. Chelsea Dagger (3:35)
5. For The Girl (2:48)
6. Doginabag (3:20)
7. Creepin’ Up The Backstairs (3:07)
8. Vince, The Loveable Stoner (3:14)
9. Everybody Knows You Cried Last Night (3:54)
10. Baby Fratelli (3:56)
11. Got Ma Nuts From A Hippie (3:11)
12. Ole Black ‘n’ Blue Eyes (3:14)
13. Hidden Track (3:33)
Gesamtspieldauer: 44:22
„Costello Music“ heißt das Debut-Album der schottischen Band The Fratellis aus Glasgow. Veröffentlicht wurde die Scheibe am 30. Oktober 2006 auf dem Label Fallout Records. Die Platte lief vor allen Dingen in Großbritannien sehr erfolgreich, wo sie bis auf Platz 2 der britischen Album Charts kletterte und sich 83 Wochen in den Top 100 halten konnte. Weltweit wurden bisher bereits über 1,5 Millionen Kopien der Platte verkauft.
Auf „Costello Music“ ist so eine Art „Gute-Laune-Rock“ zu hören, der ziemlich schnell ins Ohr geht. Nicht weiter verwunderlich von daher, dass die Musik der Fratellis gerne für Werbespots oder auch beim Torjubel im Stadion eingesetzt wird. Hier springt einem die Eingängigkeit mitunter direkt an, was nicht nur beim Titel „Chelsea Dagger“ durchaus negative Assoziationen wie „Anbiederei“ hervorrufen kann. Zu den musikalischen Vorbildern der Fratellis zählen angeblich solche Bands wie die Beatles, Led Zeppelin, The Clash oder Pink Floyd. Die Musik der Fratellis hat allerdings absolut nichts mit der Musik der hier genannten Bands zu tun. Sehr viel eher hört sich das Ganze an wie ein in den Rock transportierter Punk, der eben eingängig klingen möchte. Refrains zum Mitgrölen sowie Melodien zum Ausgelassensein und Abtanzen, das ist es, was die Fratellis ihren Hörerinnen und Hörern bieten wollen. Das kann mitunter durch die „platte“ Art der Umsetzung allerdings durchaus sehr nerven.
So ist es auch gar nicht so einfach, die Höhepunkte auf „Costello Music“ der Fratellis zu benennen. Diese eingängige „Gute-Laune-Mucke“ nervt nämlich ziemlich schnell. Am interessantesten klingt für mich die Band noch an den Stellen, wenn sie mal rockt, ohne dabei als Tormelodie im Stadion oder Werbungshintergrund zu enden. Dies schaffen die Fratellis mit der Nummer „Doginabag“. Das ist Rock-Musik, die auch unterhält, ohne dabei so konzipiert zu sein, dass man animiert wird mit zu grölen. Und hier klingen die Fratellis jetzt an manchen Stellen doch tatsächlich wie die Beatles – und das sogar sehr überzeugend. Ebenfalls noch gelungen klingt die treibende Nummer „Got Ma Nuts From A Hippie“ sowie „Ole Black ‘n’ Blue Eyes“, ein Lied welches gut ins Ohr geht. Beide Titel unterscheiden sich wohltuend von den anderen im Mid-Tempo gehaltenen Nummern auf Castello Music dadurch, dass hier auf diesen „Party-Sound“ verzichtet wird. Natürlich kann man auch bei diesen Liedern mitsingen, scheint dazu allerdings nicht ununterbrochen animiert zu werden.
Fazit: Erfolgreich ist das Album „Cstello Music“ der schottischen Band The Fratellis durchaus. Auf mich wirkt das Ganze allerdings unglaublich plump. Diese ganzen Mitgröl-Refrains nerven manchmal bereits beim ersten Mal des Hörens. Alles aber natürlich eine Sache des eigenen Musikgeschmacks. Meiner wird hier definitiv nicht getroffen, mir ist das alles irgendwie zu banal. Sechs Punkte.
Anspieltipps: Doginabag, Got Ma Nuts From A Hippie, Ole Black ‘n’ Blue Eyes