Dienstag, 4. Juli 2017

Hawkwind – Into The Woods




Hawkwind – Into The Woods


Besetzung:

Dave Brock – vocals, guitar, keyboards, synthesizer and theremin
Haz Wheaton – bass plus keyboards on track 11
Richard Chadwick – drums, percussion, vocals
Mr Dibs – vocals tracks 4 and 12, keyboards and synthesizer tracks 10 and 12
Magnus – keyboards tracks 4, 9, 11, guitar tracks 5 and 10
Big Bill Barry – fiddle tracks 5 and 10


Label: Cherry Red Records


Erscheinungsdatum: 2017


Stil: Rock, Space Rock, Hard Rock


Trackliste:

1. Into The Woods (6:16)
2. Cottage In The Woods (3:51)
3. The Woodpecker (0:51)
4. Have You Seen Them (6:58)
5. Ascent (3:41)
6. Space Ship Blues (6:35)
7. The Wind (4:09)
8. Vegan Lunch (5:18)
9. Magic Scenes (6:11)
10. Darkland (2:13)
11. Wood Nymph (5:57)
12. Deep Cavern (2:26)
13. Magic Mushroom (9:27)

Gesamtspieldauer: 1:04:03




„Into The Woods“ ist tatsächlich bereits das 30. Studioalbum der Space Rocker von Hawkwind. Am 5. Mai 2017 erschien die Platte auf dem Label Cherry Red Records. Der bald 76-jährige Dave Brock hat es einmal mehr geschafft, ein Album ganz in der Tradition von Hawkwind zu veröffentlichen, wenn dieses im Falle von „Into The Woods“ sogar auch ein wenig experimenteller ausgefallen ist.

Auf „Into The Woods“ hört man ihn natürlich noch, diesen Space Rock, deren Mitbegründer und Miterfinder Hawkwind sind. „Magic Scenes“, „Have You Seen Them“ und das lange Instrumentallied „Magic Mushroom“ am Ende des Albums stehen dafür. Allerdings hört man dieses Genre nicht nur. Immer wieder gibt es Einschübe mit Geräuschen und Gesprächen, die an Lieder angehängt werden oder auch mal, wie im Falle des kurzen Titels „The Woodpecker“, das ganze Lied darstellen und die Platte auflockern. Ebenso stilistisch ist die Scheibe breiter gefächert. „Space Ship Blues“ klingt nach einem Konglomerat aus Country & Western, Hard Rock und Blues, ist allerdings sehr gewöhnungsbedürftig und für mich das schlechteste und am wenigsten überzeugende Stück auf „Into The Woods“. Ganz anders die Nummer „Darkland“. Zwar mit ein paar „spacigen“ Hintergrundgeräuschen angereichert, ist das Lied mit einer wunderschönen und sanften Melodie ausgestattet und bewegt sich eher im Bereich des weichen Rocks und könnte gut für den Abspann eines traurigen Films herhalten.

„Into The Woods“ steigert sich in seinem Verlauf. In der ersten Hälfte ist es vor allen Dingen das Lied „Cottage In The Woods“, welches zu überzeugen weiß. Im zweiten Abschnitt hört man dann einige sehr bemerkenswerte und hörenswerte Stücke. Diese sind ganz unterschiedlicher Art und als Beispiele seien hier die bereits erwähnten Lieder „Magic Scenes“, „Darkland“, „Magic Mushroom“ oder das überaus eingängige und rockende „Wood Nymph“ erwähnt. Da machen Hawkwind wahrlich jede Menge Laune.

Fazit: Wer die Musik von Hawkwind mag, wird gewiss „Into The Woods“ auch zu schätzen wissen. Es ist immer wieder interessant zu sehen beziehungsweise zu hören, dass manche Musiker und Bands in ihrem späteren Werk erneut zur Hochform auflaufen und dann wieder Alben veröffentlichen, die über eine weniger gute und mittlere Schaffensphase hinwegtrösten. So verhält es sich auch bei „Into The Woods“ von Hawkwind. Das Album ist abwechslungsreich, rockt, hält nachdenklichere Passagen für die Hörerin und den Hörer parat und experimentiert auch ein wenig. Gelungen. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Cottage In The Woods, Magic Scenes, Darkland