Freitag, 2. August 2019

Novalis – Konzerte




Novalis – Konzerte


Besetzung:

Heino Schünzel – Fender Bass, Gesang
Detlef Job – Bibson Les Paul, Gesang
Lutz Rahn – Hammond H100, Mellotron M 400, PPG Synthesizer, Fender Piano, Clavinet, Solina Strings
Fred Mühlböck – Gesang, elektrische und akustische Gitarren, Querflöte
Hartwig Biereichel – Ludwig Drums, Paiste Cymbals und Gongs


Label: Vertigo


Erscheinungsjahr: 1977


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. Bolero (0:51)
2. Dronsz (1:52)
3. Es färbte sich die Wiese grün (8:51)
4. Impressionen (9:45)
5. Wer Schmetterlinge lachen hört (9:12)
6. Wunderschätze (11:24)
7. Sommerabend (18:57)
8. Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren (3:30)
9. Astralis (10:11)
10. Irgendwo, irgendwann (4:30)

Gesamtspieldauer: 1:19:08



„Konzerte“ nannte die Hamburger Band Novalis ihr viertes Album, welches, wie der Plattentitel bereits vorwegnimmt, ein Live-Album darstellt. Darauf zu hören sind Lieder des zweiten und dritten Albums. Mit der CD-Wiederveröffentlichung des Albums wurden am Ende noch drei Stücke („Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren“, „Astralis“ und „Irgendwo, irgendwann“), des ebenfalls noch im Jahr 1977 veröffentlichten Studioalbums „Brandung“ hinzugefügt. „Konzerte“ war ursprünglich auf dem Plattenlabel Brain veröffentlicht worden, erschien dann in diversen Neuauflagen. Die Aufnahmen zu „Konzerte“ entstanden zwischen Januar und April 1977 bei Konzerten in Göttingen, Oldenburg, Hamburg, Essen und Lüneburg. Mit von der Partie war nun ein neuer Sänger und Gitarrist, der Österreicher Fred Mühlböck. Angeblich bestanden seine ersten Übungen darin, nicht mehr österreichisch zu klingen, da man die Musik akzentfrei halten wollte. Zudem spielt Fred Mühlböck auch noch Querflöte, setzt das Instrument in der Musik von Novalis auf „Konzerte“ jedoch eher sehr dezent ein.

Auf „Konzerte“ hört man eine sehr gelungene Übersicht, über dass Schaffen der Band in ihren Anfangsjahren, auch wenn das englischsprachige Debut-Album dabei ausgelassen wurde. Sehr stimmungsvollen, melodischen und sich in langen Instrumentalpassagen verlierenden Progressive Rock „Made in Germany“ gibt es auf dem Album zu hören, welches an jeder Stelle eine unaufgeregte und sehr eingängige Stimmung verströmt. An manchen Stellen klingen die Lieder ein klein wenig rockiger als die Originale, was allerdings für ein Live-Album durchaus die Regel darstellt. Der Klang der Scheibe ist in Ordnung, kann allerdings mit den Originalen – verwundert ebenfalls nicht – nicht mithalten.

Die Platte lässt sich gut in einem Durchhören und man kann in die Musik von Novalis bestens eintauchen. Die Höhepunkte sind demnach auch alle Lieder, Ausfälle gibt es keine zu beklagen und diese „Novalis-Atmosphäre“ zieht sich über die gesamte Scheibe hinweg. Besonders lohnenswert sind aber sicherlich die langen Instrumentalpassagen, die dann gegenüber den Original-Versionen noch leicht variiert werden und durchaus etwas rockiger erklingen. Und genau diese Passagen gibt es in einigen Liedern auf „Konzerte“ zu hören.

Fazit: „Konzerte“ eignet sich bestens, um sich einen Überblick über die Musik von Novalis zu Beginn ihrer Karriere zu verschaffen. Der Neue Sänger Fred Mühlböck macht seine Sache sehr gut, die Lieder klingen dicht und atmosphärisch, melodiös und abwechslungsreich. Dass man klanglich ein paar Abstriche machen muss, erscheint selbstverständlich. Die Musik von Novalis ist nicht gerade prädestiniert für ein Live-Album, wenn auch das erlebte Live-Erlebnis sicherlich etwas Besonderes darstellt. Zum Reinhören und Kennenlernen der Musik von Novalis allerdings uneingeschränkt zu empfehlen. Elf Punkte.

Anspieltipps: Wer Schmetterlinge lachen hört