Donnerstag, 3. April 2014

Marilyn Manson – Holy Wood




Marilyn Manson – Holy Wood


Besetzung:

Marilyn Manson – arranger, vocals, producer, art direction, concept, syncussion, optigan, mellotron, distorted flute, synth bass, keyboards, piano, electric harpsichord, rhythm guitar
Twiggy Ramirez – bass, guitar (rhythm, lead, leslie, warped), keyboards
John 5 – guitar (lead, rhythm, acoustic, synth, electric, slide, phase)
Madonna Wayne Gacy – synths, ambiance, keyboards, samples, bass synth, synth strings, mellotron, sound effects
Ginger Fish – drums, drum machine, sound effects, keyboards


Gastmusiker:

Bon Harris – synthesizers, programming, organic drum programming, bass, keyboard, synth bass, sleigh bells, electronics, piano
Dave Sardy – synthesizers, drum programming, rhythm guitar
Danny Saber – additional loops
Alex Suttle – backing vocals


Label: Nothing Records


Erscheinungsdatum: 2000


Stil: Alternative Metal


Trackliste:

1. Godeatgod (2:34)
2. The Love Song (3:17)
3. The Fight Song (2:56)
4. Disposable Teens (3:02)
5. Target Audience (Narcissus Narcosis) (4:18)
6. "President Dead" (3:13)
7. In The Shadow Of The Valley Of Death (4:10)
8. Cruci-Fiction In Space (4:56)
9. A Place In The Dirt (3:37)
10. The Nobodies (3:35)
11. The Death Song (3:30)
12. Lamb Of God (4:40)
13. Born Again (3:21)
14. Burning Flag (3:22)
15. Coma Black (5:59)
16. Valentine's Day (3:32)
17. The Fall Of Adam (2:34)
18. King Kill 33 (2:18)
19. Count To Six And Die (The Vacuum Of Infinite Space Encompassing) (3:25)

Gesamtspieldauer: 1:08:19




Marilyn Manson wird immer dann sehr schwierig, wenn es geschmacklos wird. Das betrifft die Zeichnungen und Photos auf den Covern genau wie die Texte, die mitunter offensichtlich nur noch provozieren wollen und das natürlich auch schaffen. Musikalisch ist es meist schon sehr viel einfacher, die Band gut oder schlecht zu finden. Metal gibt es da meist kompromisslos zu hören, Metal in verschiedensten Ausprägungen. Zumindest hier unterscheidet sich jedoch „Holy Wood“ von vielen anderen Scheiben Marilyn Mansons. Dieses Mal experimentiert die Band deutlich mehr und rutscht dabei sogar ab und an in die „Alternative-Schiene“, was das Album deutlich abwechslungsreicher und spannender werden lässt. Auch die Texte sind hier ein klein wenig gezügelter, obwohl das Schwerpunktthema „Gewalt“ ist. Dies lag wohl daran, das zwei Schüler der Columbine High School im Jahr zuvor zwölf Schüler und einen Lehrer erschossen und dabei wohl Marilyn Manson T-Shirts trugen und deren Musik häufig gehört hatten. Ein ziemlich rauer Wind wehte Marilyn Manson daraufhin ins Gesicht und somit beschäftigt sich das Album zwar mit Gewalt, allerdings unter der Fragestellung, wie es dazu überhaupt kommen kann.

Musikalisch gesehen macht es die Mischung, die die Platte zu einer guten Scheibe werden lässt. Die Lieder werden hier nicht nur in Höchstgeschwindigkeit durchgejagt, nein, es gibt auch richtig langsame Nummern, die sehr melodiös uns Ohr gehen. Zudem findet sich auch die Mischung aus beidem in einzelnen Songs, wodurch diese Titel noch zusätzlich an Spannung gewinnen. Und so gibt es auf „Holy Wood“ für den Hörer die Möglichkeit, dem Head Banging zu frönen, schönen und ruhigen Melodien zu lauschen oder nur den Fuß mitwippen zu lassen, bei einem Titel, der dann doch eher im Mid-Tempo angesiedelt ist. Dabei ist es zugegebenermaßen nicht ganz einfach, sich auf eine bestimmte Stimmung einzulassen, denn diese ist spätestens mit dem nächsten Lied bereits wieder überholt.

Und dann ist da natürlich noch die Stimme des Brian Hugh Warner alias Marilyn Manson. Die muss man mögen oder hat seine Schwierigkeiten damit. Gewöhnungsbedürftig ist sie auf alle Fälle. Und wenn er denn schreit oder auch flüstert, dann kann man sich sehr gut vorstellen, dass so wirklich die Stimme des Teufels klingen könnte. Marilyn Manson wollen ganz offensichtlich ein Gesamtpaket abgeben und schaffen das auch.

Fazit: Metal, egal ob jetzt „Industrial“ oder „Heavy“ steht auf „Holy Wood“ zwar auch im Vordergrund, allerdings längst nicht so präsent wie auf vielen anderen Platten der Band. Es lassen sich hier tolle und auch ungewöhnliche Melodien entdecken, die länger hängenbleiben und nachhallen. Eine gute und abwechslungsreiche Rock-Scheibe, auf der man etwas entdecken kann. Elf Punkte.

Anspieltipps: Target Audience, In The Shadow Of The Valley Of Death, Lamb Of God