Donnerstag, 23. Dezember 2021

Nine Inch Nails – The Downward Spiral

 



Nine Inch Nails – The Downward Spiral


Besetzung:

Trent Reznor – vocals, all instruments, drums on "Piggy"


Gastmusiker:

Mark "Flood" Ellis – hi-hat on "Closer", arp 2600 synthesizer on "The Becoming"
Chris Vrenna – drums on "Hurt", programming, sampling, additional drums on "Burn"
Adrian Belew – texture generating guitar on "Mr. Self Destruct", ring mod guitar on "The Becoming"
Danny Lohner – additional guitar on "Big Man With A Gun"
Andy Kubiszewski – drums on "The Downward Spiral"
Stephen Perkins – drum loops on "I Do Not Want This"




Erscheinungsjahr: 1994


Stil: Industrial Rock


Trackliste:

1. Mr. Self Destruct (4:30)
2. Piggy (4:24)
3. Heresy (3:54)
4. March Of The Pigs (2:58)
5. Closer (6:13)
6. Ruiner (4:58)
7. The Becoming (5:31)
8. I Do Not Want This (5:41)
9. Big Man With A Gun (1:36)
10. A Warm Place (3:23)
11. Eraser (4:53)
12. Reptile (6:51)
13. The Downward Spiral (3:56)
14. Hurt (6:14)

Gesamtspieldauer: 1:05:09



Nine Inch Nails das ist Trent Reznor, der sein „Projekt“, seine Band immer wieder um Gastmusiker erweitert und somit jede Menge Einflüsse in ein neues Album einfließen lässt. „The Downward Spiral“ ist das zweite vollständige Album der Nine Inch Nails und erschien am 8. März 1994 auf dem Plattenlabel Interscope Records. Ich habe mich diesem Album genähert, da ich unbedingt die Originalversion des Liedes „Hurt“ kennenlernen wollte, welches von Johnny Cash so unfassbar intensiv gecovert wurde.

Nun, die Nine Inch Nails stehen für Industrial Rock. Und was da nicht alles mit einfließt. Techno und Dance, elektronische Musik sowie Rock, bis hin zum Metal. Viele verschiedene musikalische Genres werden hier „verarbeitet“ beziehungsweise werden sie mit umgesetzt. Dabei klingen die Lieder auf „The Downward Spiral“ häufig sperrig bis dissonant. Gut, bis sehr dissonant. Das gilt für die Musik, wie für den Gesang. Oftmals steigert Trent Raznor diesen Gesang sehr langsam. Zunächst beginnt er fast schon flüsternd, schwillt an, bis alles in einem riesigen Geschrei mündet. Die Musik verhält sich dabei entsprechend. Nein, die Lieder auf „The Downward Spiral“ gehen nicht ins Ohr, sie sind eindeutig für den Moment des Hörens gemacht und nur für diesen und nicht für die Zeit danach. Im Grunde genommen gar kein schlechter Ansatz.

Dazu hält das Album immer wieder Überraschungen parat, nach dem Ablauf Strophe-Refrain-Strophe-Refrain-Solo-Refrain funktioniert die Musik der Nine Inch Nails auf „The Downward Spiral“ sowieso nicht. Das ist auch bei anderen Bands so, die dann oftmals sehr spannend klingen. Doch genau das fehlt diesem Album. „The Downward Spiral“ packt nicht. „The Downward Spiral“ ist lediglich „Arbeit“, ein Album, welches man sich immer wieder erarbeiten muss. Doch auch nach dem zigsten Mal des Hörens fühlt man sich in dieser „Abwärtsspirale“ gefangen, diese Scheibe immer wieder neu erarbeiten zu müssen. Und irgendwann legt man sie dann nicht mehr auf.

Doch die Texte lohnen gehört beziehungsweise mitgelesen zu werden. Diesbezüglich klingen die Lieder durchaus intensiv. Die Musik schafft es jedoch aufgrund der vorherrschenden sperrigen Attitude dagegen nur phasenweise zu überzeugen. Und das Lied „Hurt“? Das klingt in der Cover-Version wesentlich besser als im Original. Sowas kommt selten vor und sagt einiges über dieses Album aus – oder über Johnny Cash.

Fazit: Industrial Rock ist anstrengend. Und genau den bekommt man auf „The Downward Spiral“ geboten. Meistens ist das Gehörte sehr sperrig und es wird eindeutig zu viel geschrien. Letzteres mag als Stilmittel mal ganz interessant sein, aber dauernd eingesetzt? Ins Ohr geht auch sonst kaum etwas, spannend klingt es nur teilweise, nimmt man die Texte aus, sodass diese Scheibe eher enttäuscht, denn begeistert. Sechs Punkte.

Anspieltipps: Hurt