Dienstag, 31. März 2020

Big Big Train – English Electric Part Two




Big Big Train – English Electric Part Two


Besetzung:

Nick D'Virgilio – drums, backing vocals
Dave Gregory – electric guitar, banjo, mellotron
David Longdon – lead vocals, flute, vibes, tambourine, banjo, accordion, melodica, keyboards, acoustic guitar, birds and bees, mandolin
Danny Manners – keyboards, piano, double bass
Andy Poole – keyboards, acoustic guitar, mandolin, backing vocals, baritone bee
Gregory Spawton – bass guitar, electric guitar, slow moog, backing vocals, mandolin, acoustic guitar, keyboards


Gastmusiker:

Abigail Trundle – cello
Andy Tillison – organ, Moog, keyboards
Ben Godfrey – cornet, trumpet, piccolo trumpet
Daniel Steinhardt – electric guitar
Dave Desmond – trombone
Eleanor Gilchrist – violin
Geraldine Berreen – violin
Jan Jaap Langereis – recorders
Jon Truscott – tuba
John Storey – euphonium, trombone
Lily Adams – backing vocals
Martin Orford – backing vocals
Rachel Hall – violin
Sue Bowran – violin
Teresa Whipple – viola
Verity Joy – backing vocals
Violet Adams – backing vocals


Label: English Electric Recordings


Erscheinungsjahr: 2013


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. Judas Unrepentant (7:17)
2. Worked Out (7:30)
3. Winchester From St. Giles’ Hill (7:15)
4. The Lovers (5:32)
5. Leopards (3:54)
6. Keeper Of Abbeys (6:59)
7. The Permanent Way (8:15)
8. East Coast Racer (15:44)
9. Curator Of Butterflies (8:42)

Gesamtspieldauer: 1:11:12




„English Electric Part Two” heißt das achte Studioalbum der englischen Progressive Rock Band Big Big Train. Selbstverständlich ist diese Scheibe auch inhaltlich der Nachfolger des ein Jahr zuvor erschienen Albums „English Electric Part One”. Der zweite Teil, bei dem erneut Geschichten der Arbeiter aus England erzählt werden, wurde ursprünglich am 4. März 2013 auf dem bandeigenen Plattenlabel English Electric Recordings veröffentlicht. Im Jahr 2016 kam es zu einer Wiederveröffentlichung der Scheibe – genau wie beim Vorgänger. Doch auch hier wurde die ursprüngliche Titelfolge einigermaßen durcheinandergewürfelt. Die beiden Stücke „Judas Unrepentant“ und „Winchester From St. Giles‘ Hill“ waren zuerst auf dem ersten Teil von „English Electric“ enthalten. Das Lied „The Lovers“ ist dagegen sogar eine ganz neue Nummer. Den Titel „Swan Hunter“, ursprünglich auf „English Electric Part Two” zu finden, gibt es nun auf dem ersten Teil zu hören. Da die Lieder sich inhaltlich wie auch musikalisch ergänzen, stellen diese Neuanordnungen allerdings kein größeres Problem dar – wenn man beide Alben besitzt.

Auch auf dem neu angeordneten „English Electric Part Two” hört man Progressive Rock neuerer Prägung, der dann allerdings doch wieder sehr an die sicherlich vorhandenen musikalischen Vorbilder Genesis zu Beginn bis Mitte der 70er Jahre erinnert. Alles klingt harmonisch auf diesem Album, sehr melodiös und auch eingängig. Die einzelnen Titel sind sehr abwechslungsreich arrangiert, bestehen zumeist aus mehreren Teilen, die ineinander übergehen. Kompliziert klingt da nichts, keine frickeligen Passagen gibt es auf der Platte zu hören, keine Experimente. Alles klingt melodisch, harmonisch, eingängig.

Alles? Nein, leider doch nicht. Die glücklicherweise sehr kurze Nummer „Leopards“ zerrt dann doch an den Nerven. Das ist Musik, die alles nochmals überhöht. Was bleibt ist ein anbiederndes, absolut langweiliges Lied, welches nur so vor flachem Mainstream trieft. Also doch lieber gleich zu den Höhepunkten der Scheibe. Diese heißen „Judas Unrepentant”, „The Permanent Way” und „East Coast Racer”. Auch dieses Mal hört man keinen komplizierten Progressive Rock, jedoch wunderschön eingängige Musik, die sich während des Stückes vom einen zum anderen Teil entwickelt. Wer es mag in Melodien und Harmonien zu schwelgen, die oder der wird genau bei diesen drei Liedern besonders fündig werden.

Fazit: Es steht Big Big Train auf der Verpackung drauf, Big Big Train Musik bekommt man auf „English Electric Part Two” dann auch zu hören. Keine Experimente, nichts Abgefahrenes. Dafür sehr viel eingängigen Progressive Rock, bei dem sehr viel Wert auf die Melodie gelegt wird. Wer also die harmonische und melodiöse Variante des Progressive Rock bevorzugt, die oder der kann mit „English Electric Part Two” nicht viel falsch machen. Elf Punkte.

Anspieltipps: Judas Unrepentant, The Permanent Way, East Coast Racer