Montag, 10. September 2018

Tangerine Dream – Exit




Tangerine Dream – Exit


Besetzung:

Edgar Froese – keyboards
Chris Franke – keyboards
Johannes Schmoelling – keyboards


Label: Virgin Records


Erscheinungsdatum: 1981


Stil: Elektronische Musik


Trackliste:

1. Kiew Mission (9:21)
2. Pilots Of Purple Twilight (4:21)
3. Choronzon (4:09)
4. Exit (5:35)
5. Network 23 (4:57)
6. Remote Viewing (8:19)

Gesamtspieldauer: 36:46




„Exit“ heißt das sechzehnte Studioalbum der deutschen Band Tangerine Dream, die wohl wie kaum eine zweite für das Genre elektronische Musik steht. Veröffentlicht wurde die Scheibe im September 1981 auf dem Plattenlabel Virgin Records. Das Album konnte sich in Großbritannien in den Charts platzieren, kletterte dort bis auf Platz 43 und verblieb insgesamt fünf Wochen in diesen.

„Exit“ klingt zum Teil sehr poppig, diese sphärischen und elegischen Atmosphären der früheren Jahre waren fast vollständig aus der Musik der Berliner verschwunden. Der Rhythmus aus dem Synthesizer lädt dabei sogar zum Tanzen ein. Die Lieder gehen dabei durchaus auch manchmal ins Ohr und klingen melodiös. Dabei sind sie nun weitaus kompakter, als auf den früheren Veröffentlichungen von Tangerine Dream.

Beim ersten Titel „Kiew Mission“ hört man sogar eine Frau auf Russisch sprechen, die um den Weltfrieden bittet, der in der Zeit der Entstehung des Albums, also in der Hochzeit des kalten Krieges, durchaus auf dem Spiel stand. Ansonsten handelt es sich wieder um reine Instrumentalstücke, die sehr viel schneller, eine einmal erarbeitete Melodie wieder aufgeben, ohne sie auszuwalzen. Somit kling vieles auf „Exit“ wie Filmmusik, welche eine Szene untermalt und unterstreicht. Richtige Ohrwürmer sind dabei nicht vorhanden, auch wenn fast alles auf „Exit“ durchaus melodiös klingt. Im Falle von zu viel Anbiederei an den Pop, wie bei den Nummern „Choronzon“ und „Network 23“, mag man das jedoch sehr viel weniger gern hören – zumindest wenn einem die Band Tangerine Dream aufgrund der ersten Werke gefällt. Höhepunkt der Scheibe ist das letzte Lied, „Remote Viewing“. Hier klingen Tangerine Dream nochmals sphärisch, der Sequenzer setzt ein, ein zarter Rhythmus entsteht und alles klingt nach grenzenloser Melancholie.

Fazit: Tangerine Dream wurden mit ihren poppigen Alben in den 80er Jahren immer etwas uninteressanter für Leute, die die Band zu Beginn ihrer Karriere liebten. Ein schönes Beispiel für den Übergang zwischen musikalischen Phasen der Band stallt das Album „Exit“ dar. Vom tanzbaren Pop bis hin zu den, schließlich dann doch noch vorhandenen sphärischen Klängen, bekommt man hier einiges geboten. Nur überzeugend klingt das leider nicht mehr immer. Sieben Punkte.

Anspieltipps: Remote Viewing