Samstag, 1. Januar 2022

Toundra – Hex

 



Toundra – Hex


Besetzung:

Alberto Tocados – bass, synthesizers
Álex Pérez – drums, piano
David López “Macón” – guitars, synthesizers
Esteban Girón – guitars




Erscheinungsjahr: 2022


Stil: Instrumentalrock, Post Rock


Trackliste:

1. El Odio. Parte I (8:05)
2. El Odio. Parte II (6:44)
3. El Odio. Parte III (6:53)
4. Ruinas (5:01)
5. La Larga Marcha (5:50)
6. Watt (7:50)
7. FIN (4:57)

Gesamtspieldauer: 45:24



Am 14. Januar 2022 erscheint das neue, das inzwischen bereits achte Studioalbum der spanischen Band Toundra auf dem Plattenlabel InsideOut Music. Und auch wenn das Cover von „Hex“ sowie die Umstände des Entstehens in Zeiten von Corona auf etwas anderes hindeuten könnten, zu dunkel klingt das neue Album des spanischen Quartetts nicht. Bei der Plattenausgabe von „Hex“ besteht die erste Seite aus dem Titel „El Odio“, zu Deutsch „der Hass“, auf der zweiten Seite befinden sich dann vier Titel mit Laufzeiten von knapp fünf bis knapp acht Minuten.

Ganz egal ob kürzeres Stück oder längere Nummer, eines ist allen Titel auf „Hex“ gemein: Sie klingen eingängig. Dabei variieren die Spanier sehr gut das Tempo, den Rhythmus und die Stimmungen. Die Musik wandelt sich von sanft und akustisch bis sphärisch über groovende Abschnitte bis hin zu harten, kompromisslosen Riffs. Manch ein Thema wird dabei sogar fast schon Mantra-artig wiederholt und entwickelt auf diese Weise fast schon eine Art hypnotisierende Wirkung. Die Übergänge zwischen den einzelnen Abschnitten innerhalb der Lieder, wie auch zwischen den einzelnen Stücken selbst, klingen dabei immer gelungen und gewachsen, nie abrupt oder gar konstruiert.

Der Stil der Lieder wird vom ersten bis zum letzten Akkord eingehalten. Dies bezieht sich auf die eben genannten Zutaten wie eingängige Melodie, Rhythmus, Tempo und die unterschiedlichen, oftmals wechselnden Atmosphären und Stimmungen. Das wiederum gestaltet die Unterscheidung der einzelnen Lieder allgemein bei Instrumentalalben mitunter etwas schwierig. Am textlichen Inhalt kann man sich nicht orientieren, da nicht vorhanden. Somit sind es genau jene gerade genannten Zutaten, die Lieder auf Instrumentalalben dann doch unterscheidbar werden lassen. Aber genau dies passiert auf „Hex“ für mich nicht, die Lieder des Albums spielen alle in derselben Liga. Sie ergänzen nicht das musikalische Spektrum, sie erweitern einen eingeschlagenen Weg in der Breite.

Das wiederum kann man negativ beurteilen und langweilig finden – oder man taucht für eine Dreiviertelstunde in Musik ein, die für sich durchaus geschlossen, folgerichtig und immer wieder überraschende Entwicklungen aufweist, die allerdings regelmäßig auftreten. Legt man „Hex“ auf, weiß man sofort, was einen erwartet. Eingängige Instrumentalmusik, rockig, atmosphärisch und durchaus spannend. Dieser Ansatz wird vom ersten bis zum letzten Lied konsequent verfolgt.

Fazit: Auf „Hex“ klingen Toundra einmal mehr überzeugend. Instrumentaler Rock, der sehr mit den Stimmungen spielt und sanfte wie harte, sphärische wie auf den Punkt kommende Abschnitte aufweist. Für mich ist das so ein Album, welches ich mir gerne abends, nach der Arbeit mit Kopfhörern auf dem Sofa anhöre. Absolut entspannend und doch irgendwie auch spannend. Zehn Punkte.

Anspieltipps: El Odio, La Larga Marcha