Montag, 9. Januar 2017

Gary Numan – Dance




Gary Numan – Dance


Besetzung:

Gary Numan – vocals, polymoog, sci prophet-5, roland jupiter-4, yamaha cp-30, arp odyssey, roland cr-78, linn lm-1, claptrap, guitar, bass, piano, percussion, claves, handclaps


Gastmusiker:

Paul Gardiner – bass, guitar, arp odyssey
Cedric Sharpley – drums
Chris Payne – viola
John Webb – roland jupiter-4, linn lm1, handclaps
Jess Lidyard – drums
Mick Karn – fretless bass, saxophone
Nash the Slash – violin
Roger Taylor – drums, tom-toms
Rob Dean – guitar
Tim Steggles – percussion
Sean Lynch – linn lm1
Connie Filapello – vocals
Roger Mason – sci prophet-5, yamaha cp-30
Mick Prague – bass


Label: Beggars Banquet


Erscheinungsdatum: 1981


Stil: Experimental Music, New Wave, Synthie Pop


Trackliste:

1. Slowcar To China (9:05)
2. Night Talk (4:26)
3. A Subway Called „You“ (4:38)
4. Cry, The Clock Said (9:56)
5. She's Got Claws (4:58)
6. Crash (3:39)
7. Boys Like Me (4:16)
8. Stories (3:11)
9. My Brother's Time (4:38)
10. You Are, You Are (4:03)
11. Moral (4:33)


Bonus Tracks der remasterten Albumversion:

12. Stormtrooper In Drag (4:59)
13. Face To Face (3:46)
14. Dance (2:45)
15. Exhibition (4:24)
16. I Sing Rain (2:29)

Gesamtspieldauer: 1:15:53




„Dance“ heißt das fünfte Studio-Album des britischen Musikers Gary Numan. Es wurde im September 1981 auf dem Musiklabel Beggars Banquet Records veröffentlicht und enthält mit der Nummer „She's Got Claws“ einen Single-Hit, der bis auf Platz 6 der britischen Hitparade kletterte. Das Album selbst erreichte Platz drei der Charts und war damit die erste Platte des Gary Numan, seit dem ersten Album mit Tubeway Army, welches nicht den ersten Platz der britischen Charts erklomm.

Auf „Dance“ hört man im Grunde genommen keine Musik, die zum Tanzen einlädt. Vielmehr präsentiert Gary Numan auf dem Album eine Art minimalistische Musik, die eher monoton als abwechslungsreich klingt, sich dabei sehr unaufgeregt anhört und nur sehr wenig ins Ohr geht. Mitreißend und zum Tanzen anregend klingt „Dance“ erst zum Teil bei den Liedern, die auf der ursprünglichen zweiten LP-Seite zu hören waren. Hier ist die Grundstimmung der einzelnen Lieder dann auch eine etwas fröhlichere. Fast alles auf der Scheibe ist synthetisch und hört sich auch genauso an – die Synthesizer und Keyboards stehen absolut im Vordergrund. Auch der Sound der Drum Machine trägt seinen Teil zum Gesamthörerlebnis bei, leider oftmals sehr negativ.

Beeindruckend ist allerdings die Atmosphäre, die „Dance“ ausstrahlt. Diese ist eine düstere, oftmals auch verzweifelt wirkende. Die Lieder klingen dann, in den durch die Synthesizer gegebenen Grenzen, durchaus intensiv und geheimnisvoll. Einige bekannte Musiker konnte Gary Numan für das Einspielen der Scheibe gewinnen. So hört man hier Gitarrist Rob Dean und Bassist und Saxophonist Mick Karn der Band Japan, sowie Queen Schlagzeuger Roger Taylor. Alle jedoch nur ganz kurz und irgendwie nebenbei, da eben die digitalen Töne auf „Dance“ überwiegen.

Höhepunkte sind das intensive und fast zehnminütige „Cry, The Clock Said“, bei dem es Gary Numan wunderbar gelingt, eine tieftraurige bis marode Atmosphäre über das Lied zu transportieren. Ganz nett und deutlich melodiöser klingt „Stories“. „My Brother's Time“ hört sich dagegen wieder deutlich verzweifelter an, bleibt aber durch das interessante Piano-Spiel, welches die vorherrschende Stimmung bestens unterstreicht, ebenfalls im Ohr hängen. Der remasterten Version des Albums wurden fünf Zugaben hinzugemischt. Unter anderem auch der Titel „Dance“, der, obwohl namengebend, von der ursprünglichen Veröffentlichungsliste gestrichen worden war. Diese fünf hinzugefügten Stücke ergänzen sehr gut die ursprünglich mit „Dance“ veröffentlichten Lieder.

Fazit: Nun, auch wenn der Titel des Albums darauf hinweist und auch die beteiligten Musiker ein wenig darauf hindeuten, eines kann man dem Album „Dance“ garantiert nicht unterstellen, nämlich, dass diese Platte kommerziell wäre. Nein, auf „Dance“ hört man alles andere als kommerzielle Musik. Die Lieder sind zumeist nicht sonderlich melodiös, wenig davon geht ins Ohr. Es ist eher die düstere Atmosphäre, die hier hängenbleibt und die man mit dieser Scheibe verbindet. Keine Musik für den alltäglichen Gebrauch, manchmal nervig, manchmal interessant und ganz bestimmt nicht alltäglich. Sieben Punkte.

Anspieltipps: Cry The Clock Said, Stories, My Brother's Time