Gentle Giant – Octopus
Besetzung:
Gary Green – guitars, percussion
Kerry Minnear – all keyboards, vibraphone, percussion, cello, moog, lead and backing vocals
Derek Shulman – lead vocals, alto saxophone
Philip Shulman – saxophones, trumpet, mellophone, lead and backing vocals
Raymond Shulman – bass, violin, guitar, percussion, vocals
John Weathers – drums, percussion, xylophone
Label: Phonogram
Erscheinungsdatum: 1972
Stil: Progressive Rock, Experimental Rock
Trackliste
1. The Advent Of Panurge (4:45)
2. Raconteur, Troubadour (4:03)
3. A Cry For Everyone (4:06)
4. Knots (4:11)
5. The Boys In The Band (4:34)
6. Dog's Life (3:13)
7. Think Of Me With Kindness (3:31)
8. River (5:53)
Gesamtspieldauer: 34:16
Gentle Giant unterscheiden sich in ihrer Musik zum Teil sehr stark von anderen Progressive Rock Bands. Ihr viertes Album „Octopus“, ist dafür das perfekte Beispiel. Die Band hatte nun ihren Stil gefunden und sollte diesen auch auf den nächsten Veröffentlichungen beibehalten. Wahrlich ist das keine ganz leicht zu verdauende Kost, mitunter klingen die Lieder ein wenig dissonant, sind geprägt durch sehr abwechslungsreiche und ausgetüftelte Gesangspassagen. Dazu gesellen sich Anleihen an die mittelalterliche Musik, die Arrangements sind überaus komplex gehalten und auch die Instrumentierung ist beileibe nicht alltäglich für eine Rockband.
Oftmals scheint es auch so zu sein, als ob die Instrumente und der Gesang unterschiedliche Lieder spielen beziehungsweise singen würden. Die Melodiebögen umspielen sich, um schließlich wieder ineinander zu münden. Das klingt kompliziert und ist es auch, sodass sich diese Musik dem Hörer sicherlich nicht gleich beim ersten Durchlauf eröffnet. Am eingängigsten sind da noch die Titel im zweiten Teil der Platte. „The Boys In The Band” ist eine instrumentale Rocknummer, „Dog's Life” klingt dagegen ein wenig wie Musik aus dem Mittelalter und ist überaus eingängig und melodiös. Sicherlich einer der Höhepunkte der Platte. Und schließlich ist da noch die sanfte Ballade „Think Of Me With Kindness“. Ein Lied welches ebenso schnell ins Ohr geht.
Ganz anders klingt dagegen „Knots“. Hochkomplizierte und verschachtelte Gesangsarrangements, minimalistische und verschoben klingende Instrumentierung mittels des Xylophons und der Violine, immer wieder unterbrochen von „volleren“ Passagen. Das klingt zugegebenermaßen richtiggehend abgefahren. Die restlichen Titel sind zwar alle deutlich mehr instrumentiert, allerdings nicht weniger verschachtelt. Musik, die erarbeitet werden will.
Fazit: Sicherlich nicht die Musik, die jeder uneingeschränkt genießen kann. Die Musik von Gentle Giant ist etwas Spezielles, was man entweder liebt oder aber gar nichts damit anfangen kann. Für alle Hörer, die das Vertrackte, Konstruierte und Schwierige in der Musik suchen, die werden hier fündig. Elf Punkte.
Anspieltipps: Knots, Dog‘s Life