Mittwoch, 29. Juni 2022

Derek Sherinian – Vortex

 



Derek Sherinian – Vortex


Besetzung:

Derek Sherinian – keyboards, synthesizers


Gastmusiker:

Simon Philipps – drums
Tony Franklin – bass
Steve Stevens – guitar
Joe Bonamassa – guitar
Steve Lukather – guitar
Zakk Wylde – guitar
Ron "Bumblefoot" Thal – guitar
Michael Schenker – guitar
Mike Stern – guitar
Nuno Bettencourt – guitar




Erscheinungsjahr: 2022


Stil: Jazzrock / Fusion, Funk, Hard Rock


Trackliste:

1. The Vortex (feat. Steve Stevens) (4:25)
2. Fire Horse (feat. Nuno Bettencourt) (4:26)
3. Scorpion (3:38)
4. Seven Seas (feat. Steve Stevens) (6:16)
5. Key Lime Blues (feat. Joe Bonamassa, Steve Lukather (4:42)
6. Die Kobra (feat. Michael Schenker, Zakk Wylde) (6:44)
7. Nomad’s Land (feat. Mike Stern) (5:20)
8. Aurora Australis (feat. Bumblefoot) (11:11)

Gesamtspieldauer: 46:46



Mit „Vortex“ erscheint am 1. Juli 2020 das bisher achte Studioalbum des US-amerikanischen Keyboarders Derek Sherinian, der inzwischen vom Prog Magazine zum neuntbesten Keyboarder aller Zeiten gewählt wurde. Selbstverständlich sind solche Bestenlisten mit Vorsicht zu genießen und im Endeffekt häufig dann eben doch auch Geschmackssache. Was man Derek Sherinian beim Hören von „Vortex“ allerdings wahrlich nicht absprechen kann ist seine Virtuosität und seine Fingerfertigkeit an den Tasten, die immer wieder beeindruckt.

Auf seinem neuen Album hört man einen musikalischen Mix aus Jazzrock, Fusion, Funk, Hard Rock und an der einen oder anderen Stelle auch Alternative Rock-Anleihen. Derek Sherinian selbst sieht „Vortex“ als Fortsetzung vom Vorgängeralbum „The Phoenix“. Und weiter meint der Musiker: „Ich habe jedoch das Gefühl, dass die Komposition auf dem neuen Album stärker sind und ich würde es als eine moderne 70er-Jahre-Fusion-Platte beschreiben, aber mit einer neueren schwereren Tonalität.“ Zumindest beim letzten Punkt kann man Derek Sherinian absolut zustimmen. Die Betonung der Musik liegt auf „schwer“. Hard Rock mit jeder Menge jazzigen Momenten. Genau das macht auch die Variabilität dieses Albums aus, denn die Lieder leuchten den Bereich zwischen diesen musikalischen Genres ganz breit aus.

Und mit solch einer funkigen Nummer wie „Key Lime Blues“ erweitert Derek Sherinian nochmals das musikalische Spektrum dieses Albums. Ich kann mir dabei nicht helfen, aber diese Nummer erinnert mich phasenweise vom Sound her sehr an Steve Wonders „Superstition“. Doch zurück zu „Vortex“, das mit „Aurora Australis“ nicht nur das längste, sondern auch das „proggigste“ Lied für die Hörerin und den Hörer bereithält. Oh mein Gott, welch Klischee. Ein über zehn Minuten langes Lied und dann gleich Progressive Rock? Sorry, stimmt aber in diesem Fall. Klasse Titel, abwechslungsreich und mitreißend, der für mich alles aufweist, was Progressive Rock in der heutigen Zeit ausmacht.

Ach ja, da war ja noch was. Die Gitarristen. Da hat sich Derek Sherinian eine ganze Reihe bekannter Namen zu den einzelnen Titeln eingeladen. Diese machen ihren „Job“ sehr gut und setzen viele Lieder auch so um, wie man es von ihnen erwarten würde. Kein Wunder also, dass „Die Kobra“ mit Michael Schenker den Metal-Kracher des Albums darstellt. Auch diese Musiker tragen sehr gelungen zur Abwechslung auf „Vortex“ bei.

Fazit: Wer die Genres Hard Rock und Fusion und vor allen Dingen deren Berührungspunkte und Kombination mag, die oder der wird ganz bestimmt auch „Vortex“ von Derek Sherinian mögen. Das Album erklingt abwechslungsreich und spannend. Irgendwie hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle sogar eine Gesangslinie vorstellen können und fände es noch cooler. Elf Punkte.

Anspieltipps: Key Lime Blues, Aurora Australis