Freitag, 19. Dezember 2014

King Crimson – In The Wake Of Poseidon




King Crimson – In The Wake Of Poseidon


Besetzung:

Robert Fripp – guitars, mellotron, celesta, electric piano
Greg Lake – vocals
Peter Sinfield – words


Gastmusiker:

Mel Collins – saxophones, flute
Michael Giles – drums
Peter Giles – bass guitar
Gordon Haskell – vocals
Keith Tippett – piano


Label: Island Records


Erscheinungsdatum: 1970


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. Peace – A Beginning (0:51)
2. Pictures Of A City (7:57)
3. Cadence And Cascade (4:35)
4. In The Wake Of Poseidon (8:24)
5. Peace – A Theme (1:15)
6. Cat Food (4:52)
7. The Devil's Triangle (11:30)
I. Merday Morn (3:47)
II. Hand Of Sceiron (4:01)
III. Garden Of Worm (3:45)
8. Peace – An End (1:54)

Gesamtspieldauer: 41:02




Das zweite Album von King Crimson, „In The Wake Of Poseidon”, knüpft stark an dem Erstlingswerk „In The Court Of The Crimson King“ an. 1970 wurde es veröffentlicht und hält vor allem auf der ehemaligen zweiten Plattenseite durchaus Musik für den Hörer parat, die nicht mal so eben nebenbei gehört werden kann. Da wird es mit „Cat Food“ und vor allem mit „The Devil's Triangle” schon ziemlich abgefahren. Gerade letztgenannte Nummer, die sich aus drei Teilen zusammensetzt, verlangt irgendwie alles vom Hörer ab. Fängt das Lied noch sehr langsam und zurückhaltend an, so entwickelt es sich in den elfeinhalb Minuten seiner Dauer immer weiter, wirkt zerrissener, fast schon gefährlich, wenn man dieses Adjektiv überhaupt benutzen kann, um Musik zu um- und beschreiben. Aber doch, hier bei „The Devil’s Triangle“ wirkt die Musik „gefährlich“, da passt diese Umschreibung. Das Stück klingt in seinem weiteren Verlauf fast so, als ob der Leibhaftige gerade wirklich hinter der Ecke auf einen wartet, während die Musik in eine Kakophonie mündet.

Ganz anders nimmt sich dagegen das wirklich lieblich süße „Cadence And Cascade“ aus, welches in seiner Art so gar nicht zum Rest der Platte passen möchte. Sogar zuckersüß klingt die Band hier und setzt einen riesengroßen Kontrapunkt zur zweiten Seite der Platte. Am ehesten an die vorherige Scheibe fühlt man sich beim Titellied „In The Wake Of Poseidon“ erinnert. Die Nummer beginnt überaus melodiös, das Mellotron fabriziert weiche und warme Laute und der Titel wirkt wie eine perfekte Fortsetzung der ersten Platte. Schön gelungen sind übrigens auch die drei kurzen „Peace“-Stücke, die die Platte einrahmen und gleichzeitig auch deren Mitte darstellen. Bliebe noch Titel Nummer zwei der ersten Seite zu erwähnen. „Pictures Of A City” ist ebenfalls eher ein Lied, welches erarbeitet werden möchte. Zu Beginn noch etwas melodiös, wird es im weiteren Verlauf immer undurchdringlicher und schräger. Klasse hier auf jeden Fall das Saxophon des Mel Collins.

Fazit: „In The Wake Of Poseidon” ist etwas härter geworden und auch noch ein wenig experimenteller, als das Debut-Album von King Crimson. Immer wieder scheinen sich auf der Platte unüberwindbare Hindernisse aufzubauen, die sich dann jedoch wieder ganz schnell auflösen. Zwar kommen die „Wohlklänge“ auf „In The Wake Of Poseidon” auch nicht zu kurz, doch sie sind rarer gesät. Die Platte ist ein spannendes Beispiel dafür, was Progressive Rock so alles beinhaltet. Elf Punkte.

Anspieltipps: In The Wake Of Poseidon, The Devil's Triangle