Yes – Heaven And Earth
Besetzung:
Steve Howe – electric, acoustic and steel guitars, vocals
Chris Squire – bass guitar, vocals
Alan White – drums, percussion
Geoff Downes – keyboards, computer programming
Jon Davison – vocals, acoustic guitar (tracks 1 and 6)
Label: Frontiers Records
Erscheinungsdatum: 2014
Stil: Pop, Rock
Trackliste:
1. Believe Again (8:02)
2. The Game (6:51)
3. Step Beyond (5:34)
4. To Ascend (4:43)
5. In A World Of Our Own (5:20)
6. Light Of The Ages (7:41)
7. It Was All We Knew (4:13)
8. Subway Walls (9:03)
Gesamtspieldauer: 51:29
Wenn es Bands schon sehr, sehr lange gibt, dann erwartet man die nächste Veröffentlichung immer mit ein wenig gemischten Gefühlen. Werden sie noch so klingen wie früher oder werden sie jetzt wieder so klingen wie früher? Wir das ein weiterer Höhepunkt in deren Schaffen, vielleicht etwas ganz Besonderes? Die Antwort auf diese Fragen heißt so gut wie immer: „Nein“. Die Zeit dreht sich weiter und irgendwann scheinen alle Musiker ein wenig ihr Pulver verschossen haben. Genauso verhält es sich auch mit dem neuen Album von Yes, es ist immerhin bereits deren 21. (!) Studioveröffentlichung.
Man legt die Platte ein und es ist unverkennbar Yes, was man da zu hören bekommt. Das liegt sicherlich nicht zu einem unerheblichen Teil an Sänger Jon Davison, der diese markante Stimme des Jon Anderson zumindest in den höheren Lagen sehr gut zu kopieren vermag. Und auch sonst deutet der Sound schon noch ein wenig auf Yes hin, besonders wenn Chris Squire mal etwas schneller den Bass zupft und Steve Howe ein wenig mehr zu hören ist, trotzdem ist es nicht mehr dieselbe Yes-Musik aus den 70er Jahren, mit denen diese Band so stilprägend wurde. Nun, das ist allerdings nicht erst seit diesem Album so, keine Frage.
Die CD ist eingelegt und läuft, die Musik dringt ziemlich unspektakulär und unaufgeregt ans Ohr des Hörers. Nicht unmelodisch, sondern sogar das Gegenteil, sehr harmonisch das Ganze. Das fängt beim ersten Titel an und hört mit dem siebten Lied „It Was All We Knew“ auf. Nur die Nummer acht, „Subway Walls“ geht zumindest noch ein wenig in die Richtung Progressive Rock, jenem Musikstil also, welchen Yes maßgeblich mit beeinflusste. Allerdings auch in diesem letzten Lied gibt es Stellen, die klingen so, nun wie soll man das sagen, in Worte fassen? Im Grunde genommen klingt die ganze Platte danach, ja sie klingt nach – Pop. Unaufgeregte Pop-Musik ist das, was Yes ihren Hörern hier präsentieren. Und wenn die Knaben noch ein wenig jünger wären und Steve Howe nicht absolut wie ein Gerippe aussehen würde, dann hätten sie vielleicht auch heute noch Erfolg bei den jungen Mädchen, mit dieser, ich schreibe es wieder, Pop-Musik.
Fazit: Es ist nichts Besonderes mehr, was Yes hier fabrizieren. Hoher Gesang und eingängige Melodien, die allerdings auch nichts Hervorstechendes mehr darstellen. Dazu auch ein paar schmalzigere Texte, schon ist es fertig, das ganz normale Pop-Album, welches viele Leute gut finden würden, wenn es wohl mehr hören täten. Aber es hören eher die alten Säcke, die Yes schon seit zig Jahren kennen und die sind weniger überzeugt und sogar ein wenig enttäuscht – aber sie kaufen dieses Album. Die, für diese Musik noch ein klein wenig interessanter und passender wäre, finden Yes nicht hip oder kennen die Band überhaupt nicht – und kaufen werden die so etwas natürlich dann sowieso nicht. Trotzdem kein schlechtes Album, eben ein Pop-Album. Acht Punkte.
Anspieltipps: The Game, Light Of The Ages, Subway Walls