The Lovin' Spoonful – Revelation: Revolution ‘69
Besetzung:
John Campbell Butler – drums, vocals
Sowie diverse Gastmusiker
Label: Sony Music
Erscheinungsdatum: 1969
Stil: Pop, Oldies
Trackliste:
1. Amazing Air (2:56)
2. Never Going Back (2:55)
3. The Prophet (2:51)
4. Only Yesterday (2:48)
5. War Games (7:02)
6. (Til I) Run With You (1:58)
7. Jug Of Wine (2:49)
8. Revelation: Revolution ‘69 (2:26)
9. Me About You (3:52)
10. Words (2:24)
Bonus Tracks:
11. Revelation Revolution ‘69 (Single Version Alternate Mix) (2:31)
12. Revelation Revolution ‘69 (Single Version Alternate Mix Vocal) (2:20)
13. Me About You (Single Version Alternate Mix) (2:48)
Gesamtspieldauer: 39:49
Ist dieses letzte, 1968 aufgenommene und 1969 veröffentlichte Album von „The Lovin‘ Spoonful eigentlich noch ein „richtiges“ Album von The Lovin‘ Spoonful? John Sebastian, der „Hitproduzent“ der Band hatte diese inzwischen ebenfalls verlassen. Offiziell bestand die Band zwar noch aus Butler, Boone und Yester - allerdings bekommt man auf „Revelation Revolution ‘69“ nur noch den Drummer John Butler regelmäßig zu hören. Das gilt für sein Trommeln, wie für den Gesang. Yester hört man mit der Gitarre noch auf „Never Going Back“ und Boone spielt bei keinem der Lieder mehr den Bass. Die Stücke wurden mittels Studiomusikern eingespielt und auch das Schreiben der Lieder selbst, wurde professionellen Autoren überlassen. Ist das also noch die Band? Na, zumindest wurde die Platte als das letzte Album der „The Lovin‘ Spoonful“ veröffentlicht.
Und was ist mit der Musik? Diese ist nun zu typischem 60er Pop geworden. Meistens harmonisch und melodisch, wie man gleich beim ersten Track „Amazing Air“ feststellen kann. Richtig gut ist das allerdings auch nicht. Es plätschert alles so vor sich hin, ohne einen großartig weiter zu beschäftigen. Manchmal ganz netter Oldie, aber auch nicht mehr. Dies gilt auch für die drei Zugaben der remasterten CD-Ausgabe, bei denen es sich um alternative Versionen handelt.
Ein Stück bedarf allerdings noch der besonderen Erwähnung. Und dabei handelt es sich noch nicht einmal um ein Lied. „War Games“ ist eine Klangkollage. Jene ist dieses Mal wirklich von „The Lovin‘ Spoonful“ in Form von John Butler, der sonst nur noch als Co-Autor von „The Prophet“ auftrat. „War Games“ beginnt mit Frauen-Stöhnen. Bevor man jedoch denkt „Hoppla, dass das erlaubt war, so etwas 1969 auf Platte zu pressen“ merkt man, dass es sich bei der Dame um eine Frau handelt, die gerade ein Kind gebärt. Nun, dann schreit der kleine Junge, kommt in den Kindergarten, die Schule und so weiter. Er wird erwachsen und schließlich in die Army eingezogen, die ihn zum „richtigen Mann“ machen möchte. Man hört schließlich Herzschläge, dann wird es ernst. Es wird geschossen und es explodiert allerhand. Schließlich hört man auch keinen Herzschlag mehr. Aus dieser Kollage hätte man vielleicht sogar etwas machen können, in diesem Fall ist die aber langweilig. Da packt einen nichts – gar nichts. Die Idee war wahrlich gut, doch sie wurde verschenkt. Und noch einmal: Hier hört man keinerlei Musik, nur Geräusche und Stimmen.
Fazit: Das ist er also, der Abgesang einer Band, die mit „Summer In The City“ ihren musikalischen Höhepunkt hatte, ein Lied, welches sie qualitätsmäßig nie wieder erreichte. Hier hört man jetzt „Gastmusiker“ und „Gastautoren“. 60er Pop, den es woanders deutlich besser gibt. Das Album ist nichtssagend. Fünf Punkte.
Anspieltipps: Amazing Air, The Prophet, War Games, Jug Of Wine, Revelation: Revolution ’69, Words