Riverside – Second Life Syndrome
Besetzung:
Mariusz Duda – vocals, bass
Piotr Grudziński – guitar
Michał Łapaj – keyboards
Piotr Kozieradzki – drums
Label: InsideOut Music
Erscheinungsdatum: 2005
Stil: ArtRock, RetroProg, Progressive Metal
Trackliste:
1. After (3:31)
2. Volte-Face (8:40)
3. Conceiving You (3:40)
4. Second Life Syndrome (15:40)
5. Artificial Smile (5:27)
6. I Turned You Down (4:34)
7. Reality Dream III (5:01)
8. Dance With The Shadow (11:38)
9. Before (5:23)
Gesamtspieldauer: 1:03:40
„Second Life Syndrome“ heißt das zweite Studio-Album der polnischen Progressive Rock Band Riverside. Es wurde am 8. November im Jahr 2005 auf dem Plattenlabel InsideOut Music veröffentlicht und war das erste Album der Band, welches sich zumindest in Polen in den Charts platzieren konnte. Riverside spielen auf „Second Life Syndrome“ einen Progressive Rock, der durchaus auch mal in härteren Gefilden fischt, um dann wieder sehr sanft und symphonisch zu klingen.
Somit wären auch die beiden Außenbezirke von „Second Life Syndrome“ definiert. Prog Metal und der symphonische Progressive Rock. Dieses Spiel zwischen diesen zwar ähnlichen, jedoch auch deutlich voneinander unterscheidbaren musikalischen Genres gelingt den Polen sehr gut. Die Musik ist abwechslungsreich, klingt überaus melodiös und geht ins Ohr. Zudem enthält „Second Life Syndrome“ durchaus auch Titel, die bereits beim ersten Mal des Hörens einen gewissen Wiedererkennungswert vermitteln und mit jedem weiteren Durchlauf intensiver klingen. Das Spiel mit unterschiedlichen Atmosphären gelingt den vier Musikern dabei wahrlich und man kann sich von Stimmungen anstecken lassen, in diese ohne Weiteres eintauchen.
Deutlich weniger gelungen klingen die vier Polen, wenn sie versuchen es nur noch Krachen zu lassen, wie beim Stampfer „Artificial Smile“. Hier wird dann lediglich relativ dumpf und stumpf gerockt und nicht mehr gesungen, sondern geschrieen. Das mag man als Auflockerung durchgehen lassen, ist im Gesamtkontext des Albums allerdings doch eher störend. Sehr viel gelungener klingen da die Nummern „After“, „Conceiving You“ oder das letzte Stück des Albums, „Before“. Alles drei Lieder, die eher im sanfteren Bereich angesiedelt sind – auch wenn sich letztgenanntes Lied durchaus steigert. Oder aber das sich ebenfalls steigernde und insgesamt durchaus „harte“ Instrumentalstück „Reality Dream III“. Hier wird allerdings nicht nur wild drauf losgedroschen, sondern fein nuanciert.
Höhepunkt der Platte ist allerdings der Titeltrack „Second Life Syndrome“, der alles enthält, was den Progressive Rock zu einer ganz besonderen Musikrichtung werden lässt. Es ist die Abwechslung, die hier aus jedem Takt, aus jedem Akkord quillt. Sanfte Passagen konkurrieren mit treibenderen Abschnitten. Melodiösität trifft auf harten Rock und passt bestens zusammen, ergänzt sich. Das funktioniert alles perfekt zusammen und weiß zu begeistern. Mit Abstrichen gilt dies auch noch für den zweiten Longtrack der Platte, „Dance With The Shadow“. Hier steht allerdings wieder sehr viel mehr der Metal im Vordergrund, wenn es auch diverse Auflockerungen zu hören gibt.
Fazit: Ein sehr abwechslungsreiches Album ist „Second Life Syndrome“ der polnischen Band Riverside geworden. Die Platte rockt, weiß allerdings durchaus mit den Atmosphären zu spielen. Somit ergibt sich eine Scheibe, angefüllt mit symphonischem Progressive Rock und Prog Metal, die immer wieder mitreißt und beeindruckt. Langweile kommt beim Hören definitiv nie auf. Elf Punkte.
Anspieltipps: Conceiving You, Second Life Syndrome, Before