Scorpions – In Trance
Besetzung:
Klaus Meine – vocals
Rudolf Schenker – rhythm guitar
Uli Roth – lead guitar, vocals on "Dark Lady" & "Sun in My Hand"
Francis Buchholz – bass
Rudy Lenners – drums
Label: Sony Music
Erscheinungsdatum: 1975
Stil: Hard Rock, Blues Rock
Trackliste:
1. Dark Lady (3:29)
2. In Trance (4:45)
3. Life's Like A River (3:51)
4. Top Of The Bill (3:24)
5. Living And Dying (3:22)
6. Robot Man (2:45)
7. Evening Wind (5:05)
8. Sun In My Hand (4:23)
9. Longing For Fire (2:45)
10. Night Lights (3:13)
Gesamtspieldauer: 37:02
Die Scorpions stellen für mich immer so einen Beißer dar. Wenn ich zum Beispiel „Wind Of Change“ höre, muss ich schlagartig den Raum verlassen. Dieses glattpolierte Gedudel in der Verbindung mit Klaus Meines Stimme, lässt mir die Haare zu Berge stehen. Aber wie das so ist, diese Phase um das Album „Crazy World“ war gleichzeitig die erfolgreichste der Bandgeschichte. Ich habe schon einen seltsamen Musikgeschmack…
Nun aber hier soll es jetzt um das dritte Album der Band gehen. „In Trance“ heißt es und machte zunächst Furore, da die Dame auf dem Cover ursprünglich noch etwas nackter war. Das Bild kam auf den Index und wurde retuschiert. Noch ursprünglich erhalten ist dagegen die Musik auf „In Trance“. Diese ist eine Mischung aus härterem und dann wieder etwas sanfterem Rock. Bei zwei Liedern singt auch Uli Roth ("Dark Lady" und "Sun in My Hand"), Klaus Meine gibt hier dann maximal noch den Hintergrundgesang.
Mit Dieter Dierks hatten die Scorpions nun einen Produzenten bekommen, der die Band etwas mehr auf „Massentauglichkeit“ trimmte. Die Lieder haben alle eine radiotaugliche Länge bekommen, die Songs sind nicht zu hart und weisen fast durchgängig eine gewisse Melodiösität auf. Überzeugen können dabei allerdings nur wenige. Der Titeltrack „In Trance“ und das etwas träumerische und doch auch „schwere“ „Evening Wind“ stechen dabei deutlich aus der Masse der restlichen Titel hervor, die einfach nicht so recht zünden wollen. Zumindest nicht bei mir. Ganz nett mitunter, aber trotzdem nichts, was es sich lohnt häufiger gehört zu werden.
Trotzdem ist „In Trance“ kein schlechtes Album geworden, bei Scorpions-Fans steht diese Platte sowieso sehr hoch im Kurs. Hier ist gut gemachter Rock zu hören, der allerdings leider nur eben diese wenigen Höhepunkte aufweist. Außer den beiden bereits erwähnten Titeln gibt es da nichts, was länger und nachhaltig hängenbleibt.
Fazit: Ein durchschnittliches Rock-Album ist „in Trance“ geworden, welches zwei Höhepunkte aufweist und beim Anhören sofort der Entstehungszeit zugeordnet werden kann. Diese beiden Highlights lohnen sich und sollte man als Rock-Fan auch mal gehört haben. Der ganze Rest rauscht einfach so durch. Sieben Punkte.
Anspieltipps: In Trance, Evening Wind