Freitag, 24. Oktober 2014

Procol Harum – A Salty Dog




Procol Harum – A Salty Dog


Besetzung:

Gary Brooker – vocals, piano, celeste, three stringed guitar, bells, harmonica, recorder, wood
Robin Trower – lead guitar, vocals (track 9), acoustic guitar, sleigh tambourine
Dave Knights – bass guitar
B.J. Wilson – drums, conga drums, tabla
Matthew Fisher – organ, vocals (tracks 5, 7, 10), marimba, acoustic guitar, piano, recorder, rhythm guitar
Kellogs – bosun's whistle, refreshments
Keith Reid – words
Orchestral arrangements – Gary Brooker (tracks 1, 8), Matthew Fisher (track 7)


Label: A&M Records


Erscheinungsdatum: 1969


Stil: Art Rock, Progressive Rock


Trackliste:

1. A Salty Dog (4:41)
2. The Milk Of Human Kindness (3:47)
3. Too Much Between Us (3:45)
4. The Devil Came From Kansas (4:38)
5. Boredom (4:34)
6. Juicy John Pink (2:08)
7. Wreck Of The Hesperus (3:49)
8. All This And More (3:52)
9. Crucifiction Lane (5:03)
10. Pilgrim's Progress (4:32)

Gesamtspieldauer: 40:18




„A Salty Dog“ ist das dritte Album der britischen Band Procol Harum und erschien im Jahr 1969. Bei vielen Hörern gilt es als das beste Album der Band, was einigermaßen überrascht, wenn man auch die anderen Platten von Procol Harum kennt. Ganz klar, das Titelstück „A Salty Dog“ ist mit seiner irgendwie düster bis fast schon maroden Stimmung ein absolutes Meisterwerk. Eine der besten Nummer, die Gary Brooker jemals geschrieben hat. Sehr beeindruckend, perfekt arrangiert und so etwas von eingängig. Ganz klar der Höhepunkt der Platte.

„Too Much Between Us“ ist ebenfalls sehr gelungen. Sehr melodiös und harmonisch gehalten, geht diese Nummer allerdings fast schon in Richtung Folk Musik. Durchaus auch Spaß gewinnt man beim Hören von „Wreck Of The Hesperus“, was nicht zuletzt an diesem Pianolauf liegt, der sich das ganze Lied über hindurchzieht. Schließlich wird es auch wieder ein wenig orchestral und bei diesen Arrangements hatten Procol Harum schon immer ihre Stärken. Auch nicht unerwähnt möchte ich hier die Nummer „All This And More“ lassen. Ein richtig überzeugender Titel, der stilistisch irgendwo zwischen Rock und Pop angesiedelt ist und ziemlich schnell ins Ohr geht.

Nun gut, da bleiben allerdings noch sechs weitere Lieder übrig, die dann jedoch nicht mehr so einhundertprozentig überzeugen können. Zum Teil noch ganz okay, mitunter allerdings etwas sehr gewöhnungsbedürftig, wie „Juicy John Pink“, was einen langsamen Blues darstellt. So etwas Ähnliches gibt es zwar auch noch mal zum Abschluss des Albums, dort ist das dann auch gelungener, aber hier will es so gar nicht zum Rest der Platte passen. Ein richtiger Stilbruch aus Gesang, Gitarre, Gestampfe und Mundharmonika, der einen völlig aus den einmal eingeschlagenen Stimmungen reißt. Etwas sehr ähnliches passiert bei dem Titel davor, „Boredom”, der ein wenig nach Calypso klingt und das wohl auch soll. Schwierig bei diesem Stilmix, sich richtig auf das Album einlassen zu können.

Fazit: Man könnte nun natürlich sagen: „Wow, was für eine Abwechslung auf diesem Album“, aber nein, das stimmt nicht, denn diese Richtungswechsel zerstören die einmal aufgebaute Atmosphäre ziemlich radikal. Die tollen Songs gibt es natürlich auf der Platte, die selbstverständlich auch ihre starken Seiten besitzt – allerdings leider immer nur abschnittsweise. Etwas schade ist das schon. Neun Punkte.

Anspieltipps: A Salty Dog, Too Much Between Us, Wreck Of The Hesperus