Tori Amos – Midwinter Graces
Besetzung:
Tori Amos – vocals, piano, harpsichord, wurlitzer
Gastmusiker:
Matt Chamberlain – drums, percussion, bells
Jon Evans – bass
John Philip Shenale – synthesizers, samples, string and brass arrangement, string and brass conduction
Kelsey Dobyns – guest vocals
Bruce Burchmore – lute
Tony Kadleck – flugelhorn, trumpet
Bob Millikan – flugelhorn, trumpet
Brian Pareshi – flugelhorn, trumpet
Tom Malone – trombone
Keith O’Quinn – trombone
Dan Levine – trombone
Dave Taylor – bass trombone
Natashya Hawley – answer vocal
Mac Aladdin – guitars
Lon Price – orchestration
James De La Garza – trumpet
Ronnie Cuber – baritone saxophone
Lawrence Feldman – alto saxophone, clarinet
Sam Bortka – tenor saxophone, bass clarinet
Bob Malach – tenor saxophone, clarinet
Sowie jede Menge Violinen-, Viola- und Cello-Spieler
Label: Universal Republic Records
Erscheinungsdatum: 2009
Stil: Pop
Trackliste:
1. What Child, Nowell (3:46)
2. Star Of Wonder (3:51)
3. A Silent Night With You (3:24)
4. Candle: Coventry Carol (3:19)
5. Holly, Ivy And Rose (4:45)
6. Harps Of Gold (3:11)
7. Snow Angel (3:44)
8. Jeanette, Isabella (4:28)
9. Pink And Glitter (4:58)
10. Emmanuel (3:01)
11. Winter's Carol (From The Light Princess) (5:23)
12. Our New Year (4:14)
Gesamtspieldauer: 48:04
Lediglich sechs Monate nach „Abnormally Attracted To Sin“ veröffentlichte Tori Amos, pünktlich zur Weihnachtszeit, ein Album – mit Weihnachtsliedern oder besser gesagt Weihnachts- und Winter-Liedern. Bei sieben der zwölf Stücke handelt es sich dabei um traditionelle Lieder, die von Tori Amos neu arrangiert, mit neuem Text und zusätzlichen Musikparts ausgestattet wurden. Die restlichen fünf Stücke sind vollständige Eigenkompositionen.
Hat das hier noch was mit progressiver Rockmusik zu tun, die Tori Amos in ihren Anfängen auch immer wieder streifte? Nein, denn auf „Midwinter Graces“ gibt es zwar verschiedene Stile zu hören, aber wahrlich nichts mehr Progressives. Da wird dem Hörer „Es ist ein Ros entsprungen“ in einer bearbeiteten Fassung kredenzt (Holly, Ivy And Rose), genau wie ein Swing (Pink And Glitter), der vielleicht dann seinen Reiz entfaltet, wenn man auf Big Band und Frankie Boy steht. Und schließlich gibt es auch solch Songs wie „Star Of Wonder“, bei dem Tori Amos ihre Musik mit orientalischen Klängen verbindet. Auch ein bisschen gewöhnungsbedürftig.
Der Rest ist überaus getragen und passt von der musikalischen Stimmung perfekt in den Winter. Angenehm dabei ist, dass hier oftmals das Piano und der Gesang Tori Amos‘ im Vordergrund stehen. Packen kann einen die Musik allerdings trotzdem nicht richtig oder besser gesagt nur an wenigen Stellen. Oftmals ist alles einfach irgendwie zu süß, zu überzuckert. Stellvertretend sei hier „Silent Night With You“ genannt. Die Streicher schmachten, der Gesang ist zu getragen, vom Text ganz zu schweigen. Hier ist also nichts mehr feierlich, nur noch alles zuckersüß.
Noch am gelungensten, wenn auch ebenfalls sehr getragen, sind die Stücke „Winter’s Carol (From The Light Princess)“ und „Snow Angel“. Schöne Melodien, die sehr viel eher hängenbleiben, wobei hier die Texte fast schon in Richtung Kinderbuch abdriften. Nicht weiter verwunderlich, wenn man sich dazu noch die Bilder des Covers und des Booklets zu Gemüte führt. Hier bewegt sich Tori Amos nicht in der Nähe des Kitsches, hier ist sie mittendrin.
Fazit: Das Album ist was für Tori Amos Fans, die eben alles von ihr haben wollen, um ihre Sammlung zu vervollständigen. Abwechslung gibt es sogar auf dem Album, wenn auch die getragenen Teile überwiegen. Begeistern kann hier allerdings nur wenig, aber immerhin gibt es die paar gelungenen Stellen. Vielleicht reichen ja sechs Monate nach einer Veröffentlichung auch nicht aus, um schon wieder ein Album auf den Markt zu bringen. Sechs Punkte.
Anspieltipps: What Child Nowell, Snow Angel, Winter's Carol (From The Light Princess), Our New Year