Jethro Tull – War Child
Besetzung:
Ian Anderson – flute, acoustic guitar, saxophones, vocals
Martin Barre – electric guitar, spanish guitar
John Evan – piano, organ, synthesisers, accordion
Jeffrey Hammond – bass guitar, string bass
Barriemore Barlow – drums, percussion
Gastmusiker:
David Palmer – orchestral arrangements
Label: Chrysalis
Erscheinungsdatum: 1974
Stil: Folk Rock, Hard Rock, Progressive Rock
Trackliste:
1. War Child (4:36)
2. Queen And Country (3:01)
3. Ladies (3:19)
4. Back-Door Angels (5:29)
5. Sealion (3:37)
6. Skating Away (On The Thin Ice Of The New Day) (3:58)
7. Bungle In The Jungle (3:37)
8. Only Solitaire (1:39)
9. The Third Hoorah (4:51)
10. Two Fingers (5:11)
Gesamtspieldauer: 39:19
„War Child“ ist das siebte Studioalbum von Jethro Tull und wurde im Oktober 1974 veröffentlicht. Nachdem die Band um Ian Anderson mit „Thick As A Brick“ und dem durchaus umstrittenen „A Passion Play“ zwei Alben veröffentlicht hatte, auf denen jeweils nur zwei Titel zu finden waren, je einer nämlich auf Seite 1 und Seite 2 der Schallplatte, so sollte nun wieder ein eher „normales“ Album veröffentlicht werden. Wichtig war der Band dabei auch, dass dieses nicht mehr so düster klingen sollte, wie noch „A Passion Play“.
Als Ergebnis bekommt der Hörer hier nun zehn Rock Songs geboten. Sehr abwechslungsreich das Ganze, durchaus. Manche der Titel sind eher ruhig gehalten und gehen überdies in die Richtung Folk Rock. Bestes Beispiel hierfür ist wohl die sehr eingängige Nummer „Skating Away (On The Thin Ice Of The New Day)“. Auch härtere Töne gibt es jetzt vermehrt zu hören, mitunter trifft hier der Begriff Hard Rock durchaus voll ins Schwarze. Nur Progressive Rock, den findet man auf „War Child“ nur noch am Rande, wenn er denn überhaupt mal angedeutet wird.
Von der Instrumentierung her gibt es auch etwas nicht ganz so Alltägliches für ein Jethro Tull Album. Neben dem relativ häufigen Einsatz der Spanischen Gitarre durch Martin Barre, ist es auch John Evan, der etwas Besonderes beiträgt. Dies ist der vermehrte Akkordeon-Einsatz, der so und in dieser Häufigkeit auch auf keiner anderen Jethro Tull Platte zu hören ist und in Verbindung mit Hard Rock durchaus positive Reizpunkte setzt. Dazu gesellen sich die wirklich gelungenen Orchester-Arrangements des David Palmer und der hier ebenfalls deutlich häufiger zum Tragen kommende Saxophon-Einsatz des Ian Anderson. Alles auch Punkte, die „War Child“ irgendwie außergewöhnlich werden lässt in der Diskographie von Jethro Tull.
Fazit: Für mich reicht diese Scheibe nicht an „A Passion Play“ und erst recht nicht an „Thick As A Brick“ heran, die beiden Vorgängeralben. Hörenswert ist „War Child“ jedoch allemal. Zwar ist die Scheibe eine einigermaßen „normale“ Rockplatte geworden, jedoch trägt diese deutlich die Überschrift „Jethro Tull“. Spannend und abwechslungsreich ist das allerdings durchaus, lohnenswert zu hören zudem. Zehn Punkte.
Anspieltipps: War Child, Skating Away, The Third Hoorah