Rush – Moving Pictures
Besetzung:
Geddy Lee – lead vocals, bass guitar, bass pedals, minimoog, oberheim polyphonic synthesizer, ob-x, moog taurus
Alex Lifeson – electric and acoustic six- and twelve-string guitar, moog taurus
Neil Peart – drums, timbales, gong, bells, glockenspiel, wind chimes, bell tree, crotales, cowbell, plywood
Gastmusiker:
Hugh Syme – synthesizer on "Witch Hunt"
Label: Mercury Records
Erscheinungsdatum: 1981
Stil: Hard Rock, Progressive Rock
Trackliste:
1. Tom Sawyer (4:33)
2. Red Barchetta (6:10)
3. YYZ (4:26)
4. Limelight (4:19)
5. The Camera Eye (11:01)
6. Witch Hunt (4:45)
7. Vital Signs (4:46)
Gesamtspieldauer: 40:03
„Moving Pictures“ heißt das achte Studio-Album der kanadischen Rock Band Rush. Es erschien im Februar des Jahres 1981 auf dem Musiklabel Mercury Records. Die Platte enthält einige der bekanntesten Stücke der Band. Vor allen Dingen die Titel „Limelight“ und „Tom Sawyer“ sind hier zu nennen, die auch in den US-Charts kletterten und für die Band kleine Hits darstellten. Nicht so jedoch das ganze Album „Moving Pictures“. Dieses stellte sich für Rush nicht nur als „kleines Hit-Album“ heraus, sondern ist die erfolgreichste Scheibe der Band überhaupt und wurde in Kanada wie in den USA mit viermal Platin ausgezeichnet und platzierte sich auch in Europa in diversen Ländern in den Charts.
Bei Fans wie bei Kritikern steht die Scheibe hoch im Kurs. „Moving Pictures“ ist eines von zwei Rush-Alben, welches in Robert Dimerys Buch „1001 Alben. Musik, die Sie hören sollten, bevor das Leben vorbei ist“ enthalten ist. Hinter „The Dark Side Of The Moon“ von Pink Floyd und „In The Court Of The Crimson King“ von King Crimson belegt „Moving Pictures“ Platz drei in der Liste des Rolling Stone Magazins über die „50 besten Progressive-Rock-Alben aller Zeiten“. Schließlich wählten die Leser der Zeitschrift „Rhythm“ „Moving Pictures“ zum besten Schlagzeug-Album in der Geschichte des Progressive Rock.
Egal wie man zu diesen Listen steht, die Scheibe klingt wirklich gut. Und dieses Album zeichnet sich auch dadurch aus, dass Rush im Jahr 1981, als die meisten anderen Progressive Rock Bands in Richtung des Pop oder gar des New Wave abdrifteten, immer noch die Fahne des Progressive Rock hochhielt. Die sieben auf „Moving Pictures“ enthaltenen Lieder sind allesamt melodiös und dabei auch sehr komplex, was der Eingängigkeit der Scheibe jedoch keinesfalls schlecht bekommt. Jeder der Titel wirkt und geht ins Ohr. Umso öfter gehört, umso deutlicher wird das. Auf „Moving Pictures“ hört man allgemein die eher im Hard Rock angesiedelte Variante dieses musikalischen Genres. Die Lieder von Rush auf dieser Platte sind energiegeladen und besitzen fast durchweg eine gewisse Härte, die im Hard Rock verwurzelt ist. Trotzdem bleibt die Musik dabei eingängig. Dies auch vor dem Hintergrund der Komplexität des Schagzeugspiels des Neil Peart, welches gar nicht hoch genug gelobt werden kann. Diverse Rhythmen werden hier gespielt, werden miteinander verwoben und alles wirkt dabei so unfassbar leicht. Gitarre und Keyboard stehen bezüglich der Melodieführung abwechselnd im Vordergrund und ergänzen sich ebenfalls sehr gut, die Mischung ist der Band dabei perfekt gelungen.
Auf „Moving Pictures“ besondere Höhepunkte herauszuheben fällt einigermaßen schwer, denn jeder der sieben Titel wirkt auf seine Art. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob das Stück wie die Nummer „YYZ“ ein Instrumentallied ist oder ob, wie bei den übrigen sechs Titeln, gesungen wird. Alles wirkt kraftvoll und energiegeladen, abwechslungsreich und an vielen Stellen mitreißend. Nun, eine wichtige Komponente darf bei der Musik von Rush allerdings natürlich nicht unerwähnt bleiben. Das ist der Gesang des Geddy Lee. Außergewöhnlich ist seine Stimme allemal, ob diese jedoch jede Hörerin und jeden Hörer überzeugen wird, das darf zumindest einigermaßen bezweifelt werden. Dieser hohe, an manchen Stellen etwas dünn und wahrlich gewöhnungsbedürftige Gesang kann auch mich nicht immer mitreißen. Allerdings gewöhnt man sich daran, wenn man dem Album und überhaupt der Musik von Rush häufiger lauscht – immerhin. Dadurch wird alles irgendwie passender und wirkt immer mehr, wie für einander gemacht.
Fazit: „Moving Pictures“ ist ein Album mit toller Musik geworden. Musik die kraftvoll, energiegeladen und auch verspielt aus den Boxen dringt. Diese ist dabei niemals langweilig, sondern viel nehr sehr abwechslungsreich. Die Lieder tendieren eher zu einer gewissen Härte, sind dabei jedoch absolut melodiös und eingängig. Gewöhnungsbedürftig ist – wie immer bei einem Rush Album – der Gesang. Kann man sich jedoch damit arrangieren, hält man mit „Moving Pictures“ ein tolles Progressive Rock Album in Händen, welches sich aufzulegen immer wieder lohnt. Zwölf Punkte.
Anspieltipps: Limelight, The Camera Eye