Talk Talk – The Colour Of Spring
Besetzung:
Mark Hollis – vocals, piano, variophon, organ, mellotron, melodica, guitar
Lee Harris – drums
Paul Webb – bass, backing vocals
Gastmusiker:
Phil Reis – percussion
Morris Pert – percussion
Martin Ditcham – percussion
Danny Thompson – acoustic bass
Alan Gorrie – bass
Steve Winwood – organ
Gaynor Sadler – harp
Robbie McIntosh – guitar, dobro
Tim Friese-Greene – piano, organ, mellotron, variophon
David Roach – soprano saxophone
Ian Curnow – instrumental
David Rhodes – guitar
Mark Feltham – harmonica
Ambrosia Choir – vocals
Label: EMI
Erscheinungsdatum: 1986
Stil: Pop, ArtPop
Trackliste:
1. Happiness Is Easy (6:31)
2. I Don't Believe In You (5:02)
3. Life's What You Make It (4:29)
4. April 5th (5:52)
5. Living In Another World ( 6:58)
6. Give It Up (5:17)
7. Chameleon Day (3:20)
8. Time It's Time (8:14)
Im Jahr 1986 erschien die dritte Platte der britischen Band Talk Talk. „The Colour Of Spring“ heißt dieses Album und auf ihm war ganz deutlich eine Entwicklung festzustellen: Aus der ehemaligen Synthi-Pop-Band Talk Talk war eine Formation geworden, die zwar immer noch Pop-Musik auf dem allerhöchsten Niveau fabrizierte, nun aber neben den Pop-Klängen auch ganz andere Töne und Stile zuließ. Die Musik auf „The Colour Of Spring“ war nicht mehr durchgehend radiotauglich, die Musik wurde eklektizistisch, abwechslungsreicher und vielschichtiger.
Aber auch auf „The Colour Of Spring“ gibt es diese Titel, die sofort ins Ohr gehen und einen nicht mehr loslassen. Das beginnt gleich mit der ersten Nummer „Happiness Is Easy“. „Glück ist einfach“ nuschelt Mark Hollis da auf Englisch. Und wenn dazu dann der Kindergartenchor einsetzt, dann passiert etwas in einem. Das Ganze verpackt in einer getragenen Popnummer und Talk Talk schafft es, wie kaum eine andere Band, Stimmungen zu produzieren. Diese entsprechen beim ersten Stück allerdings nicht dem „Glücklich sein“, sondern sehr viel eher der süßen Melancholie.
Schon ein bisschen weniger poppig wird es dann bei „I Don’t Believe In You“. Hier bestimmt, entsprechend dem Titel des Stücks, eine traurige Stimmung die Gefühlslage und hüllt den Hörer damit vollkommen ein. Ebenso mitreißend, allerdings wieder einen Tick fröhlicher und sogar tanzbar ist „Life’s What You Make It“. Eine schöne rhythmische Nummer, bei dem eine kleine, dem Lied zugrunde liegende Melodie, auf dem Keyboard fast mantrartig wiederholt wird und das Stück somit fast ein bisschen hypnotisierend werden lässt.
„April 5th“ geht dann schon sehr in die Richtung Musik, die Talk Talk auf den nächsten beiden Platten bis zur Perfektion ausleben wird. Eine Art Minimalismus herrscht hier vor. Das Ganze hat nun auch nur noch am Rande etwas mit Pop-Musik zu tun. Was hier zu hören ist, das ist längst nicht mehr so populär wie „Such A Shame“ zum Beispiel. „April 5th“ lebt von der Atmosphäre. Die Wichtigkeit einer schönen Melodie tritt deutlich in den Hintergrund, das Erzeugen von Stimmungen ist jetzt die Aufgabe der Musik geworden.
Allerdings schon beim nächsten Stück, „Living In Another World“, ist das alles wieder Makulatur. Hier stehen jetzt wieder die Beats im Vordergrund - und eine packende Melodie. Dazu gesellt sich, zum Verdichten des Sounds, noch ein fetter Orgelklangteppich, der selbst Jon Lord von Deep Purple zu Ehren gereicht hätte. Das Ganze in Kombination mit einer Mundharmonika und ein weiterer Höhepunkt im Schaffen von Talk Talk war geboren.
„Give It Up“ geht ebenfalls wieder in die Richtung „eingängige Popnummer“, vermittelt dabei allerdings erneut sehr viel Atmosphäre. Auch bei diesem Stück gibt es wieder einen fetten Orgelsound zu hören, für den sich Steve Winwood auszeichnet. Der kürzeste Track des Albums, „Chameleon Day“, nimmt dann erneut schon sehr viel von den nächsten beiden Alben vorweg. Ähnlich wie bei „April 5th“, ist hier ein wunderschöner Minimalismus zu hören. Alles, Instrumente wie Gesang, werden hier irgendwie nur angetestet, nur ganz zurückhaltend angeboten, bleiben im Hintergrund, obwohl sich im Vordergrund rein gar nichts abspielt. Nur ganz kurz bricht Mark Hollis mit seinem Gesang aus diesem Klanggebilde aus, um „Breathe on me, Eclipse my mind, It's in some kind of disarray, Killing time, I cradle far, Chameleon Days, Chameleon Day“ herauszustoßen. Besser kann man Musik kaum akzentuieren.
Zunächst poppig, dann immer hymnischer, wird das Album mit „Time It’s Time“ beendet. Auf über acht Minuten ziehen Talk Talk hier noch mal alle Register des Liederschreibens. Man hört schöne Melodien, einen groovenden Rhythmus, dichte Hintergrund-Chorpassagen, fröhliche Variophon- und Melodica-Instrumentalabschnitte und eine, den Hörer immer wieder einfangende Stimmung und Atmosphäre.
Fazit: Ein unglaublich dichtes und gleichzeitig abwechslungsreiches Album ist Talk Talk mit „The Colour Of Spring“ gelungen. Wunderschöne Melodien eröffnen sich hier dem Hörer, die mal zum Nachdenken und In-Sich-Gehen, mal zum Mitwippen einladen. Schade ist nur, dass das Album nach dem achten Lied bereits endet. Aber dann eben noch mal von vorne. 12 Punkte.
Anspieltipps: Jeder der acht Titel.
Aber auch auf „The Colour Of Spring“ gibt es diese Titel, die sofort ins Ohr gehen und einen nicht mehr loslassen. Das beginnt gleich mit der ersten Nummer „Happiness Is Easy“. „Glück ist einfach“ nuschelt Mark Hollis da auf Englisch. Und wenn dazu dann der Kindergartenchor einsetzt, dann passiert etwas in einem. Das Ganze verpackt in einer getragenen Popnummer und Talk Talk schafft es, wie kaum eine andere Band, Stimmungen zu produzieren. Diese entsprechen beim ersten Stück allerdings nicht dem „Glücklich sein“, sondern sehr viel eher der süßen Melancholie.
Schon ein bisschen weniger poppig wird es dann bei „I Don’t Believe In You“. Hier bestimmt, entsprechend dem Titel des Stücks, eine traurige Stimmung die Gefühlslage und hüllt den Hörer damit vollkommen ein. Ebenso mitreißend, allerdings wieder einen Tick fröhlicher und sogar tanzbar ist „Life’s What You Make It“. Eine schöne rhythmische Nummer, bei dem eine kleine, dem Lied zugrunde liegende Melodie, auf dem Keyboard fast mantrartig wiederholt wird und das Stück somit fast ein bisschen hypnotisierend werden lässt.
„April 5th“ geht dann schon sehr in die Richtung Musik, die Talk Talk auf den nächsten beiden Platten bis zur Perfektion ausleben wird. Eine Art Minimalismus herrscht hier vor. Das Ganze hat nun auch nur noch am Rande etwas mit Pop-Musik zu tun. Was hier zu hören ist, das ist längst nicht mehr so populär wie „Such A Shame“ zum Beispiel. „April 5th“ lebt von der Atmosphäre. Die Wichtigkeit einer schönen Melodie tritt deutlich in den Hintergrund, das Erzeugen von Stimmungen ist jetzt die Aufgabe der Musik geworden.
Allerdings schon beim nächsten Stück, „Living In Another World“, ist das alles wieder Makulatur. Hier stehen jetzt wieder die Beats im Vordergrund - und eine packende Melodie. Dazu gesellt sich, zum Verdichten des Sounds, noch ein fetter Orgelklangteppich, der selbst Jon Lord von Deep Purple zu Ehren gereicht hätte. Das Ganze in Kombination mit einer Mundharmonika und ein weiterer Höhepunkt im Schaffen von Talk Talk war geboren.
„Give It Up“ geht ebenfalls wieder in die Richtung „eingängige Popnummer“, vermittelt dabei allerdings erneut sehr viel Atmosphäre. Auch bei diesem Stück gibt es wieder einen fetten Orgelsound zu hören, für den sich Steve Winwood auszeichnet. Der kürzeste Track des Albums, „Chameleon Day“, nimmt dann erneut schon sehr viel von den nächsten beiden Alben vorweg. Ähnlich wie bei „April 5th“, ist hier ein wunderschöner Minimalismus zu hören. Alles, Instrumente wie Gesang, werden hier irgendwie nur angetestet, nur ganz zurückhaltend angeboten, bleiben im Hintergrund, obwohl sich im Vordergrund rein gar nichts abspielt. Nur ganz kurz bricht Mark Hollis mit seinem Gesang aus diesem Klanggebilde aus, um „Breathe on me, Eclipse my mind, It's in some kind of disarray, Killing time, I cradle far, Chameleon Days, Chameleon Day“ herauszustoßen. Besser kann man Musik kaum akzentuieren.
Zunächst poppig, dann immer hymnischer, wird das Album mit „Time It’s Time“ beendet. Auf über acht Minuten ziehen Talk Talk hier noch mal alle Register des Liederschreibens. Man hört schöne Melodien, einen groovenden Rhythmus, dichte Hintergrund-Chorpassagen, fröhliche Variophon- und Melodica-Instrumentalabschnitte und eine, den Hörer immer wieder einfangende Stimmung und Atmosphäre.
Fazit: Ein unglaublich dichtes und gleichzeitig abwechslungsreiches Album ist Talk Talk mit „The Colour Of Spring“ gelungen. Wunderschöne Melodien eröffnen sich hier dem Hörer, die mal zum Nachdenken und In-Sich-Gehen, mal zum Mitwippen einladen. Schade ist nur, dass das Album nach dem achten Lied bereits endet. Aber dann eben noch mal von vorne. 12 Punkte.
Anspieltipps: Jeder der acht Titel.