Mittwoch, 3. März 2021

Passenger – Runaway

 



Passenger – Runaway


Besetzung:

Mike Rosenberg – lead vocals, backing vocals, acoustic guitar, vibraphone


Gastmusiker:

Peter Marin – drums, percussion
Ben Edgar – electric guitar, mandolin, lapsteel, banjo
Jon Solo – hammond, juno, wurlitzer
Rob Calder – bass
Geraldine Hollett – backing vocals
Phillip Churchill – backing vocals
Andrew Dale – backing vocals
Kirsty Mangan – violin 1
Catriona Parker – violin 2
Emma Owens – viola
Rhian Porter – cello
Ross Irwin – string arrangements




Erscheinungsjahr: 2018


Stil: Folk Rock


Trackliste:

CD1:

1. Hell Or High Water (3:42)
2. Why Can't I Change (3:11)
3. Heart To Love (3:17)
4. Let's Go (3:14)
5. He Leaves You Cold (3:21)
6. Ghost Town (5:13)
7. Runaway (3:10)
8. Eagle Bear Buffalo (3:24)
9. To Be Free (4:47)
10. Survivors (4:59)

CD2:

1. Survivors (Live from Jedediah Smith Redwood State Park, CA) (4:43)
2. To Be Free (Live from Dauphin Rd, Vineland, NJ) (4:41)
3. Eagle Bear Buffalo (Live from Canaan Mountain Wilderness Area, UT) (3:27)
4. Runaway (Live from Joshua Tree National Park, CA) (3:22)
5. Ghost Town (Live from Michigan Theatre, Detroit, MI) (4:23)
6. He Leaves You Cold (Live from Unityville, PA) (3:23)
7. Let's Go (Live from Trough Rd, State Bridge, CO) (2:49)
8. Heart To Love (Live from a Rooftop in Manhattan, NY) (3:16)
9. Why Can't I Change (Live from Tahkenitch Landing Campground, Gardiner, OR) (3:15)
10. Hell Or High Water (Live from Santa Monica Beach, CA) (3:10)

Gesamtspieldauer CD1 (38:22) und CD2 (36:34): 1:14:56



„Runaway“ heißt das neunte Studioalbum des englischen Sängers und Songwriters Passenger alias Mike Rosenberg. Es wurde am 31. August 2018 auf dem Plattenlabel Black Crow Records veröffentlicht und erreichte Platz 6 der UK-Album-Charts. In Deutschland kletterte das Album immerhin bis auf Platz 15 der hiesigen Charts.

Irgendwie merkt man Mike Rosenberg an, dass er wohl mit diesem Album noch mehr auf dem US-amerikanischen Musikmarkt Fuß zu fassen versuchte. Durch den Einsatz der Lapsteel-Gitarre klingen die Lieder auf „Runaway“ nicht selten leicht Country- und Western-mäßig angehaucht. Genutzt hat es ihm jedoch nichts, denn die Platte konnte sich jenseits des Atlantiks überhaupt nicht durchsetzen. Auch die etwas poppige Produktion des Albums macht vieles auf „Runaway“ zunichte, zerstört viel von der Atmosphäre der Musik von Passenger.

Umso schöner, dass der Deluxe Edition des Albums, die für den gleichen Preis zu erhalten ist, noch die Live-Versionen der Lieder hinzugefügt wurden. Dort sind diese in umgekehrter Reihenfolge wie auf dem Originalalbum angeordnet. Hier hört man Mike Rosenberg sich allein auf der akustischen Gitarre begleitend. Von der Live-Atmosphäre eines Konzertes ist dabei so gut wie nichts spürbar, man hört nur den Gesang und die Gitarre.

Dadurch gewinnen die einzelnen Lieder ungemein. Man hört keinen sich anbiedernden Pop mehr, keinen Country-Abklatsch, nur noch Folk Rock, der sehr melodiös klingt. Bis auf die erste Nummer „Hell Or High Water“ gewinnen alle Lieder durch diese Konzentration auf das Wesentliche. Bei diesem ersten Stück spielt das Banjo in der multiinstrumentalen Version eine sehr schöne und überzeugende Rolle, die in der reinen Akustikversion dann natürlich fehlt. Ansonsten überzeugt die zweite CD sehr viel mehr als die eigentlich „offizielle“ Ausgabe des Albums – mit seinen Melodien und Atmosphären und Stimmungen.

Fazit: Durch die Live- beziehungsweise Akustikversionen der Lieder gewinnt das Album „Runaway“ definitiv an Atmosphäre und Spannung. Ruhigen Folk bekommt man dann zu hören, auf das Wesentliche konzentriert. Und genau das ist die Stärke von Passenger. Alles andere braucht man deutlich weniger. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Hell Or High Water (Original), Survivors (Akustik), He Leaves You Cold (Akustik)