Modest Mouse – The Lonesome Crowded West
Besetzung:
Isaac Brock – guitar, vocals
Jeremiah Green – drums
Eric Judy – bass
Dann Gallucci – guitar on "Trailer Trash" and "Bankrupt On Selling"
Gastmusiker:
DJ K.O. – turntable scratching on "Heart Cooks Brain"
Nicole Johnson – vocals on "Lounge (Closing Time)" and "Long Distance Drunk"
Scott Swayze – guitar on "Convenient Parking" and "Lounge (Closing Time)"
Tyler Reilly – violin on "Jesus Christ Was An Only Child"
Chris Setton – vocals
Label: Up
Erscheinungsdatum: 1997
Stil: Independent Rock, Punk
Trackliste:
1. Teeth Like God's Shoeshine (6:53)
2. Heart Cooks Brain (4:03)
3. Convienent Parking (4:08)
4. Lounge (Closing Time) (7:04)
5. Jesus Christ Was An Only Child (2:36)
6. Doin' The Cockroach (4:19)
7. Cowboy Dan (6:15)
8. Trailer Trash (5:50)
9. Out Of Gas (2:31)
10. Long Distance Drunk (3:43)
11. Shit Luck (2:23)
12. Truckers Atlas (10:58)
13. Polar Opposites (3:30)
14. Bankrupt On Selling (2:54)
15. Styrofoam Boots / It's All Nice On Ice, Alright (6:53)
Gesamtspieldauer: 1:13:59
„The Lonesome Crowded West” nannten die Musiker der US-amerikanischen Band Modest Mouse ihre zweite Platte, die 1997 veröffentlicht wurde. Hier wirkt die Musik der Washingtoner noch deutlich rauer und schroffer, als auf den späteren Veröffentlichungen der Band. Gar nicht mal so überraschend ist es daher, dass sich auf dem Album mit „Shit Luck” auch ein reiner Punk-Titel versteckt.
Auch sonst klingt die Musik auf „The Lonesome Crowded West” noch deutlich aggressiver, als im weiteren Verlauf der Bandgeschichte. Diese eingängigen Melodien sind hier zunächst noch nicht zu hören, diese erschließen sich dem Hörer erst nach mehreren Durchläufen der Scheibe – allerdings auch nicht immer. Mitunter klingt das alles ein wenig schräg und manches Mal sogar auch irgendwie falsch, ein Stilmittel, auf welches die Band auch später noch zugreifen sollte. Hier, auf „The Lonesome Crowded West”, relativieren sich diese „etwas anderen Momente in der Musik” jedoch noch nicht so ohne Weiteres. Sehr viel Zeit benötigt diese Scheibe, um sich im Musikzentrum des Gehirns festsetzen zu können.
Aber die sehr überzeugenden Momente gibt es natürlich auch auf dem Album. Ein Beispiel hierfür wäre etwa „Lounge (Closing Time)”. Eine tolle Nummer, die sehr treibend beginnt, einen fast schon verträumten und sehr weichen Abschnitt aufweist und schließlich in einen genial treibenden, redundanten und sich steigernden Part übergeht, der das Herz des Rockfreunds durchaus zu erwärmen versteht. Auch „Trailer Trash” ist eine tolle Nummer, die vom Stil her noch am ehesten auf eines der Nachfolgeralben gepasst hätte. Ebenfalls wieder aus mehreren Teilen zusammengesetzt, schafft es dieses Lied sehr schnell zu zünden. Eingängigkeit und Melodiösität sind hier also sofort erhörbar. Dies gilt auch für das relativ kurz geratene „Bankrupt On Selling”. Nur mittels der akustischen Gitarre begleitet, schafft es Isaac Brock hier mit seinem Gesang eine fast schon heimelige Atmosphäre zu erzeugen, die durchaus einnehmend ist. Es klingt – und zwar gut.
Fazit: Man sollte sich viel Zeit für diese Scheibe von Modest Mouse nehmen, die diese dringend benötigt, um wirklich beim Hörer ankommen zu können. Sicherlich schroffer und rauer als die Nachfolgewerke, interessant und spannend jedoch ebenfalls. Und diese besonderen Momente in der Musik von Modest Mouse, die gibt es auch hier zu genießen. Wahrlich kein schlechtes Album. Acht Punkte.
Anspieltipps: Lounge (Closing Time), Trailer Trash, Bankrupt On Selling