Genesis – Wind And Wuthering
Besetzung:
Tony Banks – pianos, synthesizers, organ, mellotron
Phil Collins – voices, drums, cymbals, percussion
Steve Hackett – electric guitars, 12-string guitars, kalimba, auto-harp
Michael Rutherford – basses 4, 6 and 8 string, electric and 12-string acoustic guitar, bass pedal
Label: Virgin Records
Erscheinungsdatum: 1976
Stil: Progressive Rock
Trackliste:
1. Eleventh Earl Of Mar (7:44)
2. One For The Vine (10:00)
3. Your Own Special Way (6:18)
4. Wot Gorilla? (3:21)
5. All In A Mouse's Night (6:39)
6. Blood On The Rooftops (5:28)
7. Unquiet Slumbers For The Sleepers... (2:20)
8. ...In That Quiet Earth (4:54)
9. Afterglow (4:14)
Gesamtspieldauer: 50:57
Noch im selben Jahr wie „A Trick Of The Tail“ wurde in England, direkt nach Weihnachten, mit „Wind And Wuthering“ das achte Studio-Album Genesis‘ veröffentlicht. Weltweit geschah dies allerdings erst im Januar 1977. Und dieses neue Album der englischen Band kommt auch ganz in der Tradition des Vorgängers daher. Auch hier gibt es wieder progressive Rock-Musik vom Feinsten zu hören, die allerdings breiter gefächert ist, als noch zu Zeiten Peter Gabriels.
Es fängt klasse an mit den ersten beiden Titeln. Tolle abwechslungsreiche Nummern, vielschichtig gestaltet mit schönen Melodien ausgestattet und mitreißend arrangiert. Vor allem „All For The Vine“ hält alles bereit, was das Herz des Fans progressiver Rockmusik bereithält. Hier ist die Musik verschachtelt und melodiös, abwechslungsreich und spannend, es werden immer wieder neue Seiten dieses Liedes aufgeschlagen und auch der Text erzählt eine Geschichte, die weit über gängige Phrasen wie „I love you, hope you love me too“ hinausgeht. Dann folgt allerdings etwas, für das Genesis bisher nicht stand. „Your Own Special Way“ ist ein übler Schmachtfetzen, in der Art, in der Phil Collins die Welt zukünftig noch öfters überfluten sollte.
„Wot Gorilla?“ ist im Anschluss daran eine treibende Instrumentalnummer, gar nicht schlecht gemacht. Dann wartet mit „All In A Mouse's Night“ wieder ein sehr schönes und melodiöses Stück auf den Hörer, inklusive diverser Stimmungs- und Rhythmuswechsel. „Blood On The Rooftops“ wird wunderschön von Steve Hackett mit der Gitarre eingeleitet, aus der sich eine ebenso schöne Nummer entwickelt, die dieses Mal in sehr ruhigem Tempo eingespielt wurde. Immer wieder glaubt man auch ein ganzes Orchester zu hören, da hat Tony Banks mit seinen Synthesizern ganze Arbeit geleistet.
„Unquiet Slumbers For The Sleepers...“ erinnert ein wenig an die Instrumentalstücke auf „The Lamb Lies Down On Broadway“ und geht nahtlos über, wie es sogar schon die Punkte in den Titeln andeuten, in „...In That Quiet Earth“. Jetzt wird es ein wenig abgefahrener und wirrer und ebenso druckvoller, rockiger. Auch dieser Song ist ein Instrumentalstück. Bliebe ganz zum Schluss noch „Afterglow“. Ein sehr viel einfacherer Song, der in etwa in die Richtung Pop-Ballade fällt. Nicht mehr ganz so überzeugend.
Fazit: Es gibt sie auch hier, die tollen progressiven Arrangements. Aber auf „Wind And Wuthering“ ist bereits eine Hinwendung zur Kommerzialisierung, zur Massentauglichkeit der Musik Genesis‘ bemerkbar. Nichts Schlimmes, denn Musiker wollen mit ihrer Musik ja auch Geld verdienen. Und es gibt sie hier ja auch noch, die Stellen, die an die früheren Genesis erinnern, sodass auch „Wind And Wuthering“ eine lohnende Anschaffung für alle Freunde progressiver Rock-Musik darstellt, die eher Spaß an der Peter Gabriel-Zeit hatten als an jener, die nun mit dem folgenden Album anbrechen sollte. Zwölf Punkte.
Anspieltipps: One For The Vine, All In A Mouse's Night, Blood On The Rooftops
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