The Sensational Alex Harvey Band – Stories
Besetzung:
Alex Harvey – lead vocals, harmonica, guitar
Zal Cleminson – guitars, backing vocals
Hugh McKenna – electric piano, organ, grand piano, backing vocals
Chris Glen – bass guitar, backing vocals
Ted McKenna − percussion, backing vocals
Label: Phonogram
Erscheinungsdatum: 1976
Stil: Rock
Trackliste:
1. Dance To Your Daddy (5:44)
2. Amos Moses (5:23)
3. Jungle Rub Out (4:30)
4. Sirocco (6:56)
5. Boston Tea Party (4:37)
6. Sultan's Choice (4:09)
7. $ 25 For A Massage (3:19)
8. Dogs Of War (6:12)
Gesamtspieldauer: 40:50
Nachdem das fünfte Studioalbum, „The Penthouse Tapes“, hauptsächlich aus Coverversionen bestand und weit davon entfernt war, in irgendeiner Art und Weise zu überzeugen, so hat sich die Sensational Alex Harvey Band auf ihrer sechsten Veröffentlichung, „Stories“, glücklicherweise wieder ihrer Stärken bedient und damit noch im selben Jahr ein deutlich besseres Album veröffentlicht.
Und auf dem Album finden sich wahrlich einige Perlen. Da ist zum Beispiel das Stück „Sirocco“ aus der Feder Hugh McKennas. Knappe sieben Minuten ist diese Nummer lang und man spürt beim Hören richtiggehend den warmen Wüstenwind auf der Haut. Das Lied ist sehr ruhig, fast schon getragen, erzeugt aber wunderbar genau die Atmosphäre, die der Titel allein schon durch seinen Namen vermitteln möchte.
Dann ist da das Stück „Boston Tea Party“, bei dem dieses Mal das Piano im Zentrum der Instrumentierung steht. Ein klasse Song mit tollem Rhythmus und ebenso guter Melodieführung. Wunderbar hier auch, wie von Strophe zu Strophe das Grundthema immer weiter gesteigert wird. Ein wahres Highlight im Schaffen der Sensational Alex Harvey Band.
„Dogs Of War“ sehe ich als Nummer, die stellvertretend für viele andere Lieder der Sensational Alex Harvey Band stehen kann. Das Stück beinhaltet viele Tempo- Rhythmus- und auch Melodiewechsel und weist trotzdem meist einen treibenden Sound auf. Ein richtig guter Rock-Song.
Und was ist mit den restlichen fünf Liedern? „Dance To You Daddy“ ist eine Rocknummer, die sich schon dadurch von vergleichbaren Stücken der Band unterscheidet, dass beim Refrain ein Chor im Falsettgesang „She wanna dance“ intoniert. Das Stück beinhaltet eine treibende Rhythmusfraktion und klingt im letzten Viertel sphärisch und melodiös aus.
„Amos Moses“ ist ebenfalls eine nach vorn gerichtete Rocknummer, die sich über die gesamte Laufzeit hinweg langsam weiter steigert. Klasse hier das Zusammenspiel des Keyboards Hugh McKennas mit der Gitarre Zal Cleminsons. „Jungle Rub Out“ ist, für Alex Harvey Verhältnisse, ungewöhnlich funkig, und weiß durchaus zu gefallen. „Sultan’s Choice“ wiederum ist ein Stück, welches zu Beginn schwer nach Hardrock klingt, sich im weiteren Verlauf allerdings zu einer ganz normalen Rocknummer wandelt, die noch am ehesten durch ihren, wiederum sehr hoch gesungenen, Chorrefrain in Erinnerung bleibt.
Bliebe noch „$ 25 For A Massage“, welches mit einem stampfenden Rhythmus eingeleitet wird und dann hautsächlich von der Gitarrenmelodie lebt. Sicherlich kein Highlight im Songmaterial der Sensational Alex Harvey Band.
Fazit: Nach dem schlechten „The Penthouse Tapes“ Album, fokussiert sich die Band um Alex Harvey wieder auf das, was sie kann: Eigene, gute Lieder schreiben und performen. Und es gibt einige gute Songs auf „Stories“. Zwar nicht mehr in der Fülle wie auf den ersten Platten der Band, aber immerhin sind sie noch da. Von mir gibt es dafür acht Punkte.
Anspieltipps: Sirocco, Boston Tea Party, Dogs Of War