Freitag, 11. April 2014

Rose Tattoo – Rose Tattoo




Rose Tattoo – Rose Tattoo


Besetzung:

Angry Anderson – lead vocals
Peter Wells – slide guitar, vocals
Mick Cocks – lead guitar, rhythm guitar
Geordie Leach – bass guitar (tracks 1–5, 7–9, 11–13, 15)
Ian Rilen – bass guitar (tracks 6, 10, 14)
Dallas "Digger" Royall – drums


Label: Repertoire Records


Erscheinungsdatum: 1978 (Wiederauflage 2008)


Stil: Rock, Hard Rock


Trackliste:

1. Rock 'N' Roll Outlaw (3:23)
2. Nice Boys (2:54)
3. Butcher And Fast Eddie (6:32)
4. One Of The Boys (3:12)
5. Remedy (3:01)
6. Bad Boy For Love (3:06)
7. T.V. (2:01)
8. Stuck On You (3:57)
9. Tramp (2:38)
10. Astra Wally (5:58)


Bonus Tracks:

11. Snow Queen (4:21)
12. Rock 'N' Roll Outlaw [Live] (3:33)
13. Bad Boy For Love [Live] (5:40)
14. Rock 'N' Roll Is King [Live] (4:26)
15. Suicide City [Live] (5:18)

Gesamtspieldauer: 59:58




Die australische Band Rose Tattoo wird immer wieder als „kleiner Bruder“ von AC/DC bezeichnet und wenn man ihrem, 1978 unter dem Bandnamen veröffentlichten Debüt-Album lauscht, dann kann man diesen Vergleich auch nicht ganz von der Hand weisen. Knallharten und gitarrenlastigen Hard Rock gibt es hier zu hören, der meist sehr kraftvoll und kompromisslos aus den Boxen dringt und dabei durchaus auch melodiös sein kann. Wiedererkennungswert besitzt hierbei vor allem die Stimme des Sängers Angry Anderson, dessen Stimme ein wenig entfernt ebenfalls an Bon Scott erinnert.

Vielleicht ist die Musik von Rose Tattoo nicht ganz so ideenreich, wie die von AC/DC in den 70er Jahren und die Band wurde auch nie so erfolgreich wie ihre ebenfalls australischen Kollegen, trotzdem haben auch Rose Tattoo einiges für den Hörer zu bieten. Auf der Debut-Scheibe sind das vor allen Dingen die ersten Titel, die auch durch andere Künstler gecovert wurden und dadurch sogar noch mehr Erfolg einfuhren. „Rock 'N' Roll Outlaw” wurde ein Hit für Helen Schneider unter dem Titel „Rock 'N' Roll Gypsy“, die damit sogar bis auf Platz 6. in den deutschen Charts im Jahr 1981 kletterte. Guns N‘ Roses hingegen coverten den Song „Nice Boys”.

Das interessanteste Lied der Scheibe, wenn auch nicht das bekannteste, ist jedoch „Butcher And Fast Eddie“, bei dem inhaltlich ein tatsächlich stattgefundener Bandenkrieg in Melbourne aufbereitet wird. Das Lied ist ein wenig langsamer angelegt, als viele der anderen Songs der Platte. Untermalt von schweren Gitarren erzählt Angry Anderson hier diese Geschichte sehr eindrucksvoll. Klasse gelungen dabei auch, wie im Song Spannung aufgebaut wird und auch das Gitarren-Solo hat es in sich. Dabei geht einem dieses, der Strophe unterlegte Gitarrenriff, welches redundant immer und immer wieder wiederholt wird, sofort ins Ohr und verlässt dieses auch nicht mehr.

Der Rest der Platte ist gut gemachter Hard Rock. Dabei ragt kein Titel mehr besonders nach oben heraus, umgekehrt gilt das allerdings ebenfalls. Alles hat seine Qualität, den Hard Rock Fan wird es freuen. Vier Live-Zugaben wurden dieser remasterten Version hinzugefügt. Klanglich durchaus in Ordnung und mit zwei Nummern, die noch nicht auf dem offiziellen Album enthalten waren, beinhalten diese Stücke durchaus einen Mehrwert.

Fazit: Wer auf Hard Rock steht, der wird viel Spaß mit dieser Scheibe haben. Hier gibt es keine „verweichlichten“ Stellen, keine Balladen, alles rockt und rollt. Heute ist lediglich noch Angry Anderson in der Band aktiv. Das liegt auch daran, dass das Schicksal bei Rose Tattoo mehrmals zugeschlagen hat, denn vier der obigen sechs Musiker sind inzwischen an verschiedenen Krebserkrankungen verstorben. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Rock 'N' Roll Outlaw, Nice Boys, Butcher And Fast Eddie