Freitag, 24. Mai 2013

Konstantin Wecker – Genug ist nicht genug




Konstantin Wecker – Genug ist nicht genug


Besetzung:

Konstantin Wecker – Gesang, Klavier, Fender Piano, Xylophon, Chor


Gastmusiker:

Raymund Huber – Bass, Fender Piano, Hohner String Maschine, Chor
Markus Sing – 6-String-Guitar, 12-String-Guitar
Hildi Hadlich – Cello, Chor
Toni Schwammerl – Chor
John Fischer – Chor


Label: Universal Music


Erscheinungsdatum: 1977


Stil: Liedermacher


Trackliste:

1. Genug ist nicht genug (Für Barbara) (5:20)
2. Stur die Straße lang (2:55)
3. Was tat man den Mädchen (3:50)
4. Willy (9:24)
5. Der alte Kaiser (6:31)
6. In diesen Nächten (5:50)
7. (Es herrscht wieder) Frieden im Land (4:14)
8. Ausklang (1:34)

Gesamtspieldauer: 39:39




Mit „Genug ist nicht genug“ gelang Konstantin Wecker 1977 der Durchbruch als Liedermacher. Und wahrlich, wenn man die Platte hört, dann befinden sich darauf musikalisch gesehen wirklich tolle Titel. Die Botschaften sind, wie nicht anders zu erwarten bei Konstantin Wecker, sehr politisch. Letzteres trifft vor allem auf eines der bekanntesten Stücke des Liedermachers zu: „Willy“. Irgendwie ist dies allerdings kein Lied, eher ein erzähltes Hörspiel. Sprechgesang mit Hintergrundpiano, dazu gesellt sich im Refrain ein weinerlicher Gesang mit der Botschaft: Von 68 bis jetzt (1977) hat sich nicht wirklich was getan.

Der Rest der Platte ist allerdings auch musikalisch eindringlich. Dies gilt für das Wort, wie für die Musik. Wunderbar schöne Melodien und intelligente Texte, die, wie zum Beispiel bei „Der alte Kaiser“, richtig spannend und ergreifend vorgetragen werden. Das Klavier steht meistens im Vordergrund und es entfalten sich weiche Klanglandschaften, die praktisch durchweg sehr eingängig und harmonisch klingen. Und dies gilt bis hin zum letzten Stück „Ausklang“, einer kurzen Instrumentalnummer, die sich sentimentaler gar nicht anhören könnte. Und wenn das Piano mal schweigt, dann übernimmt das Xylophon diese Melodiösität eines Stücks (Frieden im Land).

Ausnahme zu diesen überaus eingängigen Harmonien ist neben dem bereits erwähnten Titel „Willy“ auch das Lied „Stur die Straße lang“. Gar nicht melodiös, eher sphärisch, schafft es Konstantin Wecker hier Sehnsucht in Musik auszudrücken. Man kann die „besungene“ Hitze praktisch fühlen und solche Sätze wie „Jemand schüttet Licht aus“, um Situationen zu beschreiben, bleiben einfach hängen. Klasse gelungen.

Fazit: Musik zum genauen Zuhören befindet sich auf „Genug ist nicht genug“. Meist wird diese sehr eindringlich und intensiv vorgetragen, was das Album definitiv nicht zu einer Platte werden lässt, die man mal so nebenbei hören kann. Das erfordert Aufmerksamkeit. Leise Töne gibt es hier zu hören, die einen mitunter wahrlich packen können. Der „Willy“ nervt, der Rest ist richtig gut gelungen. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: Genug ist nicht genug, Stur die Straße lang, Was tat man den Mädchen, Der alte Kaiser, In diesen Nächten, Frieden im Land, Ausklang (irgendwie fast alles)




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