Montag, 31. August 2015

Richard Wright – Broken China




Richard Wright – Broken China


Besetzung:

Richard Wright – keyboards, vocals, programming


Gastmusiker:

Anthony Moore – computer programming & arrangements, telephone vocal
Sinéad O'Connor – lead vocals
Tim Renwick – guitars
Dominic Miller – guitars
Steven Bolton – guitars
Pino Palladino – bass guitar
Manu Katché – drums, percussion
Sian Bell – cello
Kate St. John – oboe, cor anglais
Maz Palladino – backing vocals


Label: EMI


Erscheinungsdatum: 1996


Stil: Progressive Rock, Ambient


Trackliste:

1. Breaking Water (2:28)
2. Night Of A Thousand Furry Toys (4:22)
3. Hidden Fear (3:28)
4. Runaway (4:00)
5. Unfair Ground (2:21)
6. Satellite (4:06)
7. Woman Of Custom (3:44)
8. Interlude (1:16)
9. Black Cloud (3:19)
10. Far From The Harbour Wall (6:19)
11. Drowning (1:38)
12. Reaching For The Rail (6:30)
13. Blue Room In Venice (2:47)
14. Sweet July (4:13)
15. Along The Shoreline (4:36)
16. Breakthrough (4:19)

Gesamtspieldauer: 59:34




Auch das zweite Solo-Album des Richard Wright ist ein ruhiges und entspanntes geworden. Nicht weiter verwunderlich, denn nichts anderes hätte zu Richard Wright gepasst. „Broken China“ wurde 1996 veröffentlicht und auf diesem Album verarbeitet Richard Wright die Depressionserkrankung seiner Frau. Es gibt wieder einige Instrumentalnummern, wie auch Titel, auf denen Richard Wright die Texte einsingt. Dazu gesellen sich noch mit „Reaching For The Rail“ und „Breakthrough“ zwei Lieder, bei denen Sinéad O’Connor beim Gesang zu hören ist.

Stellt man Vergleiche zu „Wet Dream“ an – und die müssen zwangsläufig bei nur zwei Solo-Alben kommen – fällt auf, dass die Instrumentalstücke auf dem ersten Album deutlich gelungener wirken. Dort sind sie mitreißender, melodiöser und eingängiger, auf „Broken China“ geben diese Instrumentallieder eher Stimmungen wieder, transportieren Atmosphäre, die mitunter auch sehr dünn geraten sein kann. Klar, eine Depression ist nun mal auch keine lustige Angelegenheit, trotzdem wirken diese Nummern mitunter einfach zu sphärisch und damit auch etwas langweilig.

Dies trifft jedoch keineswegs für die Titel zu, auf den Richard Wright und / oder Sinéad O’Connor singen. Hier wird das Ganze dann sehr viel spannender. Ich gebe zu, ich mag die Stimme des Richard Wright wirklich sehr, gerade weil sie irgendwie so zurückhaltend klingt. Andere mögen das als langweilig empfinden, für mich passt das bestens zu dieser Art der Musik. Durch diesen sanften Gesang, wirkt die ebenfalls sehr ruhige Musik noch sehr viel eindringlicher. Dazu erschafft Richard Wright auch auf „Broken China“ wieder einige wunderschöne Melodien, die man bereits nach kurzer Zeit nicht mehr missen möchte.

Als ich die Platte zum ersten Mal auflegte, war ich fast ein wenig enttäuscht, da sie so anders klang als „Wet Dream“ und auch deutlich weniger eingängig war. Ersteres stimmt voll, letzteres allerdings hauptsächlich nur für die bereits erwähnten Instrumentalnummern. Diese können zwar wie im Falle von „Satellite“ auch durchaus nach Pink Floyd klingen, insgesamt schaffen es diese Titel jedoch nicht restlos zu überzeugen. Bei den Liedern mit Text ist es allerdings so, dass diese zwar einige Zeit, sprich Durchläufe benötigen, sich dann jedoch ebenfalls unauslöschbar festsetzen. Musik also, die mehrmals gehört werden möchte, um dann noch häufiger gehört zu werden.

Fazit: Mir gefällt das, was ich auf „Broken China“ höre. Insgesamt auf jeden Fall. Wieder einmal war Richard Wright ein herrlich entspanntes und unaufgeregtes Album gelungen, welches mit jedem weiteren Hören noch zu wachsen versteht. Die Instrumentalnummern sind oftmals eher sphärischer Natur, die Gesangsnummern meist äußerst melodiös. Ein ruhiges Album, ein angenehmes Album und ein schönes Album. Elf Punkte.

Anspieltipps: Far From The Harbour Wall, Reaching For The Rail, Along The Shoreline, Breakthrough