The Who – Endless Wire
Besetzung:
Roger Daltrey – lead vocals
Pete Townshend – guitars, vocals, bass guitar, drums, piano, keyboards, violin, banjo, mandolin, drum machine
Gastmusiker:
Lawrence Ball – electronic music on "Fragments"
Ellen Blair – viola on "Trilby's Piano"
John "Rabbit" Bundrick – Hammond organ, backing vocals
Jolyon Dixon – acoustic guitar on "It's Not Enough"
Rachel Fuller – keyboards on "It's Not Enough", orchestration supervisor on "Trilby's Piano"
Peter Huntington – drums
Gill Morley – violin on "Trilby's Piano"
Vicky Matthews – cello on "Trilby's Piano"
Billy Nicholls – backing vocals
Pino Palladino – bass guitar
Stuart Ross – bass guitar on "It's Not Enough"
Zak Starkey – drums on "Black Widow's Eyes"
Simon Townshend – backing vocals
Brian Wright – violin on "Trilby's Piano"
Label: Polydor
Erscheinungsdatum: 2006
Stil: Rock
Trackliste:
1. Fragments (3:57)
2. A Man In A Purple Dress (4:15)
3. Mike Post Theme (4:28)
4. In The Ether (3:35)
5. Black Widow's Eyes (3:07)
6. Two Thousand Years (2:50)
7. God Speaks, Of Marty Robbins (3:26)
8. It's Not Enough (4:02)
9. You Stand By Me (1:36)
10. Sound Round (1:21)
11. Pick Up The Peace (1:28)
12. Unholy Trinity (2:07)
13. Trilby's Piano (2:04)
14. Endless Wire (1:51)
15. Fragments Of Fragments (2:23)
16. We Got A Hit (1:18)
17. They Make My Dream Come True (1:13)
18. Mirror Door (4:14)
19. Tea & Theatre (3:26)
Gesamtspieldauer: 52:50
Was war die Aufregung groß im Oktober 2006, als The Who ihr bereits lange angekündigtes und immer wieder verschobenes elftes Studio-Album mit dem Titel „Endless Wire“ veröffentlichten – und das 24 Jahre nach ihrem letzten Werk „It’s Hard“. The Who, das waren inzwischen lediglich noch Pete Townshend und Roger Daltrey, da John Entwistle im Alter von 57 Jahren im Zimmer 658 des Hard Rock Hotels und Casinos in Las Vegas, am 27 Juni 2002 an einem Herzinfarkt verstorben war – einen Tag bevor die neue The Who Tour in den USA starten sollte. Nun so groß die „Aufregung“ im Oktober 2006 dann auch war, so unterschiedlich fielen auch die Meinungen über dieses Album aus. Jedoch, man kann es drehen und wenden wie man möchte, aber auch hier liegt die Wahrheit wohl wieder einmal irgendwo in der Mitte.
Pete Townshend hat The Who im neuen Jahrtausend nicht neu erfunden. Ganz im Gegenteil sogar, das Album klingt eindeutig nach den Who und so manches klingt auch irgendwie bereits bekannt. Wer also viele neue Ideen erwartet hatte, der durfte schon mal enttäuscht worden sein. Genau so waren das jene Fans, die The Who gerade für ihre härteren Lieder schätzten. „Endless Wire“ ist allerdings eher eine ruhigere Scheibe. Gerockt wird zwar auch, doch der akustischen Gitarre kommt auf dem Album eine sehr große Rolle zu. Manchmal klingt das fast schon ein wenig folkig. Sicherlich hat sich Roger Daltreys Stimme ein wenig verändert, er ist eben auch älter geworden. Dass er deswegen jedoch nicht mehr singen könnte, diese Aussage darf man getrost ins Reich der Fabel verweisen. Das klingt immer noch satt und voll, was Roger Daltrey hier bietet. Etwas überrascht lässt einen diesbezüglich nur der Titel „In The Ether“ zurück. Da singt er sehr kehlig und gurgelnd, gerade so, als ob er gerade eine Mischung aus Louis Armstrong und Tom Waits wäre. Das klingt zugegebenermaßen äußerst gewöhnungsbedürftig.
Das war es jedoch auch schon. Die Platte ist ansonsten gut. Man hört auf „Endless Wire“ The Who, bei denen zwar zugegebenermaßen einige Ideen früherer Platten von Pete Townshend recycelt wurden, trotzdem macht die Scheibe Spaß. Das liegt am Material selbst, was durchaus ins Ohr geht. Vieles auf „Endless Wire“ ist überaus melodisch und harmonisch gehalten. Meist sanft zwar, deswegen jedoch nicht weniger überzeugend. Aber es gibt eben auch die rockigen Abschnitte, die dann auch durchaus grooven können. Ab Titel 10, „Sound Round“, handelt es sich bei der Musik auf „Endless Wire“ übrigens um die „Mini-Oper“ „Wire & Glass“. Aber hier sollte ich wohl besser „Mini-Rock-Oper“ schreiben, denn die Musik unterscheidet sich keineswegs von den ersten neun Titel. Okay, kürzer sind sie, die Lieder, ansonsten jedoch im selben Stil gehalten, wie der Anfang der Platte: Oftmals ruhig und akustisch – jedoch nicht nur. Dafür aber immer sehr melodiös.
Fazit: Mit gefällt „Endless Wire“, ich habe allerdings kein zweites „Who’s Next“ erwartet. Die Musik klingt nach The Who, ist immer sehr melodiös, oftmals sanft, gefühlvoll, nachdenklich klingend. Roger Daltrey singt noch gut, genauso wie Pete Townshend, der ebenfalls bei einigen Liedern am Mikrophon steht. Manches auf „Endless Wire“ erinnert freilich auch an frühere Alben. Sei’s drum, denn man könnte dazu auch feststellen: The Who bleiben eben ihrem Stil treu – nur eben sanfter. Kann man durchaus auch so sehen. Zehn Punkte.
Anspieltipps: A Man In A Purple Dress, You Stand By Me, Trilby's Piano