Montag, 25. Februar 2013

Black Widow – Sacrifice




Black Widow – Sacrifice


Besetzung:

Jim Gannon – lead guitar, vibes, spanish guitar
Zoot Taylor – organ, piano
Kip Trevor – vocalist
Clive Jones – flute, saxophone, clarinet
Bob Bond – bass guitar
Clive Box – drums & percussion


Label: Repertoire Records (ursprünglich CBS)


Erscheinungsdatum: 1970


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. In Ancient Days (7:38)
2. Way To Power (3:54)
3. Come To The Sabbath (4:53)
4. Conjuration (5:40)
5. Seduction (5:35)
6. Attack Of The Demon (5:35)
7. Sacrifice (11:11)


Bonus Track:

8. Come To The Sabbath (Single Edit) (3:18)

Gesamtspieldauer: 47:49




1970 brachte die Band Black Widow, die aus der 1967 gegründeten Formation „Pesky Gee!“ hervorgegangen war, ihr erstes Album auf den Markt. Liest man Rezensionen über dieses Album im Internet, so wird die Musik oftmals mit der von Black Sabbath verglichen. Dies trifft jedoch in keinster Weise zu, denn Heavy Metal bekommt der Hörer hier wahrlich nicht geboten. Die Musik erinnert mich ein wenig an eine Fusion von den jeweils frühen Wishbone Ash mit Barclay James Harvest und Jethro Tull. Ähnlichkeiten zu Black Sabbath gibt es allenfalls in Bezug auf die Texte der Band, denn Satanismus ist ein zentrales Thema der Platte.

Richtig gerockt wird auf der Scheibe lediglich beim etwas über elfminütigen „Sacrifice“. Allerdings gibt es hier auch lange Instrumentalparts, bei der Clive Jones sich mit der Querflöte so richtig ausleben darf. Noch sehr viel mehr nach Progressive Rock hört es sich da schon beim Opener „In Ancient Days“ an, dem stärksten Stück der Platte. Eine sehr eingängige und abwechslungsreiche Nummer, bei der sowohl dem Saxophon als auch erneut der Querflöte schöne Parts zugedacht wurden. Stimmungsvoll wird hier eine dichte Atmosphäre geschaffen, die sich zu genießen lohnt.

Auch die anderen Titel haben durchaus ihren ganz eigenen Reiz. Da gibt es zum Beispiel das Lied „Come To The Sabbath“ bei dem die Textzeile „Come To The Sabbath – Satan’s There“ mantraartig wiederholt wird. Bedrohlich wirkt das dabei jedoch nicht, eher irgendwie fast schon fröhlich und erneut sehr eingängig, was nicht zuletzt durch diverse Streicher vermittelt wird, die mal, wie der Name schon sagt, den Bogen streichen, ein anderes Mal die Saiten zupfen. Dieses Lied stellt zudem die Single-Auskopplung des Albums dar. Auch sehr eindringlich und gelungen der Titel „Conjuration“, der eine irgendwie melancholisch geartete Aufbruchsstimmung vermittelt, die sehr melodisch dargeboten wird. Mit Hard Rock hat dies allerdings alles nichts zu tun und noch sehr viel weniger beim Titel „Seduction“, der an vielen Stellen auch die Hintergrundmusik zu einer schmalzigen Szene eines Liebesfilms darstellen könnte. Dann klingt es in dem Song sogar ein klein wenig jazzig, um schließlich wieder in das ursprüngliche Fahrwasser hinüberzugleiten.

Fazit: „Sacrifice“ von Black Widow ist eine richtig gute Platte einer weitgehend unbekannten Band. Progressive Rock kombiniert mit Soft Rock und einer kleinen Brise Jazz, der allerdings immer sehr harmonisch klingt. Die Hammond Orgel sorgt für den Drive, Flöte, Klarinette und Saxophon für sehr viel Abwechslung. Eingängige und weitgefächerte Rockmusik der frühen 70er Jahre, die es lohnt, entdeckt zu werden, wenn man denn mit den seltsamen Texten über den Teufel keine Probleme hat. Elf Punkte.

Anspieltipps: In Ancient Days, Come To The Sabbath, Conjuration, Sacrifice