Mila Mar – Nova
Besetzung:
Anke Hachfeld – vocals, percussion
Katrin Beischer – violin, flute, percussion
Maaf Kirchner – synthesizer, samples, percussion
Søan Meyer – percussion, vocals
Label: Strange Ways Records
Erscheinungsdatum: 1999
Stil: Weltmusik, Alternative Folk, Pop, Rock
Trackliste:
1. Nova (6:36)
2. Djanga (4:50)
3. H'm Ba (6:10)
4. Seratia (5:34)
5. Mila (4:22)
6. Tha (6:16)
7. Merdina (4:19)
8. Paya (11:02)
Gesamtspieldauer: 49:11
Mila Mar war eine deutsche Band, die in den Jahren 1997 bis 2003 insgesamt vier Studioalben veröffentlichte. „Nova“ ist die zweite Platte in dieser Reihe und erschien im Jahr 1999 auf dem Musiklabel Strange Ways Records. Das besondere an der Band war, dass die Sängerin Anke Hachfeld ihre Texte in einer Phantasiesprache einsang.
Die Musik von Mila Mar klingt zunächst hauptsächlich nach Orient und 1001 Nacht. Dabei sind die einzelnen Stücke auf „Nova“ durchaus etwas in den Okzident, also Europa gerückt worden. Denn trotz allem orientalischen Hauch, sind die einzelnen Stücke alle melodiös gehalten. Speziell ist das alles allerdings trotzdem. Und das liegt nicht am unverständlichen Gesang, denn der könnte auch arabisch sein, womit man genau so viel verstehen würde – nämlich gar nichts. Es sind diese doch hier, in unseren Breiten und Längen, nicht ganz gewohnten Melodiebögen, die diese Musik wahrlich besonders werden lassen.
Zum „Nebenbeihören“ sind die Lieder von Mila Mar definitiv nicht gemacht. Anke Hachfeld singt im Alt, landet bei anderen Titeln im Sopran. Wenn auch sehr an orientalischer Musik angelehnt, so ist „Nova“ doch auch eine kleine musikalische Weltreise. Zum einen hört man hier auch Rhythmen und Melodien, die eher aus Afrika zu stammen scheinen, wie beim Titel „H’m Ba“. Wohingegen es dann beim Titel „Mila“ sogar ein wenig indisch klingt, wodurch sich die Musik auf „Nova“ nun schon eher mit Weltmusik umschreiben lässt. Dies wird auch dadurch bestätigt, dass man im letzten Lied des Albums „Paya“ glaubt, zu Beginn sogar ein wenig Irish Folk heraushören zu können.
„Seratia“ wiederum klingt wie die musikalische Untermalung einer Traumsequenz, hier hört man weder afrikanische noch arabische Einflüsse. Genauso wenig hört man diese bei „Merdina“. Hier bewegen sich Mila Mar nun sogar ganz leicht im Bereich der klassischen Musik, was auch durch den Sopran-Gesang der Anke Hachfeld Ausdruck findet. Dies trägt natürlich alles zur Vielfalt auf „Nova“ bei, wobei es immer schwieriger wird, die Musik von Mila Mar gut zu umschreiben – über zu wenig Abwechslung kann hier wahrlich niemand klagen. Das letzte Stück des Albums, „Paya“, ist übrigens keine elf Minuten lang. Nach knapp sechs Minuten ist Schluss, dann kommt lange nichts und ganz am Ende eine Art Klangkollage, die allerdings auch nicht weiter hörenswert ist. Auch so schafft man es natürlich, die Spieldauer eines Albums zu verlängern.
Fazit: Mal ganz andere Musik, als jene, die man sonst so häufig hört, wird einem von Mila Mar geboten. Auf „Nova“ unternimmt man eine kleine musikalische Reise um die Welt und der Gesang der Anke Hachfeld, der völlig sinnfrei ist, da er einer Phantasiesprache entspringt, dient nur zur Untermalung und Unterstützung der Musik, nicht zur Erklärung. Dabei gehen die Lieder die Scheibe gut ins Ohr, mit jedem weiteren Durchgang sogar noch ein wenig besser. Schon irgendwie beeindruckend. Zehn Punkte.
Anspieltipps: Seratia, Merdina, Paya