Mittwoch, 5. Oktober 2022

Queensrÿche – Digital Noise Alliance

 



Queensrÿche – Digital Noise Alliance


Besetzung:

Eddie Jackson – bass
Michael Wilton – guitar
Todd La Torre – vocals
Casey Grillo – drums
Mike Stone – guitar




Erscheinungsjahr: 2022


Stil: Metal


Trackliste:

1. In Extremis (4:41)
2. Chapters (3:43)
3. Lost In Sorrow (5:12)
4. Sicdeth (4:42)
5. Behind The Walls (6:14)
6. Nocturnal Light (5:44)
7. Out Of The Black (4:19)
8. Forest (4:46)
9. Realms (3:48)
10. Hold On (4:56)
11. Tormentum (7:29)

Bonus Track:

12. Rebel Yell (4:48)

Gesamtspieldauer: 1:00:28



„Digital Noise Alliance“ heißt das sechzehnte Album der US-amerikanischen Progressive-Metal-Band Queensrÿche. Und es ist gleichzeitig das vierte Album der Band mit dem „neuen“ Sänger Todd La Torre, der nach dem Rauswurf und den danach folgenden unschönen Prozessen mit Geoff Tate nun zur „Stimme“ von Queensrÿche wurde. Kaum zu glauben, dass dies bereits seit zehn Jahren der Fall ist. Von der ursprünglichen Besetzung der Band sind übrigens noch Michael Wilton an der Gitarre und Eddie Jackson am Bass mit von der Partie.

Und von der Musik her? Da liefern Queensrÿche ein gutes und überzeugendes Album ab, denn auf „Digital Noise Alliance“ hört man eindeutig Queensrÿche. Alle Zutaten, die ein gutes Album der Band ausmachen, sind auch hier vertreten. Eingängige Melodiebögen, sehr gute Texte und überraschende Wendungen in den Liedern selbst, die auch mit dazu beigetragen haben, dass sogar Leute, die auf Progressive Rock stehen, immer wieder gern ein Queensrÿche-Album auflegen. Keines der Lieder ist ein Ausfall, die Band besinnt sich auf ihre Stärken und das ist die Kombination von Metal mit der eingängigen Melodie, die bereits beim ersten Hören ins Ohr geht und der Abwechslung. Doch ganz eindeutig „wachsen“ die Lieder auf „Digital Noise Alliance“ sogar noch mit jedem weiteren Durchlauf, werden vertrauter, noch eingängiger.

Insgesamt lässt dieses sechzehnte Album von Queensrÿche auch irgendwie nostalgische Gefühle aufkommen. Ich finde Todd La Torre macht seine Sache sehr gut und die Musik erinnert mich an vielen Stellen an frühere Veröffentlichungen der 80er und 90er Jahre. Dabei kopieren sich Queensrÿche keineswegs selbst. Jedoch transportieren sie das Gefühl längst vergangener Jahrzehnte in das Jahr 2022 ohne dabei zu sehr retro zu klingen. Und natürlich ist dieses Album keine Kopie von „Operation Mindcrime“ und die Ballade des Albums, das Lied „Forest“, ist kein zweites „Silent Lucidity“, doch „Digital Noise Alliance“ klingt in seiner Gesamtheit einfach gut, wenn man Queensrÿche über die Jahrzehnte verfolgt hat und diesen eingängigen Metal mag. Es gibt Bands, die enttäuschen nach vielen Jahrzehnten ein ums andere Mal, das ist bei Queensrÿche und „Digital Noise Alliance“ definitiv nicht so.

Als Bonus-Track befindet sich mit „Rebel Yell“ noch ein Billy Idol Cover auf dem Album und beschließt dieses. Der Unterschied zum Original ist nicht sehr groß. Warum Queensrÿche es mit auf das Album pressten weiß ich nicht. Aber es klingt wie in der Originalversion gut. Als Anspieltipps empfehle ich jedoch „Nocturnal Light“ sowie „Tormentum“. Meine Lieblingsstücke des Albums. Geschmackssache natürlich, doch diese beiden Titel spiegeln sehr gut den immer noch vorhandenen Ideenreichtum und die Spielfreude der Band wider.

Fazit: Queensrÿche klingen auf „Digital Noise Alliance“ wie Queensrÿche aus vergangenen Tagen – ohne sich dabei selbst zu kopieren. Eingängiger und abwechslungsreicher Metal, der mit jedem weiteren Durchlauf noch mehr überzeugt. Lohnt sich. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Nocturnal Light, Tormentum