Donnerstag, 17. September 2015

Nick Cave & The Bad Seeds – Let Love In




Nick Cave & The Bad Seeds – Let Love In


Besetzung:

Nick Cave – vocals, organ, backing vocals, piano, electric piano, oscillator, bells
Blixa Bargeld – guitar, backing vocals, vocals
Martyn P. Casey – bass guitar
Mick Harvey – guitar, backing vocals, organ, drums, string arrangement, bells, tambourine, shaker
Conway Savage – backing vocals, piano
Thomas Wydler – drums, tambourine, timpani, shaker, triangle, fish


Gastmusiker:

Tex Perkins – backing vocals
Rowland S. Howard – backing vocals
Mick Geyer – backing vocals
Nick Seferi – backing vocals
Spencer P. Jones – backing vocals
Robin Casinader – violin
Warren Ellis – violin
David McComb – backing vocals
Donna McEvitt – backing vocals
Katharine Blake – backing vocals


Label: Mute Records


Erscheinungsdatum: 1994


Stil: Alternative Rock


Trackliste:

1. Do You Love Me? (5:56)
2. Nobody's Baby Now (3:52)
3. Loverman (6:21)
4. Jangling Jack (2:47)
5. Red Right Hand (6:10)
6. I Let Love In (4:14)
7. Thirsty Dog (3:48)
8. Ain't Gonna Rain Anymore (3:46)
9. Lay Me Low (5:08)
10. Do You Love Me? (Part 2) (6:12)

Gesamtspieldauer: 48:19




„Let Love In“ heißt das achte Studio-Album des Australiers Nick Cave zusammen mit seiner Band „The Bad Seeds“ und wurde 1994 veröffentlicht. Und ein weiteres Mal schickt uns der Musiker auf eine intensive Reise, denn „Let Love In“ ist ein Album voller Gefühl geworden, mit vielen ruhigen Titeln, in denen die warme und sonore Stimme des Nick Cave erneut perfekt zur Geltung kommt.

Die meisten der Nummern auf „Let Love In“ überzeugen gleich beim ersten Hören, nutzen sich jedoch mit jedem weiteren Durchlauf auch keineswegs ab. Oftmals breiten sich vor dem Ohr der Hörerin beziehungsweise des Hörers sanfte und zarte Melodien aus, in die es einzutauchen gilt. Solch eine Nummer wie „Thirsty Dog“, bei der das Tempo deutlich stärker angezogen wird und der durchaus rockt, solche Titel finden sich deutlich weniger auf dieser Scheibe, die auch keine musikalischen Ausfälle aufweist. „Let Love In“ wirkt durchgehend überzeugend.

Favoriten sind dabei der Opener „Do You Love Me?”, welcher im Mid Tempo gehalten ist und den es dann am Ende der Scheibe auch noch als Ausgangslied gibt – jedoch in einer völlig anderen Version. Nun ist das Lied sehr viel getragener, Streicher sorgen an einigen Stellen für ein fast orchestrales Hörvergnügen. Trotzdem überzeugt hier die Eingangsvariante etwas mehr. Sehr überzeugend klingt „Loverman“. Eine intensive Nummer, sowohl von den Melodiebögen her, die ganz schnell zu zünden verstehen, wie auch vom Text. Startet das Lied zunächst sehr zurückhaltend und ruhig, so scheint sie zwischenzeitlich immer wieder kurz zu explodieren, wird fordernd und deutlich aggressiver.

Absolut gelungen ist „Red Right Hand“. Lediglich ganz zart instrumentiert, ist es neben der Stimme des Nick Cave genau diese Instrumentierung selbst, die den Reiz dieses Titels ausmacht, da sie durchaus mit „ungewöhnlich“ und groovend zu umschreiben ist. Wunderschön und eingängig klingt das „Titellied“ „I Let Love In“, welches vom Piano dominiert wird. Dann das spannende und getragene „Ain't Gonna Rain Anymore“, ein langsamer Ohrwurm, dieses Mal erneut mit zahlreichen Streichern versehen. Im Grunde genommen hätte ich hier auch andere Nummern aufzählen können, denn überzeugend klingt es an praktisch jeder Stelle auf „Let Love In“.

Fazit: Auch „Let Love In“ ist Nick Cave und seinen Bad Seeds überaus gelungen. Der Australier hat die Gabe, Platten auf gleichmäßig hohem Niveau zu veröffentlichen. Dabei hört man hier in jedem Takt Nick Cave And The Bad Seeds heraus. Das wiederum bedeutet jedoch keineswegs, dass die Musik der Band langsam anfängt langweilig zu werden. Ganz im Gegenteil sogar, „Let Love In“ klingt wie eine logische und folgerichtige Erweiterung der musikalischen Aussagen des Nick Cave. Lohnt sich. Elf Punkte.

Anspieltipps: Red Right Hand, I Let Love In